Chemie studieren: Naturwissenschaft trifft Praxisnähe

Person steht mit verschränkten Armen, ihr Kopf ist ersetzt durch verworrenes Gekritzel mit bunten Punkten. Im Hintergrund diverse physikalische, mathematische und chemische Formeln und Zeichnungen.

Wer ein praxisnahes und abwechslungsreiches Studium sucht und sich in der Welt der Naturwissenschaften heimisch fühlt, für den ist Chemie genau richtig. Neben den theoretischen Grundlagen erwartet dich die Arbeit im Labor und die genaue Analyse verschiedener Prozesse.

Kurze Beschreibung des Studiengangs

Was haben Sonnencreme, die Herstellung von Wein und die Produktion von umweltfreundlichen Pflanzenschutzmitteln gemeinsam? Sie alle werden erst durch chemische Prozesse möglich gemacht. Wer diese Prozesse verstehen will, ist im Studiengang Chemie genau richtig. Die Chemie beschäftigt sich mit dem Aufbau, der Zusammensetzung, den Eigenschaften und mit der Umwandlung von Stoffen. Dabei ist sie so komplex, dass sie in viele verschiedene Bereiche untergliedert wird. Im Studium kannst du dich auf ein Forschungsgebiet spezialisieren und legst damit den Grundstein für deine spätere Berufswahl. 

e-fella Michelle studiert Chemie, B.Sc. am Karlsruher Institut für Technologie.

Wann und warum hast du dich für deinen Studiengang entschieden?

Für mein Chemiestudium entschied ich mich bereits in der elften Klasse. Ich habe Chemie als Leistungskurs belegt und mich auch in meiner Freizeit immer mehr mit dem Fach beschäftigt – sowohl theoretisch als auch praktisch. Unter anderem nahm ich an der Internationalen Chemieolympiade und bei "Jugend forscht" teil, was meinen Wunsch, Chemie zu studieren, weiter verstärkte.

Haben sich deine Erwartungen erfüllt?

Anfangs, muss ich zugeben, war ich etwas enttäuscht. Im ersten Semester lernt man vor allem viele Grundlagen in Mathe, Physik und Informatik, während die Chemievorlesung zu Beginn oft eine Wiederholung des Schulstoffs war. Dies änderte sich allerdings in der vorlesungsfreien Zeit, in der das erste Laborpraktikum anstand. Wie viele andere Kommilitonen auch habe ich mich sehr auf diesen ersten praktischen Anteil gefreut – und ich wurde keineswegs enttäuscht. Die Laborarbeit war eine ganz neue Erfahrung, da dies in der Schule leider immer zu kurz gekommen ist. Mittlerweile studiere ich im zweiten Semester und nun nimmt auch die theoretische Chemie einen deutlich größeren Raum ein. Aber auch die Praxis hat im Studium eine große Bedeutung, nahezu jedes Semester im Bachelorstudium beinhaltet ein Laborpraktikum. Das finde ich ganz besonders toll an meinem Studium, denn so einen hohen praktischen Anteil hat fast kein anderer Studiengang. Es ist ein guter Ausgleich zur teilweise trockenen Theorie, auch wenn man dadurch meist den ganzen Tag an der Uni verbringt. Ein weiterer Pluspunkt ist die intensive Zusammenarbeit mit den Kommilitonen im Labor. Dadurch lernt man sich untereinander sehr schnell kennen. Meine Erwartungen haben sich mittlerweile also voll und ganz erfüllt, und ich habe sehr viel Spaß an meinem Studium.

Wem würdest du das Studium empfehlen?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Chemie zwar zu den abwechslungsreichsten, aber auch zu den zeitaufwändigsten Studiengängen gehört. Falls du dir also ein Studentenleben wie aus dem Bilderbuch wünschst – sprich, jeden Tag bis mittags schlafen und fünf Mal in der Woche feiern – ist ein Chemiestudium eher nichts für dich. Wenn du diese Erwartung aber nicht hast und eine Faszination für Chemie mitbringst, dann ist das Studium eine hervorragende Wahl! Ein einigermaßen gutes mathematisches Verständnis ist sicherlich auch nicht von Nachteil; solltest du in dem Bereich aber Defizite haben, lässt sich das im ersten Semester sehr gut aufarbeiten. Das Allerwichtigste ist, dass Chemie dich begeistert und du dich gerne damit beschäftigst. Wenn das der Fall ist, steht einem erfolgreichen Chemiestudium nichts im Wege!

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