Arbeitgeber-Ranking 2024: Das sind die Traumarbeitgeber deutscher Studis
- Maya Rencken
Welche Arbeitgeber sind für Studierende besonders attraktiv – und warum? Dieser Frage geht die Universum Student Survey jedes Jahr auf den Grund. Wir fassen für dich die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Studie zusammen und präsentieren dir die zehn Top-Arbeitgeber für dein Fach.
Was Unternehmen attraktiv macht
Ein gutes Grundgehalt und ein hohes Einkommen in der Zukunft: Diese beiden Faktoren machen Arbeitgeber für Studierende besonders anziehend – und das seit Jahren. Auch 2024 hat sich daran nichts geändert. Die Gehaltsfaktoren belegen erneut Platz 1 und 2 auf der Rangliste der Attraktivitätskriterien.
Eine sichere Anstellung wird Studierenden im Vergleich zu den Vorjahren wichtiger und belegt nun Platz 3. Dahinter folgen flexible Arbeitsbedingungen auf Platz 4 und vielfältige Arbeitsaufgaben auf Platz 5. Bei den Befragten hat ein freundliches Arbeitsumfeld hingegen leicht an Bedeutung verloren. Dieser Aspekt landet nun auf Platz 7 und verliert damit dem Vorjahr gegenüber zwei Plätze.
Leistung wichtiger als Work-Life-Balance?
"Nach der Uni erstmal durchatmen? Keineswegs. Hochausgebildete junge Menschen starten motiviert und mit hohem Leistungsanspruch ins Berufsleben, wie die Universum-Studie zeigt", sagt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group. "Es braucht eine attraktive Arbeitgebermarke, die sich mit den Werten, Wünschen und Zielen junger Menschen verbinden lässt."
Die Generation Z ist auf dem Arbeitsmarkt angekommen – entgegen
stereotyper Vorstellungen zeigt sich diese Altersgruppe sehr
ambitioniert. Für den Großteil der befragten Studierenden sind vielfältige Arbeitsaufgaben ein entscheidendes Kriterium, das Arbeitgeber attraktiv macht. Für die Altersgruppe zwischen 16 und 21 Jahren sind vielfältige Arbeitsaufgaben auf Rang 3, bei den 22- bis 25-Jährigen belegen sie Rang 4.
Die Förderung von Work-Life-Balance ist für die Jüngeren hingegen unwichtig: Bei den 16- bis 21-Jährigen erreicht sie gerade einmal Platz 14. Die Bedeutung von Work-Life-Balance nimmt mit dem Alter zu. Die befragten 30- bis 39-Jährigen legen hierauf am meisten Wert. Mit fortschreitendem Alter rücken wieder andere Aspekte in den Vordergrund: Bei den Über-56-Jährigen landet der Wunsch nach vielfältigen Arbeitsaufgaben auf Rang 4, während die Work-Life-Balance lediglich Platz 22 belegt.
Benedikt Strobel, der die Studierendenbefragung bei Universum betreut, stellt fest: "Wir
sehen, dass leistungsbezogene Themen erst in der Mitte der
Erwerbstätigkeit generell an Bedeutung verlieren, das heißt in einer
Lebensphase, in der bei vielen Talenten vermutlich das Familienleben
stärker in den Vordergrund rückt."
Über die Studie
Für den Universum Student Survey 2024 wurden zwischen September 2023 und April 2024 insgesamt 30.575 Studierende an 236 Hochschulen in Deutschland befragt. Sie gaben unter anderem Auskunft dazu, bei welchen Unternehmen sie gerne arbeiten möchten, anhand welcher Kriterien sie Arbeitgeber bewerten, welche Gehaltsvorstellungen sie haben und wie ihre langfristigen Karriereziele aussehen. Universum ist die Employer-Branding-Beratung der Online-Jobplattform Stepstone.
Homeoffice wird mit zunehmendem Alter wichtiger
Remote Work ist nicht mehr aus dem Arbeitsleben wegzudenken. Entgegen der gängigen Vorstellung ist es aber nicht die Generation Z, die sich den größten Anteil Homeoffice erwartet. Studierende zwischen 16 und 29 Jahren wünschen sich im Schnitt zweieinhalb Homeoffice-Tage pro Woche, während Professionals zwischen 30 und 55 Jahren drei Homeoffice-Tage wollen.
Bei der Frage nach der Wichtigkeit eines Homeoffice-Angebots durch die Arbeitgeber ordnet sich die Generation Z ebenfalls unten ein: Nur 35 Prozent der 16- bis 21-Jährigen ist dies wichtig oder sehr wichtig. Bei den 22- bis 25-Jährigen sind es schon knapp 48 Prozent. Ganz an der Spitze stehen die 30- bis 39-Jährigen: Für 65 Prozent der Befragten ist ein Homeoffice-Angebot unverzichtbar.
Gender-Pay-Gap wird bereits erwartet
Wie auch die Studie Fachkraft 2030 zeigte, spiegelt sich der Gender-Pay-Gap bereits im Studium in den Gehaltserwartungen wider. Während ein attraktives Grundgehalt und ein hohes Einkommen in der Zukunft für alle Befragten zu den Top-Benefits gehören, erwarten Frauen im Studium rund 18 Prozent weniger Gehalt als ihre männlichen Kommilitonen. Trotz Unterschieden bei verschiedenen Fachgruppen bleibt diese Tendenz bestehen und ergibt hochgerechnet einen erwarteten Gehaltsunterschied von rund 10.000 Euro pro Jahr.
