Kosten im Studium: Das Studierendenleben im Ausgabencheck

Autor*innen
Julian Gebhard
Drei junge Personen vor Bergen und Blumen. Sie wirken ausgelassen und erfreut.

Sitzt auch du gegen Ende des Monats vor einem Teller trockener Nudeln mit Pesto und wirfst einen sorgenvollen Blick auf dein Konto, das dir aus unergründlichen Umständen weniger anzeigt, als du vermutet hast? 1.631 e-fellows verraten dir, wofür sie ihr liebes Geld ausgeben.

"Als ich klein war, glaubte ich, Geld sei das Wichtigste im Leben. Heute, da ich alt bin, weiß ich: Es stimmt", sagte einst Oscar Wilde. Ganz unrecht hat er damit nicht. Egal, ob du dein Geld ausschließlich von Mama und Papa bekommst, in einem Studentenjob verdienst oder monatlich durch ein Stipendium erhältst: Eines ist sicher – du brauchst es. In unserer Lebenshaltungskosten-Datenbank haben mittlerweile 1.631 e-fellows eingetragen, wie viel sie ihr Studierendenleben kostet und wofür sie am meisten ausgeben. Die erstaunlichen Zahlen findest du hier.

e-fellows rechnen ab – mit unterschiedlichem Ausgang

Für Miete, Essen, Lernen, Spaß & Co. geben die e-fellows 848 Euro pro Monat aus*. Doch wer begnügt sich schon mit dem Durchschnitt? Die Superlative wollen wir dir natürlich nicht vorenthalten!

Der Preis für das günstigste Studierendenleben unter den e-fellows geht an die Kreisstadt Zittau in Sachsen. Mit 185 Euro Mietkosten und einer bescheidenen Lebensführung kommt dieser Sparfuchs monatlich mit nur 360 Euro aus. Dieses Ergebnis basiert allerdings auf nur einem Eintrag in unsere Datenbank.

Da kann der e-fellow aus der hessischen Kreisstadt Oberursel am anderen Ende der Skala mit Ausgaben von 2.595 Euro monatlich nur lachen! Als Feinschmecker:in investiert man hier gerne mal 200 Euro für Essen und Trinken. Dazu kommen 50 Euro für die Robe, ganze 300 Euro für Kommunikationsmittel und überschaubare 25 Euro für öffentliche Verkehrsmittel. Der größte Posten ist die Miete – mit stolzen 2.000 Euro. Auch an dieser Stelle müssen wir erwähnen, dass das Ergebnis auf nur einem Eintrag beruht.

Auch außerhalb Deutschlands kann das Leben ziemlich teuer werden: 2.070 Euro legt ein e-fellow in Berkley jeden Monat für seinen persönlichen Luxus hin. In der Gemeinde St.Gallen in der Schweiz summieren sich die monatlichen Ausgaben auf durchschnittlich 2.056 Euro. Knapp dahinter landet das royale London, wo ein e-fellow im Monat 2.055 Euro kalkulieren muss. Von den drei Städten ist hier die Miete mit Abstand am teuersten: Knapp 1.266 Euro müssen e-fellows im Durchschnitt für die eigenen vier Wände ausgeben.

Doch genug von Extremen (und Ende des Exkurses in die Welt der bereits gut Verdienenden?). Wie teuer dein Studierendenleben tatsächlich ist, hängt auch von der Wahl deines Studienorts ab. Die Karte zeigt dir, wie viel Geld die e-fellows in den beliebtesten Unistädten im Monat durchschnittlich ausgeben.

Wo dein Geld hinfließt

Insgesamt gibt jede:r Sechste (ca. 61 Prozent) der Befragten an, monatlich zwischen 500 und 900 Euro auszugeben. 32 Prozent benötigen sogar mehr als das, während nur 7 Prozent mit weniger als 500 Euro auskommen. Immerhin knapp 5 Prozent pflegen mit über 1.500 Euro im Monat einen geradezu luxuriösen Lebensstil.

Monatliche Gesamtausgaben in Euro

Und wofür geben die e-fellows das ganze Geld aus? Nicht wirklich überraschend: Der größte monatliche Posten ist die Warmmiete (49 Prozent), gefolgt von Lebensmitteln (23 Prozent) und Freizeitkosten (10 Prozent). Am wenigsten brauchen die e-fellows für den öffentlichen Nahverkehr (4 Prozent), Lernmittel (3 Prozent) und den eigenen Pkw (3 Prozent). Kein Wunder: Nur knapp ein Viertel besitzt überhaupt ein eigenes Auto oder muss dieses selbst bezahlen.

Verteilung der monatlichen Gesamtausgaben 

Miete: Der teuerste Posten auf der Abrechnung

Eines ist klar: Ein Dach über dem Kopf braucht jede:r. Wie viel du als Student:in dafür hinblättern musst, hängt erwartungsgemäß von der Stadt ab, in der du lebst. Die Spanne reicht von 100 bis 2.000 Euro, der Mittelwert liegt bei stolzen 415 Euro. In München beträgt die durchschnittliche Warmmiete 548 Euro und liegt somit sogar deutlich über dem Mittel. Bei den Einträgen mit den 100 teuersten Mieten in der Datenbank taucht München mit Abstand am häufigsten auf, gefolgt von Hamburg und Zürich. In Augsburg sind es dagegen nur 361 Euro.

Einige ostdeutsche Städte wie Leipzig (338 Euro) oder Dresden (306 Euro) sind um einiges günstiger als viele Großstädte in Westdeutschland. Doch auch hier wird das Wohnen teurer: Im Vergleich zur Auswertung im Jahr 2021 ist die Miete in Leipzig im Durchschnitt um 10 Euro gestiegen.

Anteil Mietkosten nach Städten in Euro

Je nach Stadt fällt dann auch der Anteil der Mietkosten an den Gesamtausgaben unterschiedlich aus. Der Otto Normal-e-fellow gibt für die Miete 49 Prozent seiner Ausgaben aus. Mit 48 Prozent liegt man in Stuttgart knapp im Durchschnitt. Ein Berliner verbraucht 47 Prozent seiner Gesamtausgaben für die Unterkunft. In München sollte man dagegen mit 52 Prozent sogar mehr als die Hälfte der monatlichen Ausgaben für die Miete einplanen. Verhältnismäßig günstig ist Leipzig. Hier gehen 44 Prozent der Ausgaben für die Miete drauf.

Auch die Lebensmittel schlagen je nach Stadt unterschiedlich zu Buche. In Großstädten wie München, Frankfurt, Hamburg, Berlin oder Köln brauchen die e-fellows knapp 218 Euro, um satt zu werden. Günstiger lebt es sich dagegen in Würzburg. Lebensmittel kannst du für durchschnittlich 179 Euro verhältnismäßig günstig erwerben.

Wir haben deine Stadt in unserer Auswertung nicht berücksichtigen können? Kein Problem! Wirf einfach einen Blick in unsere Datenbank und vergleich die Angaben der e-fellows gezielt nach deinen Wünschen. Dort kannst du auch deine Daten anonym eintragen und so anderen Studierenden bei der Budgetplanung helfen.

Du lebst über deine Verhältnisse? Wir zeigen dir, wo du sparen kannst.

* Alle Werte entsprechen dem Mittelwert und sind aufgrund der begrenzten Datensatz-Anzahl nicht repräsentativ. Alle Daten wurden freiwillig von den e-fellows in die Lebenshaltungskosten-Datenbank übermittelt. e-fellows.net übernimmt keine Gewähr für ihre Richtigkeit.

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