Soziales Engagement: 25 Ideen für dein Ehrenamt
- Maya Rencken
Du würdest dich gerne gesellschaftlich engagieren, weißt aber noch nicht wie? Kein Problem – diese 25 Ehrenämter geben dir Inspiration. Außerdem: Das solltest du beachten, wenn du ehrenamtlich aktiv werden möchtest.
Warum eigentlich Ehrenamt?
Ein Ehrenamt – also eine freiwillige Tätigkeit, die dem Gemeinwohl dient und für die du nicht bezahlt wirst – bietet für manche auf den ersten Blick nicht so viele Anreize. Deshalb solltest du dir zuerst diese Frage stellen: Warum möchte ich ein Ehrenamt aufnehmen?
Dafür gibt es nämlich viele gute Gründe: Manche Ehrenamtler:innen wollen einfach etwas "Gutes" tun und ihre Zeit sinnvoll nutzen. Andere haben selbst schwierige Erfahrungen gemacht und möchten nun Menschen in ähnlichen Situationen unterstützen. Für viele ist das Ehrenamt eine gute Möglichkeit, Gleichgesinnte und neue Freund:innen zu finden und einen Ausgleich zum Alltag zu bekommen.
Die Gründe fürs Ehrenamt können sehr vielfältig sein – am Ende vereint sie ein Punkt: Mit einem Ehrenamt tust du nicht nur anderen Menschen und der Gesellschaft etwas Gutes, sondern auch dir selbst.
Vorteile für Studium und Karriere
Neben dem persönlichen Wert kann gesellschaftliches Engagement auch Vorteile für dein Studium und deine Karriere mit sich bringen. So bewerten Personaler:innen soziales Engagement in deinem Lebenslauf als positiv und deine Einstellungschancen steigen.
Und das hat gute Gründe: Denn in vielen Ehrenämtern steht der Kontakt zu anderen Menschen im Vordergrund. Dadurch werden deine Soft Skills wie Team- und Kritikfähigkeit gefordert und du entwickelst dich persönlich weiter. So zeigst du, dass du gut mit Menschen umgehen kannst – ein Skill, der dich nicht nur im Studium und Job weiterbringt, sondern auch ganz allgemein im Leben.
Das solltest du beachten
Bevor du mit einem Ehrenamt beginnst, solltest du dir noch über einige Dinge Gedanken machen: Welche Bereiche interessieren dich? Welche Fähigkeiten und welches Wissen bringst du mit? Musst du dein Ehrenamt mit deinem Arbeitgeber abklären und es bei ihm melden? Bist du während deiner ehrenamtlichen Tätigkeit versichert?
Für diese und weitere organisatorische Fragen schau in die Checkliste, mit der du garantiert nichts auf deinem Weg zum Ehrenamt vergisst.
Nun bleibt noch die wichtigste Frage: Welches Ehrenamt passt zu dir? Vielleicht eines dieser 25 gesellschaftlichen Engagements?
25 Ideen für dein Ehrenamt
- Politischer Aktivismus: Demonstrationen schaffen mehr Sichtbarkeit für politische Anliegen wie den Klimaschutz oder die Rechte der LGBTQIA+ Community. Die Organisationsarbeit bietet viele verschiedene ehrenamtliche Aufgaben wie zum Beispiel die Kommunikation mit Behörden oder die Betreuung von Infoständen.
- Organisation von Veranstaltungen: Viele Freizeitveranstaltungen wie Poetry Slams oder Kleiderkreisel suchen ebenfalls Organisator:innen. An der Uni kannst du in deiner Studienvertretung Partys oder Beratungsangebote organisieren.
- Trainieren von Sportler:innen: Viele Sportvereine suchen Trainer:innen und Übungsleiter:innen, die zum Beispiel eine Fußball-Jugendmannschaft übernehmen.
- Betreuung von Jugendlichen: Eine weitere Form der Freizeitbetreuung bietet sich in Jugendzentren – beispielsweise für Jugendliche mit schwierigen familiären Hintergründen.
- Nachhilfe: Du verstehst viel von einem Fach und kannst gut erklären? Dann ist Nachhilfe perfekt für dich. In der Schule und der Uni bieten sich viele Möglichkeiten, dein Wissen weiterzugeben.
