Ingenieurwesen: Studium, Berufsbild und Karriere

Autor*innen
e-fellows.net Redaktion
Eine übergroße Hand hält einen Schraubenschlüssel. Auf ihrem Unterarm sitzt ein Mann, der einen Laptop auf dem Schoß hat.

Ingenieur werden – für viele junge Menschen bis heute ein Berufsziel. Doch wer darf sich eigentlich Ingenieur nennen? Was musst du dafür studieren? Welche Karriereperspektiven gibt es im Ingenieursberuf, und wie viel kannst du verdienen?

Wer die Berufsbezeichnung "Ingenieur" trägt, befasst sich mit der anwendungsorientierten Forschung, der praktischen Entwicklung und Konstruktion sowie der Produktion technischer Komponenten und Produkte. Dabei gibt es viele Spezialgebiete, auf die sich ein Ingenieur fokussieren kann, beispielsweise das Bauingenieurswesen oder die Elektrotechnik.

Warum Ingenieur werden?

Sicherlich hat jeder seine ganz eigenen Gründe, warum er ein Ingenieursstudium durchziehen und Ingenieur werden will. Auch abgesehen von persönlichen Motiven aber gibt es einige "objektive" Argumente, die für das Studium sprechen.

  1. Die Arbeits- und Karriereaussichten sind hervorragend, anders als in manch anderen Berufen. So ist die Arbeitslosenquote im Bereich der Ingenieurswissenschaften mit unter 3 Prozent besonders niedrig – nach deinem Abschluss hast du also quasi eine "Jobgarantie". Dazu kommt, dass Ingenieure in der Regel zu den besser beziehungsweise sehr gut bezahlten Arbeitnehmern gehören. Du kannst dich mit abgeschlossenem Studium auf ein ordentliches Einkommen freuen.
  2. Der deutsche Abschluss Diplom-Ingenieur oder heute "Master of Engineering" ist weltweit hochgeschätzt. Der Arbeitsmarkt beschränkt sich also nicht nur auf Deutschland, auch wenn Deutschland hinsichtlich Forschung und Entwicklung als erfolgreichste Nation in Europa gilt.
  3. Kaum ein Beruf ist so facettenreich und vielseitig. Die Klassiker unter den Ingenieursfächern sind Elektrotechnik, Maschinenbau sowie Bauingenieurwesen und Informatik, wobei letztere nur teilweise zu den Ingenieurwissenschaften gezählt wird. Aber auch viele Spezialgebiete sind durchaus reizvoll, zum Beispiel das Feld der Biotechnologie, des Flugzeugbaus oder der Stadtplanung. Langweilig wird es dir als Ingenieur sicher nicht – auch für dich findet sich die passende Disziplin, in der du deine persönlichen Interessen und Neigungen perfekt einbringen kannst.

Was macht ein Ingenieur?

Was genau du als Ingenieur machst, hängt von der spezifischen Fachrichtung ab, die du eingeschlagen hast. So hat ein Fahrzeugingenieur andere Aufgaben als ein Bauingenieur oder ein Elektrotechniker. Grundsätzlich geht es aber um die Entwicklung von technischen Prozessen und Produkten. Du bist als Ingenieur also maßgeblich an der Herstellung neuer oder neuartiger Produkte beteiligt und kannst so immer wieder dazu beitragen, Neues zu erschaffen und für technologischen Fortschritt zu sorgen.

Es gibt natürlich einige Aufgaben und Fähigkeiten, die jeder Ingenieur hat. Deshalb wird im Grundstudium auch bereichsübergreifendes Wissen zu naturwissenschaftlichen und technischen Grundlagen vermittelt.

