Private Equity: Arbeiten in der Königsdisziplin der Wirtschaft

Autor*innen
Verena Ganter
Zwei Hände, die sich gegenseitig zum Händedruck greifen. Eine der Hände kommt eher von oben.

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Welche Investitionsbereiche gibt es? 

Der Markt der Beteiligungsgesellschaften ist, abhängig vom Stadium des Unternehmens, in das investiert werden soll, in folgende Bereiche zu unterteilen:

  • Venture Capital Fonds, die als Wagniskapitalgeber vor allem in Start-ups investieren und ihnen so zum Markteintritt verhelfen.
  • Wachstumskapitalgeber für Unternehmen mit bestehendem Geschäftskapital, die beispielsweise über Zukäufe und Expansionen wachsen wollen.
  • Buy-out-Finanzierungen, die den Erwerb von profitablen Unternehmen sowie deren Finanzierung durch Fremd- und Eigenkapital darstellen.
  • Restrukturierungsfonds, die ausschließlich Eigenkapital einsetzen, einen Schuldenschnitt mit den Banken vereinbaren und durch Umstrukturierungen Teile des Unternehmens schließen.

Was passiert, wenn eine Private-Equity-Gesellschaft ein Unternehmen in ihr Portfolio aufnimmt? 

Mit dem Kauf eines Unternehmens beteiligt sich die Private-Equity-Gesellschaft neben der Finanzierung auch an strategisch relevanten Entscheidungen. Das können beispielsweise Expansionen in neue Märkte und Länder, Restrukturierungen und Wachstumsmöglichkeiten durch Zukäufe von weiteren Unternehmen sein. Dabei greift sie nicht in das operative Tagesgeschäft ein, sondern versteht sich als Sparringspartner für die Geschäftsführung und unterstützt mit ihren Erfahrungen und ihrem Netzwerk.

Auch bei Nachfolgelösungen und Gesamtveräußerungen wird häufig eine Beteiligungsgesellschaft hinzugezogen, um passende Lösungen für das Unternehmen und den Unternehmer zu finden. Darüber hinaus beschäftigen sich Private-Equity-Gesellschaften regelmäßig mit Owner Buy-outs, Wachstumskapital, Management Buy-ins und Management Buy-outs sowie Teilveräußerungen.

Wann verkaufen Private-Equity-Gesellschaften Portfoliounternehmen wieder? 

Wenn ein Portfoliounternehmen eine signifikante Wertsteigerung erreicht hat, verkaufen Private-Equity-Gesellschaften es in der Regel an eine andere Beteiligungsgesellschaft oder einen strategischen Investor oder bringen es an die Börse. Dieser Prozess wird häufig von M&A-Berater:innen und Investmentbanken begleitet. Durch die Wertsteigerung des Portfoliounternehmens zwischen Eintritt und Exit wächst der Private-Equity-Fonds.  

Welche Aufgaben hat ein Investment Professional?

Investment Professionals verantworten, je nach Erfahrung, den vollständigen Transaktionsprozess einer Primärtransaktion, also den Kauf eines neuen Plattformunternehmens, oder den Transaktionsprozess eines Add-Ons, bei dem das bestehende Plattformunternehmen ein Unternehmen zukauft. Hierfür beobachten Investment Professionals den Markt und wählen attraktive Zielunternehmen anhand von Finanzkennzahlen und Fakten aus. Anschließend prüfen sie das ausgewählte Unternehmen aus finanzieller, kommerzieller, technischer und juristischer Sicht, erstellen ein Kaufangebot und leiten den Verhandlungsprozess.

Außerdem sind sie Ansprechpartner:in für ein oder mehrere Portfoliounternehmen und stehen der Geschäftsführung bei strategischen und finanziellen Entscheidungen zur Seite. Dabei sind sie eng in den Reporting-Prozess und die strategische Ausrichtung von Expansionsplänen und Synergieeffekten eingebunden.

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Interview: Karriere im Private Equity – nicht nur für BWLer:innen

Im Interview mit Verena Ganter erläutert Dr. Ingo Krocke, Mitgründer von AUCTUS Capital Partners in München, seinen Werdegang vom Mediziner zum CEO einer Private-Equity-Gesellschaft und gibt Tipps für eine Karriere in diesem Berufsfeld.

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