Partnersuche: Erste Dates: Das haben e-fellows erlebt
- Maria Bachmaier
Erste Dates – sie können traumhaft schön sein oder auch total in die Hose gehen. Wir haben uns bei e-fellows.net und in der Community nach Geschichten von der ersten Verabredung umgehört. Lies, ob diese erfolgreich waren oder eher unter den Mantel des Schweigens fallen.
Wenn zwei Welten aufeinanderprallen
Sie war Zahnmedizin-Studentin, sah gut aus und hat im Chat einen souveränen Eindruck gemacht. Sie kam aus Aachen, ich aus dem Ruhrgebiet. Als Kompromiss haben wir uns in Köln getroffen. Ich habe vorgeschlagen essen zu gehen. Für mich ist klar gewesen, sie einzuladen, obwohl ich selbst armer Student gewesen bin. Sie wollte unbedingt in ein relativ teures Steakhaus – da stehe ich eigentlich überhaupt nicht drauf. Weder auf das Setting für ein erstes Date noch auf die riesigen Fleischberge. Anyway, ich wollte kein Spielverderber sein und habe zugestimmt.
Ab der ersten Minute hat sie jedoch ihren Neandertaler-Charakter entblößt. Ihr erster Satz war, dass sie niemals mit einem Vegetarier zusammen sein könne. Sie fühle sich dann nicht mehr wie eine echte Frau und Veganer könne sie sowieso überhaupt nicht als Männer ernst nehmen. Ich habe ihr gesagt, dass ich das für Quatsch halte.
Irgendwann sind wir auf unsere Freunde zu sprechen gekommen. Mein bester Freund ist schwul. Dann hat sie den ganzen Ich-hätte-so-gerne-einen-schwulen-besten-Freund-zum-Shoppen-Film abgespielt. Das ist jetzt kein Killer, aber da habe ich schon gemerkt, dass wir in zwei verschiedenen Welten leben. Diese und die vorige Aussage kamen mit so einer Selbstsicherheit, dass sie für mich massiven Mangel an Selbstreflexion signalisiert haben.
Doch irgendwann hat sie sich rüber gebeugt. Ich dachte mir, oh, da kommt jetzt bestimmt etwas Charmantes: "Kann es sein, dass du einen Überbiss hast?" Wow! Ich bin ein relativ gelassener Mensch, der auch gut über sich selbst lachen kann, sogar, wenn hart ausgeteilt wird. Aber beim ersten Date? Da will ich dem Gegenüber doch ein gutes Gefühl geben. Ich habe ihr einige – ich würde behaupten originelle – Komplimente gemacht und dann das. Ihre Frage habe ich sachlich beantwortet und das Date schnell auslaufen lassen. Da ich damals aber dachte, vielleicht ist ja noch was drin, habe ich tatsächlich alles bezahlt. Natürlich ist da nichts mehr gelaufen.
Ein Cocktail löst nicht nur die Zunge
Als das Online-Dating noch in den Kinderschuhen steckte, habe ich mein Date ganz Old School auf einem Straßenfest kennengelernt. Wir haben uns verabredet und man mag es kaum glauben, aber wir haben keine Nummern getauscht.
An besagtem Tag war ich richtig nervös, sodass ich den ganzen Tag nichts essen konnte. Im Nachhinein nicht meine beste Idee. Wir haben uns am Abend in einer Bar getroffen. Dort habe ich mir einen richtig starken Cocktail bestellt. Auch keine gute Idee. Danach war ich zwar etwas lockerer, allerdings hatte ich meine Hände nicht mehr ganz im Griff. Aber nicht was man jetzt denken könnte – ich habe lediglich versucht mit meinem Strohhalm, das Cocktailglas zu treffen, was jedes Mal danebenging. Vermutlich sah das sehr witzig aus, so genau kann ich mich daran aber auch nicht mehr erinnern. Das Ende der Geschichte: Wir haben uns wiedergesehen und es ist etwas Festes daraus geworden.
