Deutscher Lebenslauf: Mein Leben auf zwei Seiten

Autor*innen
e-fellows.net Redaktion
Eine Frau sitzt im Schneidersitz in einem aufgeschlagenen Buch. Ihre Hände sind nach oben geöffnet. Von oben kommt eine Hand, die einen Stift hält.

Natürlich ist ein Leben zu ereignisreich für zwei Seiten. Doch wenn du weißt, was für Personaler wirklich zählt, wird das einfacher – und dein CV zur perfekten Eigenwerbung.

Verschiedene Lesarten

Personalexperten nehmen deinen Lebenslauf (auch "Curriculum Vitae" oder CV genannt) genau unter die Lupe. Sie prüfen zum Beispiel, ob sich in deinen Stationen eine nachvollziehbare Karriere-Planung erkennen lässt. Daher solltest du eine gute Erklärung für Lücken parat haben.

Die Optik des Lebenslaufes

Du hattest in der Schule die besten Spicker, weil du viel Information auf wenig Platz pressen konntest? Schön für dich, aber in einer Bewerbung kannst du damit nicht punkten. Wenn du einen optisch überzeugenden Lebenslauf schreiben möchtest, solltest du ausreichend Weiß auf der Seite lassen – das ist angenehmer fürs Auge. Abstände zwischen Abschnitten verdeutlichen, was zusammen gehört. Verwende eine neutrale und nicht zu exotische Schrift wie Arial, Book Antiqua oder Georgia und eine Schriftgröße zwischen 10 und 14 Punkten. Mit deinem tabellarischen Lebenslauf solltest du dich auch optisch an das anpassen, was der Personaler erwartet. Verzichte also auf farbige Hervorhebungen oder ungewöhnliche Schriften. Zwar hebt dich das unter den Bewerbern hervor – allerdings zumeist negativ.

Das Dateiformat: Lebenslauf in Word schreiben – aber als PDF verschicken

Früher, als der Lebenslauf noch ausgedruckt und in eine Bewerbungsmappe gesteckt wurde, brauchte man sich über das Dateiformat keine Gedanken zu machen. Da hat man den Lebenslauf in Word geschrieben und sich dabei vor allem auf formale Standards konzentriert. Heute, in Zeiten der Online-Bewerbung, gehört das richtige Dateiformat ebenso zu einem perfekten CV wie die Optik. Der Lebenslauf in Word ist hier nicht die beste Wahl. Besser ist es, den Lebenslauf als PDF-Dokument zu verschicken. Das hat den Vorteil, dass das Dokument auf jedem Computer angezeigt werden kann und sich die Formatierung nicht mehr ändert. So bekommt der Personaler den Lebenslauf genau wie du ihn gestaltet hast.

Das Vier-Augen-Prinzip

Klingt banal, hat aber schon manchen um sein Vorstellungsgespräch gebracht: Bei deiner Bewerbung sollten Rechtschreibung und Grammatik stimmen! Es gilt das Vier-Augen-Prinzip. Das heißt: Lass eine zweite Person deine Bewerbung durchlesen. Wer lange am perfekten Lebenslauf herumgebastelt hat, der überliest eigene Flüchtigkeitsfehler häufig.

Schwachpunkte positiv darstellen

Es gibt Stationen in deinem Lebenslauf, über die der Personaler vielleicht stolpern könnte? Häufig kannst du aus der Not eine Tugend machen und dich so von anderen Bewerbern abheben. Hierzu einige Tipps:

  • Hinweise auf familiäre Umstände, die zum Beispiel die Studiendauer verlängert haben: etwa die Krankheit eines Familienmitglieds (ohne dabei auf die Tränendrüse zu drücken).
  • Lücken im beruflichen Lebenslauf: Lücken unter zwei Monaten kannst du überspringen. Für größere Zeitspannen solltest du die Gründe angeben, zum Beispiel Zeitarbeit, befristeter Arbeitsvertrag oder Insolvenz des Arbeitgebers.
  • Einordnung von Jobs, die auf den ersten Blick nicht so werbewirksam erscheinen: Du hast keine Praktika bei Top-Unternehmen gemacht, sondern musstest dir dein Studium mit Nebenjobs selbst finanzieren.

Abhängig vom jeweiligen Grund kannst du diesen im Lebenslauf erwähnen (zum Beispiel als Punkt "Pflege einer/eines kranken Angehörigen"). Falls dir ein Stichpunkt als unpassend erscheint oder dieser zentral ist, um deine berufliche Entwicklung zu verstehen, kannst du diesen auch im Anschreiben (oder auf der "Dritten Seite") führen.

Mehrfachverwertung?

Natürlich kannst du einen Standardlebenslauf für verschiedene Bewerbungen nutzen. Allerdings solltest du je nach Anforderungsprofil die einzelnen Stationen unterschiedlich gewichten. Wichtig ist aber vor allem, dass du in deinem Anschreiben oder deinem Motivationsschreiben erklärst, warum du mit deinem Lebenslauf genau für dieses Unternehmen (oder zum Beispiel ein bestimmtes Stipendium) geeignet bist.

Was NICHT in den Lebenslauf gehört

Deine Eltern kannst du im Lebenslauf getrost außen vor lassen, auch wenn Papi oder Mami Großartiges geleistet haben. Schließlich möchtest du ja aufgrund deiner eigenen Qualitäten eingestellt werden, oder? Deine Grundschulbildung interessiert den Personaler ebenfalls nicht, genauso wenig wie deine Leistungen als Klassensprecher oder eine schulinterne Auszeichnung. Sprachkurse solltest du normalerweise nicht erwähnen, es sei denn, du hast einen längeren Zeitraum im Ausland verbracht und es würde sonst eine Lücke im Lebenslauf entstehen.