Dabei ist die Lohngleichheit zwischen Geschlechtern für Frauen auf Platz 12 der Eigenschaften, die bei potenziellen Arbeitgebern wichtig sind. Bei Männern landet die Lohngleichheit hingegen auf Platz 40 und wird damit als am unwichtigsten bewertet.
Die attraktivsten Arbeitgeber nach Fachgruppen
Wirtschaftswissenschaften
Platz | 2024 | 2023 |
---|---|---|
1 | Porsche |
Porsche |
2 | Mercedes-Benz Group |
Mercedes-Benz Group |
3 | ||
4 | Apple | Apple |
5 | Audi | |
6 | Audi |
|
7 | McKinsey & Company | |
8 | Lufthansa Group | Nike |
9 | Siemens | adidas |
10 | Microsoft |
Ingenieurwesen
Platz | 2024 | 2023 |
---|---|---|
1 | Porsche | Porsche |
2 | BMW Group | Mercedes-Benz Group |
3 | Mercedes-Benz Group | Siemens |
4 | Siemens | Audi |
5 | Audi | BMW Group |
6 | Bosch | |
7 | Airbus | Airbus |
8 | Volkswagen | Tesla |
9 | Lufthansa Technik | Volkswagen |
10 | Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) |
IT/Informatik
Platz | 2024 | 2023 |
---|---|---|
1 | ||
2 | Microsoft | Apple |
3 | Apple | Microsoft |
4 | Porsche | Porsche |
5 | Mercedes-Benz Group | Tesla |
6 | BMW Group | Amazon |
7 |
SAP |
Mercedes-Benz Group |
8 | Audi | Audi |
9 | Intel | BMW Group |
10 | Amazon |
SAP |
Naturwissenschaften
Platz | 2024 | 2023 |
---|---|---|
1 | BioNTech | BioNTech |
2 | Max-Planck-Gesellschaft | Max-Planck-Gesellschaft |
3 | Bayer | Bayer |
4 | Fraunhofer-Gesellschaft | Fraunhofer-Gesellschaft |
5 | Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) | Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) |
6 | European Space Agency | European Space Agency |
7 | BASF | |
8 | Merck | Johnson & Johnson |
9 | Porsche | Bundesinstitut für Risikobewertung |
10 | Novartis Pharma | Roche |
Geistes- und Sozialwissenschaften
Platz | 2024 | 2023 |
---|---|---|
1 | ZDF | ZDF |
2 |
Auswärtiges Amt |
Auswärtiges Amt |
3 | ZEIT | ZEIT |
4 | Bundeskriminalamt | Bundeskriminalamt |
5 | Bundesamt für Migration und Flüchtlinge | Bundesamt für Migration und Flüchtlinge |
6 | Cornelsen Verlag | Cornelsen Verlag |
7 | Caritas |
|
8 | Bundesnachrichtendienst | Diakonie |
9 | WDR (Westdeutscher Rundfunk) | ProSiebenSat.1 Media |
10 | ProSiebenSat.1 Media | Bundesnachrichtendienst |
Rechtswissenschaften
Platz | 2024 | 2023 |
---|---|---|
1 | Bundeskriminalamt |
Bundeskriminalamt |
2 | Auswärtiges Amt | Auswärtiges Amt |
3 | Vereinte Nationen | Europäische Kommission |
4 | Porsche | Vereinte Nationen |
5 | Europäische Kommission | Porsche |
6 | Mercedes-Benz Group | Mercedes-Benz Group |
7 | Bundesamt für Verfassungsschutz | Bundesnachrichtendienst |
8 | McKinsey & Company | Bundesamt für Verfassungsschutz |
9 | Bundesnachrichtendienst | Bundespolizei |
10 | BMW Group | Audi |
Medizin/Gesundheitswissenschaften
Platz | 2024 | 2023 |
---|---|---|
1 |
Charité – Universitätsmedizin Berlin | Charité – Universitätsmedizin Berlin |
2 | Robert Koch-Institut | Robert Koch-Institut |
3 | Universitätsklinikum Heidelberg | BioNTech |
4 | BioNTech | Universitätsklinikum Heidelberg |
5 | Deutsches Rotes Kreuz |
Helios Kliniken |
6 | Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) | Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) |
7 | Bayer | Klinikum der Universität München (KUM) |
8 | Klinikum der Universität München (KUM) | Deutsches Rotes Kreuz |
9 | Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) | Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) |
10 | Helios Kliniken | Max-Planck-Gesellschaft |
Was machen diese Arbeitgeber besser?
Wie auch in den letzten Jahren dominieren die großen Automobilunternehmen die Rankings der Wirtschaftswissenschaften und des Ingenieurwesens – allerdings verlieren sie seit einigen Jahren an Beliebtheit. Ausnahmen sind hier die BMW Group und Porsche, die deutlich an Attraktivität gewonnen haben.
David Falzon, Country Manager Deutschland bei Universum, zieht folgendes Fazit: "Die Ergebnisse spiegeln die Schwierigkeiten bei der Transformation zu nachhaltiger Mobilität wider. Gleichzeitig zeigt sich eindrucksvoll die Bedeutung einer starken Arbeitgebermarke und vor allem, wie wichtig es ist, diese wirklich umzusetzen. Wer für die Themen bekannt ist, auf die Studierende Wert legen, hat in Sachen Attraktivität einen entscheidenden Vorteil."
Genau das schaffen Porsche und die BMW Group: 63 Prozent der Studierenden verbinden Porsche mit attraktiven und spannenden Produkten und Dienstleistungen, für 58 Prozent zeichnet sich auch die BMW Group dadurch aus. Darüber hinaus erwarten 63 Prozent der Befragten bei Porsche ein attraktives Grundgehalt. Bei der BMW Group sind es sogar 64 Prozent.