Arbeiten in der Backofen GmbH: Trotz Hitze effektiv arbeiten

Autor*innen
e-fellows.net Redaktion
Person in Badekleidung führt einen Kopfsprung ins Wasser aus.

Leicht gebräunt und im eigenen Saft geschmort: Wenn du dich fühlst wie Mutters Sonntagsbraten, ist es eigentlich zu heiß zum Arbeiten. Leider wird das deinen Chef oder Prof nur bedingt interessieren. Acht Tipps gegen die Hitze.

1. Kein Eis, Baby

Zu den beliebtesten Tipps gegen die Hitze gehört die eiskalte Dusche: In der Früh kurz bibbern und den Rest des Tages frisch und leistungsfähig sein? Funktioniert leider nicht. Auf den Kälteschock wird dein Körper auch bei 30 Grad Außentemperatur mit Wärmeproduktion reagieren. Wenige Minuten später schwitzt du also wie eh und je. Besser geeignet sind lauwarme Duschen. Verzichte danach wenn möglich aufs Abtrocknen: Wasser, das auf der Haut verdunstet, kühlt deinen Körper.

Kaltes Wasser ist nur an Stellen sinnvoll, an denen Venen und Arterien direkt unter der Haut verlaufen. An diesen Stellen kühlen Eisbäder, Eiswürfel, kalte Umschläge oder einfach fließendes Wasser nämlich dein Blut und nicht die darüber liegenden Muskel- und Fettschichten. So sinkt deine Körperkerntemperatur zumindest ein wenig. Geeignete Stellen für diese Anwendungen sind Füße, Handgelenke und Unterarme sowie die seitliche Halspartie.

2. Trinken gegen die Hitze im Homeoffice, Büro oder in der Uni

Sportler, Mediziner und Wissenschaftler trichtern es uns immer wieder ein: Viel trinken ist wichtig und gesund. Und trotzdem kommt es oft viel zu kurz. Dabei ist ein ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt essentiell für jeden, der im Sommer leistungsfähig bleiben muss. Warum? Bei hohen Temperaturen weiten sich zum einen deine Blutgefäße, da dein Körper so versucht, Hitze abzugeben. Dem resultierenden Blutdruckabfall kannst du nur mit Flüssigkeitsaufnahme entgegenwirken. Trinkst du zu wenig, ist das aber nicht nur für deinen Kreislauf schlecht: Es schrumpfen außerdem deine Dendriten, die für die Informationsaufnahme verantwortlich sind.

3. Lauwarm ist das neue Eiskalt 

Viel trinken gehört zu den wichtigsten Tipps gegen die Hitze. Was du trinkst, ist egal, Hauptsache genug, richtig? Nicht ganz: Den verlockenden eiskalten Drink beispielsweise solltest du dir bei 30 Grad lieber verkneifen. Auf den Kälteschock reagiert dein Körper nämlich – wie bei der kalten Dusche – mit einer Verengung der Blutgefäße, die den Körperkern aufheizt statt ihn zu kühlen. Aus medizinischer Perspektive ebenso falsch ist auch die Mär von den Beduinen und ihrem heißen Tee: Heißgetränke steigern nämlich unsere Körperkerntemperatur, lassen uns schwitzen und befördern so noch den Verlust von Flüssigkeit und Mineralstoffen.

Wenn die Sonne richtig knallt, ist die beste Lösung deswegen kein kühles, sondern ein lauwarmes Getränk wie Hibiskus- oder Pfefferminztee, das nur minimal auf die Schweißdrüsen drückt und geschmacklich erfrischt. Ebenfalls sehr gut geeignet ist zimmerwarmes Mineralwasser mit Zitrone oder Pfefferminze. Als Snack empfiehlt sich bei starkem Schwitzen eine lauwarme Gemüsebrühe, die den Salzverlust kompensiert.