Mein erster "Dreier"
Als ich 14 Jahre alt war, gab es einen Jungen, den ich toll fand. Ich habe mich aber nicht getraut, ihn nach seiner Nummer zu fragen, geschweige denn ein Date auszumachen. Zum Glück habe ich eine beste Freundin, die seine Nummer und ein Treffen für mich klargemacht hat. Es wäre also alles wunderbar gewesen, es gab nur ein Problem: Ich war so wahnsinnig aufgeregt, dass ich meine Freundin einfach mitgenommen habe.
Da waren wir also zu dritt. Das fand mein Schwarm leider gar nicht so super, aber ich halte ihm zugute, dass er sich nicht sofort aus dem Staub gemacht hat. Wir sind ein bisschen spazieren gegangen, haben ein Eis gekauft und uns auf eine Bank gesetzt – auf die selbe Bank. Meine Freundin hat zwar Abstand gehalten und versucht in eine andere Richtung zu schauen, aber das hat das Ganze nicht wirklich besser gemacht. Unser erstes Date war auch gleichzeitig unser letztes Date. Darüber bin ich gar nicht traurig, da er doch nicht so toll war, wie ich dachte.
Ein paar Wochen später hat er sich dann bei meiner Freundin nochmal gemeldet und sie nach einem Treffen gefragt. Er hat angeboten, seinen Bruder mitzubringen. Große Überraschung – das Date hat nicht stattgefunden.
Es war elektrisierend – nur nicht zwischen uns
Während des Studiums habe ich in einem Tabakladen gejobbt. Ohne Tageslicht habe ich, unter dem trüben Schein der Neonröhren, alles verkauft, was Pendler auf dem Weg in die Arbeit so brauchen: Zigaretten, Drehtabak, Zigarren oder das Fläschchen Jägermeister, Weinbrand oder Berentzen Apfelkorn. Hier habe ich sie getroffen. Eine blonde Göttin mit strahlendem Lächeln, die bei mir ihr Päckchen Kippen gekauft hat. Wahrscheinlich habe ich so strahlend zurückgelächelt, dass ich ihr auch gefallen habe. Denn sie hat mir ihre Nummer gegeben mit der Aufforderung, mich bald bei ihr zu melden.
Natürlich hab ich bei ihr angerufen. Das Gespräch war nett. Was für eine tolle Stimme, dachte ich noch, als sie mir plötzlich die Frage stellte: "Wie alt bist du eigentlich?" Meine Antwort hat sie nicht so begeistert. "Was? Du bist ja fünf Jahre jünger als ich." Trotzdem konnte ich sie zu einem Date überreden. Am vereinbarten Ort zum vereinbarten Zeitpunkt habe ich auf sie gewartet – sie kam nicht. Ich habe mehrmals bei ihr durchgeklingelt. Plötzlich bekam ich eine SMS. "Sorry, ich kann nicht kommen. Meine Waschmaschine hat mir einen Stromschlag versetzt." Tage danach habe ich noch versucht, sie zu erreichen – vergeblich. Wahrscheinlich ist sie von ihrer Wachmaschine getötet worden, hoffte ich damals. Besser sie als mein Ego …
Wie mich Tinder zu e‑fellows.net geführt hat
Ich habe mal über eine bekannte Dating-Plattform einen Mann kennengelernt. An einem Sommerabend haben wir uns in einem Dachcafé getroffen. Wir haben etwas getrunken und uns gut unterhalten. Dabei hat er mir erzählt, dass er vor ein paar Tagen an einer Veranstaltung teilgenommen hat, bei der er tagsüber Case Studys gelöst und anschließend ein tolles Abendprogramm erlebt hat.
Ich habe genauer nachgefragt und zum ersten Mal von e-fellows.net gehört. Er ist Stipendiat und dadurch zu dieser Veranstaltung gekommen. Nach diesem Date bin ich selbst Stipendiatin geworden und arbeite jetzt sogar hier. Glück im Job, Pech in der Liebe kann man wohl sagen – aus uns ist kein Paar geworden, aber dafür habe ich eine Arbeit, die mir Spaß macht. Tinder sei Dank!