- Erstellen von Lernmaterialien: Du kannst dich auch sehr einfach von zu Hause aus engagieren. Eine Möglichkeit bietet die Erstellung von Online-Lernmaterialien, die zur Nachhilfe verwendet werden können.
- Bildungsarbeit: Wenn dir Bildung und Aufklärung besonders am Herzen liegen, kannst du dich in der Bildungsarbeit einbringen. Einige ehrenamtliche Organisationen setzen sich zum Beispiel für die sexuelle Bildung ein.
- Social Media und Öffentlichkeitsarbeit: Viele Organisationen betreiben Social-Media-Seiten, um auf sich aufmerksam zu machen und brauchen (junge) Personen, um diese zu betreuen.
- Fundraising: Ebenfalls fehlt es vielen ehrenamtlichen Organisationen an Geld, um ihre Projekte zu finanzieren. Du hast viel Überzeugungskraft? Dann wäre die Tätigkeit als Fundraiser:in etwas für dich.
- Die Freiwillige Feuerwehr und das THW: Die Klassiker im Ehrenamt – und das mit gutem Grund: Diese Organisationen brauchen viele stressresistente Freiwillige, die in Notfällen für Andere da sind.
- Retten von Menschenleben: Rettungssanitäter:in ist nicht nur ein Job für angehende Mediziner:innen – jede:r kann einen wertvollen Beitrag leisten, um Leben zu retten.
- Telefonseelsorge: Auch aus der Ferne kannst du Menschen helfen: Bei der Telefonseelsorge unterstützt du Menschen bei ihren Problemen und bietest ihnen ein offenes Ohr.
- Hilfe für Tiere: Dein Herz schlägt für Tiere? Beim Tierheim gibt es immer etwas zu tun. Auch einfaches Gassi gehen ist eine Möglichkeit, mit der du dich engagieren kannst.
- Müllsammelaktionen: Eine der vielen Aufgaben im Umweltschutz ist die Beseitigung von Müll aus unseren Städten und der Natur. Hier kannst du sowohl teilnehmen als auch organisieren.
- Repair-Café & Nachhaltigkeit: Wenn du ein Händchen für Computer, Handys oder Fahrräder hast, dann wäre die Arbeit im Repair-Café etwas für dich. Auch hier kannst du einen wertvollen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit leisten.
- Sprachkurse: Für besonders sprachbegabte Personen bietet sich dieses Ehrenamt an. Zum Beispiel kannst du mit einem Deutschkurs Geflüchtete dabei unterstützen, in unserer Gesellschaft Fuß zu fassen.
- Pat:innenschaft: Als Pat:in verbringst du Zeit mit einer Person und unternimmst Freizeitaktivitäten mit ihr. Dabei bist du Ansprechpartner:in für ihre persönlichen Anliegen. Pat:innen betreuen zum Beispiel Geflüchtete oder Kinder von alleinerziehenden Elternteilen.
- Freizeitbetreuung für Menschen mit Behinderungen: Viele Menschen mit Behinderungen erleben Schwierigkeiten im Alltag, beispielsweise wegen mangelnder Barrierefreiheit. Du kannst sie unterstützen, indem du sie bei Freizeitaktivitäten wie Konzertbesuchen oder Spaziergängen begleitest.
- Begleitung bei Behördengängen und Ärzt:innenbesuchen: Behördengänge sind für die meisten sehr lästig – für viele Menschen, darunter ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen sind sie aber eine große Herausforderung. Auch hier kannst du dich als Unterstützer:in engagieren.
- Nachbarschaftshilfe: Auch bei alltäglichen Aufgaben wie dem Einkaufen brauchen viele ältere und kranke Menschen Unterstützung. Darüber hinaus bietest du Unterstützung bei der Freizeitgestaltung und lebensverändernden Ereignissen wie dem Tod von Partner:innen.
- Hospizarbeit: Auch in der letzten Phase ihres Lebens kannst du Menschen etwas Gutes tun. Die Mitarbeiter:innen im Hospiz freuen sich, wenn du zum Beispiel Kuchen spendest oder den Patient:innen Bücher vorliest.
