Denkblockaden lösen: Da platzt selbst der Hirnknoten

Autor*innen
e-fellows.net Redaktion
Freigestelltes schwarz-weiß-Bild einer bedrückt aussehenden Frau. Der obere Teil ihres Kopfes ist aufgeklappt und im Inneren des Kopfes sind verworrene Linien sichtbar.

Den Stau auf der Straße musst du einfach hinnehmen – den im eigenen Kopf keineswegs. Denn Denkblockaden lösen kannst du schon mit einigen simplen Tricks und Kniffen. Lies nach, wie du deine Denkzeit effizient nutzen und schneller kreative Ideen entwickeln kannst.

1. Mach's wie Luther

"Heureka" schrie Archimedes nicht am Schreibtisch, sondern in der Badewanne. Und auch Martin Luther verfasste seine 95 Thesen angeblich im sanitären Umfeld – wenn auch nicht in der Wanne … Dem tragen Google, Facebook und andere Internetriesen mit Bällebad und Gemüsegarten im Büro Rechnung. Denn wer sich gezielt ablenkt, dem fällt mehr ein: Das beweist neben Archimedes und Luther auch die Baird-Studie der Universität von Kalifornien. Statt also stundenlang fruchtlos am Schreibtisch zu sitzen, beschäftige dein Hirn nach einer Weile mit einer anderen Tätigkeit. Du kannst dir einen Tee kochen, die Spülmaschine ausräumen oder den Luther machen; Hauptsache, du bringst dein Hirn auf andere Gedanken.

Ganz ersparen kannst du dir das Brüten allerdings nicht: Der erhoffte Geistesblitz kommt nämlich erst nach einer gewissen Vordenkzeit. Harte Nüsse knackst du also nach wie vor nicht nur beim Teekochen – leider!

2. Schrumpfhirn vermeiden

Das viel Wasser gut fürs Hirn ist, hast du schon tausend Mal gehört – glaubst es aber immer noch nicht? Was, wenn du wüsstest, dass bei Flüssigkeitsmangel deine Dendriten schrumpfen, die für die Informationsaufnahme zuständig sind? Na bitte! Also nichts wie ab zum Wasserhahn. Zwei bis drei Liter täglich dürfen es schon sein, wenn du wirksam Denkblockaden lösen und vorbeugen willst.

3. Festhalten!

Eigentlich denkst du gerade über Problem X nach, doch plötzlich hast du eine tolle Idee zu einem ganz anderen Thema: Kreativität ist eben nicht immer planbar. Doch schon wenige Minuten später ist von deinem Einfall nichts mehr übrig als die bloße Erinnerung daran, ihn mal gehabt zu haben. Damit nicht weiter Ideen einfach dem Vergessen anheimfallen, legst du dir am besten ein kleines Notizheft zu und trägst es immer bei dir. Ein Smartphone erfüllt denselben Zweck.

4. Me, myself and I oder: die Walt-Disney-Methode

Von sich selbst in der Mehrzahl sprechen Wahnsinnige, Könige und … große Denker! Walt Disney beispielsweise, der dieser Methode ihren Namen gab, "verdreifachte" sich regelmäßig selbst, um effizienter zu denken. Hierfür suchte er in seinem Haus nacheinander drei eigens eingerichtete Räume auf, in denen er in drei verschiedene Rollen schlüpfte: die des Träumers, die des Realisten und die des Kritikers. Solltest du weniger Platz zur Verfügung haben als der Vater von Mickey Mouse, kannst du die drei Rollen auch an ein und demselben Platz durchspielen.

Lass zunächst – ganz Visionär und Träumer – deine Ideen schweifen, auch wenn das Endprodukt unstrukturiert und unrealistisch ist. Hierum kümmert sich anschließend der Realist oder Macher, der sich fragt, was an den Visionen des Träumers wie umgesetzt werden kann. Persona Nummer drei, der Kritiker, verhindert, dass du deine Zeit und Kraft mit den falschen Ideen vergeudest.

5. Was würde 007 tun?

Wer aus eigenen Kräften bei einem Problem nicht weiterkommt, sollte so tun, als wäre er eine andere, genialere Person: Das ist die sogenannte Raikov-Methode. Um diese Energien freizusetzen, musst du dich nicht zwangsläufig hypnotisieren lassen, wie es Raikov mit seinen Patienten getan hat. Wenn du das nächste Mal (zu) lange über ein und demselben Problem brütest, frag dich einfach selbst, was Superman, Einstein oder die Queen tun würden. Nicht immer findest du so die Antwort auf die Frage, ob bei der Taxicab-Zahl Taxicab (k, j, n) andere Werte als für k = 3 und j = 2 existieren, aber du gewinnst immerhin einen neuen Blick auf die Gesamtsituation und siehst womöglich einen neuen Weg zur Lösung. Geht es weniger um eine Mikrofrage als um das grundsätzliche Abwägen von Handlungsoptionen, ist die Raikov-Methode umso wirkungsvoller.

6. Wenn keiner zuhört …

Auch, wenn sie manche Menschen einiges an Überwindung kosten: Selbstgespräche sind ein großartiges Mittel gegen Denkblockaden. Die Verbalisierung deines Problems zwingt dich nämlich dazu, deine Gedanken von Grund auf zu ordnen und diffuse Problemlagen zu konkretisieren. Das alleine bringt dich der Lösung ein gutes Stück näher. Funktionieren kann diese Technik natürlich nur, wenn du sie wirklich ernst nimmst: Ein gemurmeltes "Da wäre noch dieses eine Problem mit Kunde X" bringt dich nicht weiter. Stattdessen solltest du so lange laut reden, bis das Problem so verbalisiert ist, dass du es auch einer anderen Person verständlich machen könntest. Ebenfalls hilfreich ist es, dein Gehirn auszutricksen und dir das vermeintlich unlösbare Problem in einer Fremdsprache zu erzählen: Wahrnehmungsfehler fallen so schneller auf, wie Wissenschaftler der Universität Chicago bewiesen haben.

7. Denkblockaden lösen im Fußumdrehen

Hast du dich schon einmal gefragt, warum viele Menschen unter Druck mit den Füßen wippen? Weil sie unbewusst genau das Richtige tun! Richtig gehört: Black-outs und Denkblockaden lösen kannst du, indem du mit den Zehen wackelst. Wenn du nämlich die am weitesten von deinem Hirn entfernten Körperteile aktivierst, erhöhst du die Hirnaktivität und -durchblutung in bestimmten Arealen um bis zu 30 Prozent. Hierfür muss das Gehirn etwas von seiner im Stress geblockten Energie abzweigen: Die Gedanken können – bildlich gesprochen – wieder fließen.

8. Gedächtnis gezielt trainieren

An deiner mentalen Leistungsfähigkeit kannst und sollst du nicht nur in akuten Problemlagen arbeiten, sondern auch langfristig – mithilfe von Gedächtnistraining. Mit gezielten Übungen förderst du deine Wahrnehmungsfähigkeit, entwickelst dein visuelles Gedächtnis, stärkst deine räumliche Vorstellungskraft und erhöhst deine Lesegeschwindigkeit.

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