Im späteren Berufsleben werden dann die meisten Ingenieurprojekte im Team mit vielen verschiedenen Spezialisten durchgeführt. Du solltest daher nicht nur grundsätzlich teamfähig sein, sondern auch wirklich Spaß daran haben, im Team zu arbeiten. Da es sich häufig um internationale (Groß-)Projekte handelt, ist auch verhandlungssicheres Englisch ein Muss. Und auch Auslandsaufenthalte bei Kunden oder Tochterfirmen sind ab und zu mal nötig – Reisebereitschaft sollte demnach für dich kein Problem sein. Eine klare Ausdrucksweise und ein überzeugendes Auftreten sind überdies wichtig, beispielsweise, wenn du deinen Chef oder Kunden von einem neuen Produkt überzeugen möchtest. Dabei ist es hilfreich, wenn du komplizierte (technische) Sachverhalte einfach und auf den Punkt auch für Laien verständlich kommunizieren kannst.

Ich will Ingenieur werden! Was soll ich studieren?

Für den Berufseinstieg als Ingenieur ist ein Studium der Ingenieurwissenschaften Grundvoraussetzung. Das Ingenieursstudium kannst du dabei an einer Universität, Technischen Hochschule, Fachhochschule, Privaten Hochschule oder Berufsakademie absolvieren. Auch ein Fernstudium ist möglich. Doch egal welchen Weg du wählst, du solltest Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern und ein grundlegendes technisches Verständnis haben. Denn unabhängig davon für welche Disziplin du dich entscheidest: Naturwissenschaftliche Probleme und deren kreative Lösung werden dich in deinem ganzen Berufsleben begleiten. Dir sollte auch bewusst sein, dass ein Ingenieursstudium anspruchsvoll ist und mit circa 50 Prozent eine der höchsten Abbruch- und Wechselquoten hat.

Ob du ein eher generisches Ingenieursstudium wählst (und dann im Verlauf des Studiums entsprechende Schwerpunkte setzt) oder dich gleich zu Beginn auf ein spezialisiertes Ingenieursstudium stürzt, hängt von deinen späteren beruflichen Wünschen und Plänen ab.

Welche Ingenieur-Studiengänge gibt es?

Wie bereits erwähnt ist der Ingenieursberuf äußerst vielfältig. Zu den klassischen Ingenieur-Studiengängen zählen beispielsweise:

Es gibt aber auch zahlreiche spezialisierte Ingenieursstudiengänge:

... und viele weitere.

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Welche Voraussetzungen braucht man für ein Ingenieursstudium?

Um für ein Ingenieursstudium an einer deutschen Hochschule zugelassen zu werden, brauchst du die Allgemeine Hochschulreife (Abitur), eine fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife.

Während du mit einem Abi an jeder (technischen) Universität, privaten Hochschule, Fachhochschule, Berufsakademie oder Fernuniversität studieren kannst, kannst du mit einer Fachhochschulreife "nur" an einer Fachhochschule dein Ingenieursstudium absolvieren. Mit einer fachgebundenen Hochschulreife kannst du an einer Universität oder Fachhochschule nur bestimmte Fächer studieren.

Je nach Hochschule gibt es weitere Voraussetzungen oder Zulassungsbeschränkungen. Dies kann ein zusätzlicher hochschulspezifischer Aufnahmetest, ein bestimmter Numerus Clausus (NC) oder ein absolviertes Vorpraktikum sein. Vergleich hier am besten mehrere Hochschulen und schau, was am besten zu dir passt.

Was verdient ein Ingenieur?

Nach wie vor gilt in Deutschland: Der Ingenieursberuf ist lukrativ. Das Gehalt für Ingenieure steigt natürlich mit Berufserfahrung und Mitarbeiterverantwortung, doch auch Berufseinsteigern bieten sich schon sehr gute Einstiegsgehälter.

Beim Berufseinstieg kommt es natürlich nicht nur auf deinen Studienabschluss und deine persönliche Qualifikationen an. Dein Einstiegsgehalt als Ingenieur hängt auch von der Branche, der Unternehmensgröße, dem Unternehmensstandort und der Einstiegsposition ab. Während Absolventen von Universitäten und technischen Hochschulen etwa mit rund 40.000 bis 50.000 Euro einsteigen, müssen sich Fachhochschulabsolventen und Absolventen mit einem dualen Studium in der Regel mit etwas weniger zufriedengeben. Es zählt natürlich auch, ob du einen Bachelor- oder Master-Abschluss in der Tasche hast oder sogar promoviert hast.

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