4. Fang gar nicht erst an 

Produktivität und Wohlbefinden gehen Hand in Hand. Wer auch während einer Hitzewelle noch Leistung bringen will, darf deshalb überflüssige Anstrengung ohne schlechtes Gewissen vermeiden. Das fängt schon bei der Fortbewegung an: Normalerweise radelst du zur Arbeit oder zur Uni und marschierst dann fünf Stockwerke hoch? Gönn dir an heißen Tagen lieber den Aufzug, das Auto oder die U-Bahn. Dort gerätst du erst recht ins Schwitzen? Nicht, wenn du dir mit einem Fächer aus dem Asia-Laden oder einem Taschenventilator Erfrischung verschaffst. Noch besser: Bleib zuhause, mach die Rollläden runter und stell dir ein kaltes Fußbad unter den Schreibtisch – Homeoffice hat eben auch viele Vorteile.

5. Dein Survival-Kit für heiße Tage 

Zur Grundausstattung für den Hochsommer im Homeoffice, im Büro oder in der Uni gehört auch ein Thermalwasser-Spray aus der Drogerie. Warum? Weil eine nasse Erfrischung zu den wirksamsten Stimmungsaufhellern bei 35 Grad gehört. Ein Spray schont dein Make-up, bekleckert keine Hemden – und du musst dafür nicht einmal aufstehen. Besonders effizient: die Kombi aus Spray und Ventilator/Fächer. Halte einfach dein feuchtes Gesicht in den Luftzug und lass dich erfrischen. Thermalwasser-Sprays bekommst du ab zwei Euro in bestimmten Drogeriemärkten oder – für etwas mehr Geld – in jeder Apotheke.

6. Mach dich frisch

Verhilf Erfrischungstücher zu ihrem Comeback. Auch wenn sie nicht abkühlen, fühlst du dich nach einer solchen Katzenwäsche doch nicht mehr ganz so klebrig. Daheim tut's natürlich auch der gute alte Waschlappen. Wenn’s hart auf hart kommt, hilft auch ein Shirt oder Hemd zum Wechseln. Welche Kleidung bei großer Hitze im Büro sowohl luftig als auch kundentauglich ist, kannst du im Sommer-Dresscode für Frauen und für Männer nachlesen.

Gegen den unfeinen Glanz im Gesicht hilft Seidenpuder – bei beiden Geschlechtern! Es ist transparent, mattiert, desodoriert und lässt dich im Gegensatz zu herkömmlichem Puder auch nach der zweiten oder dritten Schicht nicht zugekleistert aussehen. Verkauft wird es meistens zur Anwendung am ganzen Körper, du kannst es jedoch auch, sofern es nicht parfümiert ist, bedenkenlos mit Pinsel, Quaste oder Fingerspitzen im Gesicht auftragen.

7. TCM statt CTM 

Ein feurig-scharfes Chicken Tikka Masala ist bei heißem Wetter keine gute Idee. Genau wie koffeinhaltige Heißgetränke fördern nämlich auch scharfe, warme Speisen das Schwitzen. Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) geht sogar noch weiter und unterteilt Lebensmittel unabhängig von ihrer Zubereitung in wärmende und kühlende Speisen. Zu den kühlenden gehören beispielsweise Tomaten, Gurken, Zitronen, Ananas, Kiwi, Bananen, Mangos, Wassermelonen und Avocados. Selbst wenn du bei deiner Ernährung nicht auf TCM setzt: Leichte, wasserhaltige Rohkost ist gesund, schont den Magen – und heißer wird dir davon sicher auch nicht.

8. Vorsicht vor schlechten Tipps gegen die Hitze

Zu den populärsten Tipps gegen die Hitze gehört immer noch, die Mittagshitze zu meiden. Der Haken: "Mittagshitze" gibt es in Deutschland nur im Duden! Warum? Zur Sommerzeit steht die Sonne erst gegen 13:30 Uhr im Zenit. Danach steigen die Temperaturen noch zwei bis drei Stunden weiter, weil die im Boden gestaute Hitze nur langsam an die Luft abgegeben wird. Das bedeutet, dass Temperaturen in unseren Breitengraden erst gegen 17 Uhr ihren Höchststand erreichen.

Die Mittagspause auf 17 Uhr zu verschieben mag unrealistisch sein, aber je später du Pause machst, desto besser. Oder du versuchst gleich, deine Arbeitszeiten an das Wetter anzupassen und die kühlen Morgenstunden zu nutzen: Wie das geht, erfährst du in unserer Zusammenfassung der arbeitsrechtlichen Regelungen bei hohen Temperaturen.

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