Einleitungssatz in der Bewerbung: Tipps und Beispiele für überzeugende Eröffnungssätze

Autor*innen
e-fellows.net Redaktion
Frau hebt die linke Faust und ruft in ein Megafon.

Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance – das gilt auch im Bewerbungsschreiben. Damit du positiv aus der Masse hervorstichst, muss dein Einleitungssatz in der Bewerbung Wort für Wort überzeugen. Wie das geht? Die wichtigsten Do's und Don'ts, Schritt für Schritt erklärt.

Wenn du dir nur einen Tipp zum Einleitungssatz in der Bewerbung merkst, dann diesen: Der erste Satz muss eine individuelle (!) Aussage enthalten, die dich (und nur dich) für die ausgeschriebene Stelle qualifiziert.

Bloß keine alten Phrasen!

Gute Kandidaten lassen in ihrer Bewerbung die Finger von nichtssagenden Phrasen wie "Hiermit bewerbe ich mich..." oder "Mit großem Interesse...". Satzanfänge wie diese sind nicht nur veraltet, sondern auch vollkommen inhaltsleer. Was solltest du mit einem Bewerbungsschreiben schließlich anderes tun wollen, als dich zu bewerben? Und warum würdest du dir die Mühe machen, ein Anschreiben zu verfassen, wenn du kein großes Interesse hättest? Auch Phrasen wie "Mit großer Freude..." oder "Ich interessiere mich sehr..." fallen in dieselbe Kategorie: einfallslos!

Mit solch abgedroschenen Floskeln verschenkst du wertvollen Platz an einer der wichtigsten Stellen deiner Bewerbung. Wenn du dich aus der Menge hervortun willst, musst du dir schon etwas mehr Mühe geben und alternative Formulierungen finden. Wichtig ist auch, dass du das Anschreiben deiner Bewerbung für jede Stellenanzeige individuell erstellst. Nur so kannst du mit einem passgenauen Einleitungssatz überzeugen. Wenn du nach einer ehrlichen Antwort auf die Frage suchst, warum Unternehmen X dich einstellen sollte, vermeidest du abgedroschene Phrasen ganz von selbst.

Das solltest du in Einleitungssätzen (noch) vermeiden

Redundante Angaben haben in knackigen Einleitungssätzen ebenso wenig etwas verloren wie Floskeln und Phrasen. Auch die Angabe, auf welche Stelle du dich bewirbst, raubt im Einleitungssatz nur Platz: Die Stellenbezeichnung und/oder Anzeigennummer erwähnst du stattdessen in der Betreffzeile. Dein "großes Interesse" belegst du mit einer sorgfältig erstellten Bewerbung, nicht, indem du es nochmals explizit formulierst. Vermeide auch Formulierungen im Konjunktiv ("Ich würde gern bei Ihnen arbeiten"), denn sie wirken schwammiger und weniger überzeugend als im Indikativ.

Alternative Formulierungen für den Einleitungssatz

Du willst den Personaler mit dem Einleitungssatz deiner Bewerbung bei Laune halten? Dann solltest du diese Stiltipps kennen:

  • Aktive Verben wirken besser als Passivkonstruktionen.
  • Ein Fragesatz bezieht dein Gegenüber besonders gut in deinen Text ein.
  • Wenn du kurze Hauptsätze und fließende, aber noch lesbare Schachtelsätze variierst, bringst du Rhythmus in den Beginn deines Anschreibens.
  • Verwende lieber positive Adjektive ("belastbar") als die Negation von negativen ("nicht schnell gestresst") – denn auch ein verneintes negatives Adjektiv erweckt erst einmal ein negatives Bild.

Als Inspirationsquelle kannst du dir auch Einstiege in journalistische Texte anschauen.

Fünf Beispiele für einen guten ersten Satz

Gute Einleitungssätze

Maximale Aufmerksamkeit und positive Überraschungseffekte erzeugst du mit einem prägnanten Eröffnungssatz, der den Bezug zwischen dir und dem Unternehmen herstellt. Um den Wiedererkennungswert deiner Bewerbung zu steigern, bietet es sich an, in den Einleitungssätzen einen Bezug zu (ersten) Kontakten im Unternehmen herzustellen. Hast du beispielsweise vorab mit dem Personalverantwortlichen telefoniert, ist das ein guter Einstieg. Dein Einleitungssatz könnte in diesem Fall so aussehen:

Sehr geehrte Frau Vogel, vielen Dank für das freundliche Telefonat am 10. März. Wie vereinbart lasse ich Ihnen heute meine vollständigen Bewerbungsunterlagen zukommen.

Noch besser ist es, wenn du auf ein persönliches Treffen beispielsweise auf einer Karrieremesse verweisen kannst. Das bestärkt erste Gemeinsamkeiten und schafft Wiedererkennungswert.

Passgenaue Fragen beweisen, dass du dir besonders viele Gedanken über die täglichen Anforderungen im angestrebten Job gemacht hast. Dieser Einstieg funktioniert am besten, wenn du deine Bewerbung nicht an eine Personalabteilung, sondern direkt an den Team-Leiter oder Vorgesetzten deiner neuen Abteilung richtest.

Sehr geehrte Frau Vogel, wann haben Sie sich zuletzt gewünscht, Sie könnten Ihr Content Management System schnell und einfach an Ihre Bedürfnisse anpassen? Als CMS Developer mit fünf Jahren Kundenerfahrung in Ihrer Branche verstehe ich Ihre Anliegen und die Ihrer Zielgruppe – und finde passgenaue Lösungen.

Stell einen Bezug im Anschreiben her

Wenn du noch keinen persönlichen Kontakt zum Unternehmen herstellen konntest, beginn dein Anschreiben beispielsweise mit einem Bezug zwischen dem alten und dem neuen Job:

Sehr geehrte Frau Vogel, als Geschäftsführerin des Reisebüros "EitelSonnenschein" war das Premium-Segment des Südostasien-Tourismus' zehn Jahre lang mein täglich Brot. Mit dieser Sachkenntnis möchte ich als Senior Content Managerin Ihr Online-Reiseportal "Stilvoll.Asien" in Zukunft unterstützen.

Auch persönliche oder berufliche Bezüge zum Unternehmen, zum Produkt oder Projekt können dir als Einstieg dienen:

Sehr geehrter Herr Hase, auf Ihrem Event "WomenInBusiness" habe ich als Catering-Verantwortlicher der Event-Agentur "C.o.o.l" für das leibliche Wohl Ihrer 1.000 Gäste gesorgt. Sehr gerne würde ich diese Zusammenarbeit als Lunch Manager in Ihrem Unternehmen fortsetzen.

Ein origineller Einstieg in eine Bewerbung gelingt dir auch mit einer persönlichen Anekdote, die verdeutlicht, warum du zur ausgeschriebenen Stelle passt:

Sehr geehrter Herr Hase,meine Fahrradtour von Damaskus nach Venedig ist vorbei – nun würde ich gerne meine Leidenschaft fürs Rad als Projektmanager bei "Urban Green Mobility" zum Beruf machen.

Vorsichtig solltest du bei vermeintlich witzigen Einleitungssätzen sein:

Sehr geehrte Frau Vogel, Sie sind auf der Suche nach einem zielstrebigen Mitarbeiter, für den Durchsetzungskraft keine leere Worthülse ist? Dann endet Ihre Suche hier: mit mir!

"Unkonventionelle" Einleitungssätze wie diese liest man inzwischen in fast allen Ratgebern – Begeisterung weckst du damit nicht mehr.

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