Lebenslauf-Gestaltung: Form trifft Funktion
Der Ton macht die Musik – und der Look den CV. Von Font bis Weißraum: Lies nach, wie eine überzeugende Lebenslauf-Gestaltung aussieht.
Die Maxime bei der Gestaltung eines tabellarischen Lebenslaufs lautet: Struktur, Struktur, Struktur. Gelungen sind Design und Layout eines Lebenslaufs nur dann, wenn sie dem Personalerauge helfen, alles Wichtige auf einen Blick zu erfassen.
Das beginnt beim Layout schon damit, dass du deine Vita nach Rubriken wie "Berufserfahrung", "Schulbildung" oder "Privates" gliederst und die einzelnen Rubriken optisch voneinander abgrenzt. Auch sollten die relevantesten Informationen sowohl innerhalb des CV als Ganzem als auch innerhalb einer Rubrik an erster Stelle stehen. Struktur als Grundregel solltest auch beim Design im Hinterkopf behalten, wenn du dich an Schriftgrößen, -farben oder anderen Design-Elementen versuchst.
Das richtige Lebenslauf-Design
"Form over function" ist ein schlechtes Motto für dein Lebenslauf-Design: Mit visuellen Akzenten, die deinen Lebenslauf unübersichtlich machen, tust du dir daher keinen Gefallen. Das gilt zum Beispiel für ausladende Schnörkel, wilde Farbkombinationen und überladene Schriftarten. Mit dezenten Farbakzenten und bewusst eingesetzten Schriftgrößten hingegen schaffst du die Grundlage für eine erfolgreiche Kandidatur: Wähle für den Haupttext eine Schriftgröße zwischen 10 und 14 pt. und verzichte auf farbliche Hervorhebungen außerhalb der Überschriften.
Bewirbst du dich für einen kreativen Job, punktest du auch mit einem kreativen Lebenslauf. Prüfe aber immer, ob deine Design-Entscheidungen das Auge des Personalers zu den wichtigen Informationen führen und das Dokument gliedern, oder ob sie das Auge überfordern. Beispiel-Lebensläufe und Lebenslauf-Muster sind eine wertvolle Inspirationsquelle. Verleih ihnen aber immer eine individuelle Note und achte darauf, nicht versehentlich Platzhalter aus Vorlagen zu übernehmen. Idealerweise ist deine gesamte Bewerbungsmappe harmonisch: Das heißt, das Design deines CVs stimmt mit dem Design des Bewerbungsschreibens und eventuell des Deckblatts überein.
Einheitlichkeit bei Layout und Design
Zentral für jede Layout- wie Design-Entscheidung ist Einheitlichkeit: Alle Angaben eines Typs (Überschriften, Listenelemente, Unterpunkte, Namen von Institutionen, Firmen, Daten und Ähnliches) müssen in derselben Schriftgröße, Schriftart und Farbe etc. angegeben werden – andernfalls kann der Personaler deinen Lebenslauf nicht so gut überfliegen. Selbiges gilt auch für Spaltenbreiten, Zeilenabstände, Aufzählungen, Einzüge und alle anderen Aspekte deines Layouts.
Wenn du also Bildungsinstitutionen einmal kursivierst, kursivier sie immer; wenn die erste Überschrift eingerückt, fett und dunkelblau ist, behalte dieses Schema bei. Um uneinheitliche Designs und Layouts zu vermeiden, nutz die Formatvorlagen und die Funktion "Format übertragen" in Open Office, Word oder anderen Textverarbeitungsprogrammen. Am besten lässt du außerdem den fertigen Lebenslauf von einer Person nur auf diesen Aspekt hin überprüfen.
Schriftarten im Lebenslauf-Design
Mit der Schriftart verleihst du deinen Bewerbungsunterlagen eine persönliche Note. Konservative Schriftarten wie Times New Roman, Arial oder Book Antiqua sind unauffällig und pragmatisch. In kreativen Berufen können sie aber auch einen uninspirierten Eindruck machen. Modern wirken Schrifttypen wie Calibri, Corbel oder das etwas ausgefallenere Candara.
Das oberste Gebot bei der Wahl der Schriftart lautet Lesbarkeit: Schnörkel und Texteffekte wie Schatten oder Spiegelungen wirken erstens altbacken, verschlechtern aber auch die Lesbarkeit. Ob du dich hingegen für eine serifenlose Schrift (Arial, Verdana, ...) oder eine Serifenschrift entscheidest (Times New Roman, Georgia, ...), sagt nicht zwangsläufig etwas über die Lesbarkeit aus. Zwar ist erwiesen, dass Serifen einen Fließtext besser lesbar machen, weswegen sie in Print-Medien weit verbreitet sind. Da sich online jedoch aufgrund der anfangs niedrigauflösenden Monitore serifenlose Schriften durchsetzten, bevorzugen viele Menschen aus Gewohnheit Letztere für digitale Dokumente.
Weißraum im Lebenslauf
Die unbedruckte Fläche eines Dokuments wird Weißraum genannt. Genügend Weißraum bei deiner Lebenslauf-Gestaltung ermöglicht es dem Personaler, deine Daten schneller zu erfassen. Der positive Nebeneffekt von Whitespace ist, dass der Inhalt im Vordergrund steht und exklusiver sowie eleganter wirkt. Weißraum-Design strahlt außerdem eine moderne Haltung aus, während weniger Weißraum deinem CV eine bodenständige und pragmatische Note verleiht. Lässt der Lebenslauf kaum Weißflächen übrig, wirkt er überladen und unübersichtlich; ungewollte Aufmerksamkeit erreichst du aber auch mit übertriebenem Weißraum.
Weißen Leerraum in deiner Lebenslauf-Gestaltung erreichst du durch breitere Seitenränder sowie genügend Abstand zwischen Zeilen, Absätzen, Überschriften, Spalten und Foto. Außerdem kannst du mit der Textmenge, Schriftart und Schriftgröße experimentieren. Übrigens: Damit dein CV auch genauso beim Leser ankommt, wie du ihn geschaffen hast, verschicke ihn in jedem Fall als PDF.
Bevor du deine Bewerbungsunterlagen mit Curriculum Vitae einreichst, überprüfe deine Lebenslauf-Gestaltung noch einmal genau.
Checkliste für eine gute Lebenslauf-Gestaltung
Achte beim Kontrollgang auf folgende Aspekte:
- Hast du Vorlagen und Muster als Anregung genutzt?
- Schafft die Lebenslauf-Gestaltung (Layout und Design) Übersichtlichkeit und eine logische Struktur?
- Hast du den Weißraum bewusst gestaltet, um deiner Bewerbung Charakter zu verleihen?
- Ist die Schriftart gut lesbar und unterstreicht gleichzeitig deine Aussagen/Persönlichkeit?
- Sind alle Layout- und Design-Entscheidungen einheitlich und durchgängig umgesetzt?
- Sind Design und Layout von Bewerbungsschreiben, CV und Deckblatt aufeinander abgestimmt?