- Hilfe für obdachlose Menschen: Organisationen wie die Tafel oder Suppenküchen suchen begeisterte Hobbyköch:innen, die Essen für obdachlose Menschen zubereiten.
- Wahlhelfer:in: Wenn du ein Händchen für Papierkram hast, kannst du dich auch als Wahlhelfer:in engagieren. Hier unterstützt du Wahllokale bei der Organisation und Stimmauszählung und stellst sicher, dass eine geheime und faire Wahl gewährleistet wird.
- Gemeindearbeit: Liegt dir dein Glaube am Herzen, kannst du dich in deiner Kirchen-, Synagogen-, oder Moscheengemeinde engagieren. So unterstützt du deine Glaubensgemeinschaft bei der Organisation und Veranstaltungen.
- Mitarbeitendenvertretung im Unternehmen: Auch bei vielen Arbeitgebern kannst du dich ehrenamtlich engagieren, beispielsweise bei der Mitarbeitendenvertretung oder im Betriebsrat.
Gibt es auch Ehrenämter, für die man Geld bekommt?
Obwohl ein Ehrenamt per Definition nicht bezahlt wird, gibt es Möglichkeiten, wie du trotzdem ein wenig dazuverdienen kannst. Neben der Erstattung für Fahrtkosten zahlen manche Organisationen eine Aufwandsentschädigung für dein Engagement. Allerdings gilt hier: Die Grenze von 840 Euro pro Jahr darf nicht überschritten werden – andernfalls fallen Steuern an.
Noch unsicher?
Ehrenämter sind sehr vielfältig, was die Entscheidung natürlich nicht erleichtert. Einige Organisationen wie Tatendrang bieten eine Stellenbörse und kostenlose Beratungen an. So findest du garantiert ein Ehrenamt, das zu dir passt.
Es müssen keine großen Aufgaben sein
Du hast viel Stress im Studium oder Job und zu wenig Zeit für ein Ehrenamt? Dann geht es dir wie vielen. Aber denk daran: Ein Ehrenamt muss keine große Tätigkeit sein.
Du kannst dich auch mit kleineren Aufgaben sozial engagieren, etwa indem du Lernmaterialien erstellst oder einen Kuchen an ein Hospiz spendest. Du kannst dich an Demonstrationen beteiligen oder beim Tierheim Gassi gehen. Viele dieser Aufgaben sind sehr flexibel: So kannst du sie dann übernehmen, wenn es dir zeitlich möglich ist.
Auch wenn du für viele kleinteilige Tätigkeiten eher kein ehrenamtliches Zeugnis bekommst, leistest du dennoch einen wertvollen Beitrag in der Gesellschaft. Denn: jede Hilfe zählt!
Organisationen, die Ehrenämter vermitteln
Verschiedene Organisationen und Datenbanken helfen dir dabei, ein passendes Ehrenamt zu finden:
Freiwilligen Zentrum Augsburg (Augsburg)
Freiwilligen Zentrum Bayreuth (Bayreuth)
Ehrenamtsnetz (Berlin)
Ehrenamt Agentur Essen (Essen)
Hamburger Freiwilligenagenturen (Hamburg)
Freiwilligen-Agentur TATENDRANG (München)
Was tun!? (Ravensburg)
Freiwilligenagentur Wilhelmshaven (Wilhelmshaven)
Ehrenamt-Deutschland.org (deutschlandweit)
Bei Datenbanken wie vom Ehrenamtsnetz in Berlin können Organisationen Einsatzmöglichkeiten ausschreiben. Wer nach einer ehrenamtlichen Tätigkeit sucht, kann das Angebot der Datenbanken nach seinen Interessen filtern.
Organisationen wie "Freiwilligen-Agentur TATENDRANG" dagegen übernehmen die Vermittlung des Ehrenamts komplett. Berater:innen fungieren als Lots:innen, die dich persönlich beraten, wie und wo du ehrenamtlich aktiv werden kannst, und die den Kontakt zu Ansprechpartner:innen herstellen, wenn du ein passendes Engagement gefunden hast.