Au-pair in Frankreich: Paris, isch liebe disch

Eine Frau und ein Mann stehen nebeneinander und tanzen, der Tanz erinnert an Sirtaki oder einen anderen Reihentanz.

Eiffelturm, Metro und Montmartre: Paris zählt zu den beliebtesten Städten weltweit – nicht nur unter Tourist:innen. e-fellow Caroline wollte sich selbst ein Bild von der Stadt machen und ging für neun Monate als Au-pair nach Paris. Dabei hat sie nicht nur das Wohnheimsleben kennengelernt, sondern konnte auch einen Blick in die Medienwelt erhaschen.

Da war ich also angekommen in Paris, der Stadt der Künstler:innen. Ich hatte noch keine genauen Vorstellungen, wie die nächsten neun Monate ablaufen würden. Das Einzige, was ich wusste, war, dass ich in einer französische Familie auf die Kinder aufpassen würde. Den Kontakt hatte nicht über eine Agentur bekommen, sondern über meine Pfarrgemeinde. 

e-fellow Caroline (21) studiert seit kurzem Psychologie in Frankreich und möchte später im Journalismus arbeiten. Für neun Monate war sie Au-pair in Paris und hat dabei nicht nur die Stadt der Liebe lieben gelernt, sondern auch gesehen, dass es viel mehr als nur Eiffelturm und Metro zu entdecken gibt.

Unter Dach und Fach

Nach zwei Wochen Probezeit zog ich aus Platzgründen in das Wohnheim Foyer Porta. Es liegt beim Triumphbogen und ist extra für junge Frauen eingerichtet. Es kam mir sehr gelegen, nicht bei der Familie zu wohnen, denn so konnte ich nach der Arbeit nach Hause gehen und abschalten. Ich unterschrieb einen Arbeitsvertrag, durch den ich mit dem gesetzlichen Mindestlohn SMIC bezahlt wurde. 

Erschöpft, aber glücklich

Durch meine langen Arbeitszeiten weiß ich nun, wie es ist, abends geschafft nach Hause zu kommen und nach dem Essen und Gesprächen ins Bett zu fallen. Dabei habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, dass man seinen Beruf mag. Tagein tagaus seine Zeit mit etwas zu verbringen, das keine Freude oder wenigstens Sinn macht, wäre nicht zu verkraften. 

Zum Glück machte mir die Arbeit mit den Kindern meist viel Spaß. Sie waren gut erzogen, hatten eine Menge Fantasie und forderten mich heraus. Ich habe hauptsächlich mit ihnen aufgeräumt, gebastelt, die Größeren abgeholt und den Kleineren beim Umziehen geholfen. Natürlich gab es auch schwierige Tage, aber das hält man auch mal aus.

Kochen, waschen und Kontakte knüpfen

Außerdem hat mich das Leben im Wohnheim selbstständiger gemacht. Wäscheberge musste ich selbst bekämpfen, meine Getränke selbst heimtragen und mein Mittagessen ganz alleine zaubern. Oft machte es, ungeahnterweise, viel Spaß. Vor allem, wenn ich nebenher mit anderen Studentinnen oder Praktikantinnen reden, mit ihnen essen oder einkaufen konnte.

Wen interessiert schon der Eiffelturm?

Paris ist unglaublich groß und vielfältig. Während im Viertel Belleville und im 13. Arrondissement Peking-Enten im Schaufenster hängen, sieht man im Marais-Viertel jüdische Jungen mit den typischen Kippas auf dem Kopf. Im westlichen Teil der Stadt spaziert man an herrschaftlichen Häusern aus der Zeit Napoleons III. vorbei, und im Montmartre habe ich einige pittoreske Gassen jenseits der Kirche Sacré Coeur entdeckt. Der Eiffelturm ist nur die Spitze des Eisbergs, ein winzig kleiner Teil der Sehenswürdigkeiten, die Paris zu bieten hat.

Einmal in die Welt der Medien schnuppern

Da ich mich sehr für Journalismus interessiere, war es super für mich, dass viele Zeitungen und Fernsehsender ihren Sitz in Paris haben. Der Sender ARTE, bei dem ich gern einmal arbeiten würde, hat eine Niederlassung im Pariser Vorort Issy-les-Moulineaux. Obwohl ich keine Studios besichtigen konnte, war es spannend, dort hinzugehen und das Glasgebäude von innen zu betrachten.

Zudem habe ich einen Eindruck davon bekommen, wie die Medienlandschaft in Frankreich aufgebaut ist. So gibt es zum Beispiel jeden Morgen und Abend drei kostenlose Tageszeitungen mit Kurznachrichten, die man in der Metro mitnehmen kann. Mein Au-pair-Aufenthalt hat mir sehr gut gefallen und ich kann es jedem empfehlen, mal ein anderes Land zu bereisen und kennenzulernen.

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