Mieten im Studium: So viel kostet ein WG-Zimmer 2024

Autor*innen
Anneke Fuchs
Ein Mann Stemmt große Geldstücke. Neben ihm stapelt sich viel Geld. Im Hintergrund ist ein Kreis Diagramm zu sehen.

Was du studierst, solltest du nach deinen Interessen und Stärken entscheiden und nicht nach dem Studienort: In der Theorie stimmt das, in der Praxis sieht es oft anders aus. Denn die Preise für WG-Zimmer in deutschen Uni-Städten haben ordentlich angezogen. Wir verraten dir, wo du besonders teuer und wo du vergleichsweise günstig wohnst.

Wenn du nach einem Tag in der Bibliothek nach Hause kommst, ist da jemand, mit dem du dich unterhalten kannst. Ihr könnt gemeinsam kochen und essen, über eure neuen Erfahrungen und Bekanntschaften sprechen, gemütlich Serien schauen oder unvergessliche Partys schmeißen. Die Vorzüge einer WG liegen auf der Hand. Der pragmatischste von allen: Ihr teilt euch die Mietkosten. Doch wie günstig ist ein WG-Zimmer in Deutschlands Unistädten wirklich?

Die neuesten Zahlen für das Wintersemester 2024/25 hat empirica, ein unabhängiges wirtschafts- und sozialwissenschaftliches Forschungs- und Beratungsinstitut, jetzt veröffentlicht.  

Die Auswertung

Das empirica-Institut hat Daten zu mehr als 100.000 Mietinseraten für unmöblierte WG-Zimmer an allen größeren Hochschulstandorten Deutschlands, in über 120 Städten, gesammelt. Das bedeutet, dass hier die Angebotsmieten berücksichtigt werden. Die Zimmer sind zwischen zehn und 30 Quadratmeter groß. Aus diesen Daten hat es die Standardpreise und die Preisspanne der Warmmiete ermittelt. 

So teuer ist ein WG-Zimmer

Nimmt man alle Hochschulstandorte zusammen, liegt der Standardpreis für ein WG-Zimmer im Wintersemester 2024/25 bei 482 Euro. Das entspricht einer achtprozentigen Steigerung zum Wintersemester 2023/24 (damals noch 446 Euro). Betrachtet man einen längeren Zeitraum, zeigt sich, wie drastisch die Warmmieten in den letzten Jahren gestiegen sind: 

In der Tendenz fallen die Standardpreise in den Wintersemestern leicht geringer aus als in den entsprechenden Sommersemestern.  

Die 6 teuersten Hochschulstädte

Auf den Standardpreis kommt man durch Ausreißer nach oben und unten. München führt mit 750 Euro die Liste der teuersten Städte an, zudem zählen folgende Städte zu den Top 6: 

Die 6 günstigsten Hochschulstädte

Das ist dir viel zu teuer? Wesentlich günstiger lebt es sich in diesen Unistädten:

Eine Frage der Finanzierung

So stark die Mieten in deutschen Uni-Städten angestiegen sind, so wenig kann die im BAföG enthaltene Wohnpauschale mithalten. Diese wurde zwar erst von 360 auf 380 Euro erhöht, deckt damit aber nur die Mieten für WG-Zimmer in den günstigsten Hochschulstädten. In München etwa bleiben damit 370 Euro offen, die Studis anderweitig aufbringen müssen. Dies deckt sich auch mit dem Stimmungsbild aus unserer Community:   

"Ich denke, das BAföG ist in einigen Städten nicht ausreichend für die Miete. In meinem Bekanntenkreis würden viele ohne die Eltern und/oder Neben- bzw. Ferienjobs nicht auskommen."
Anonym aus der Community

Aber warum wird mit dem BAföG eine Wohnpauschale ausgezahlt, wenn sich die Kosten je nach Wohnort so stark unterscheiden? Das Bundes-bildungsministerium begründet das mit dem zu hohen Verwaltungs-aufwand, der durch individuelle Antragstellung und Ermittlung entstünde.  

Das bedeutet für Studierende in den teureren Unistädten, dass sie gut bezahlte Nebenjobs annehmen oder ordentlich Zeit in die Suche nach einem erschwinglichen Angebot investieren müssen. Eine Userin unserer Community hat die Nadel im Heuhaufen gefunden: 

"Wohne alleine in einer 2-Zimmer-Wohnung, 60 Quadratmeter, für 650 Euro warm in Berlin. Bin [...] super stolz auf meinen Fund nach monatelanger Kleinanzeigenrecherche."
Anonym aus der Community

Daneben bleibt noch die Hoffnung, über den Freundeskreis und den Freund vom Freund durch Zufall an ein günstiges WG-Zimmer-Angebot zu kommen. Auch Wohnheimplätze sind meist günstiger als WG-Zimmer auf dem Markt, allerdings ist hier mit langen Wartezeiten zu rechnen. 

Kreativ und aktiv muss man als Studierende:r mit Wohnort "teure Hochschulstadt" allemal werden. Wer sich das sparen möchte, bezieht die Wohnkosten vor Ort schon vorab in die Studienwahl mit ein und entscheidet sich im Zweifel für die günstigere Uni-Stadt.

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