Internationaler Jugendfreiwilligendienst in Israel: Gap Year für den Weltfrieden

Flach ausgestreckte Hand, aus der gelbe Blumen wachsen.

Nach deinem Abi möchtest du mal so richtig was bewegen? Mit einem IJFD Friedensdienst in Israel lernst du nicht nur das Miteinander der Religionen im Nahen Osten besser verstehen, sondern kannst auch selbst einen kleinen Teil zur Völkerverständigung beitragen.

e-fella Deborah (20) studiert an der Universität und Musikhochschule in Stuttgart im 3. Semester Informatik und Musik auf Gymnasiallehramt im Bachelor. In ihrem Gap Year vor dem Studium hat sie einen IJFD Friedensdienst in einem Dialogzentrum in Israel gemacht. Dabei machte sie die Erfahrung, dass man mit seinen Aufgaben wächst und lernte Frieden und Reisefreiheit in Europa neu schätzen.

Kannst du den IJFD Friedensdienst in Israel kurz beschreiben?

Nach meinem Abitur habe ich einen Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD) bzw. Friedensdienst in einem Dialogzentrum in Nes Ammim, Israel absolviert. Dort habe ich in einem kleinen christlichen Dorf zusammen mit anderen internationalen Volontär:innen gelebt. Gearbeitet habe ich in einem Hotel und meine Aufgaben fielen größtenteils in den hauswirtschaftlichen Bereich. Da das Hotel fast gänzlich von Volontär:innen geführt war, teilte ich meine Arbeit hauptsächlich mit anderen Volontär:innen, aber auch einige lokale Angestellte zählten zu meinen Kolleg:innen.

Neben der Arbeit habe ich außerdem an einem Studienprogramm teilgenommen. Das Studienprogramm umfasste ein breites Spektrum an Aktivitäten, die einem Land und Leute näherbrachten. So habe ich Äpfel auf den Golanhöhen geerntet und Oliven im eigenen Dorf, an diversen Stadtführungen mit lokalen Guides sowie Vorträgen zur Geschichte von Israel teilgenommen und eine Moschee, eine Synagoge und Kirche sowie das Holocaust-Museum Yad Vashem besucht.

Auch drei mehrtägige Seminare waren Teil des Programms. Für diese Seminare reisten wir nach Jerusalem, in die Westbank (Palästina) sowie – mein absolutes Highlight! – in die Negev-Wüste. Zudem bietet einem der IJFD die Möglichkeit, die Landessprache(n) im Zielland zu erlernen. In meinem Fall bestand das Angebot aus einen Hebräisch- und Arabisch-Sprachkurs. Solche Sprachkursangebote wahrzunehmen ist nicht nur für die Arbeit vor Ort, sondern auch für das spätere Leben sehr wertvoll.

Hier noch kurz ein Hinweis zum Bewerbungsverfahren für den IJFD: Ich musste mich direkt bei der Sendeorganisation (Nes Ammim Deutschland e.V.) bewerben und es gab ein Vorstellungsgespräch sowie ein Vor- und Nachbereitungsseminar in Deutschland.

Wann und warum hast du dich für einen IJFD Friedensdienst in Israel entschieden?

Ein Jahr vor meinem Abitur habe ich mich dazu entschieden, ein Gap Year zu absolvieren und angefangen, mögliche Einsatzorte und Organisationen zu recherchieren. Für mich stand von Beginn an fest, dass ich für den Freiwilligendienst ins Ausland gehen und nicht alleine, sondern gemeinsam mit anderen Freiwilligen an einer Einsatzstelle arbeiten wollte.

Über meine Mutter und eine Bekannte habe ich dann vom Dialogzentrum in Nes Ammim in Israel gehört, was mich sofort ansprach. Zwar ist die Arbeit in einem Hotel eher ungewöhnlich für einen Freiwilligendienst, ich empfand sie jedoch als willkommene Alternative zu konventionelleren Einsatzstellen wie Kindergärten, Schulen oder Altersheimen.

Außerdem überzeugte mich die Aussicht, mit 20 bis 40 anderen Volontär:innen gemeinsam zu leben und zu arbeiten. Zuletzt stellte sich mir auch das angebotene Studienprogramm als ein großer Vorteil im Vergleich zu anderen Einsatzstellen dar. Das hat sich letztendlich auch bewahrheitet: Das Programm trug wesentlich zu meiner persönlichen Meinungs- und Allgemeinbildung bei und ich profitiere davon bis heute sehr.

Die Sicherheitslage im Zielland war für mich persönlich bei der Entscheidungsfindung kein Thema. An die viele Militärpräsenz vor Ort habe ich mich gewöhnt. Für wen die Sicherheitslage im Zielland eine große Rolle bei der Entscheidungsfindung spielt, sollte sich jedoch über die aktuelle Situation im Zielland im Vorhinein gründlich informieren.

Haben sich deine Erwartungen erfüllt?

Meine Erwartungen haben sich größtenteils erfüllt. Das Gemeinschaftsleben vor Ort mit den anderen Volontär:innen und das Studienprogramm waren sehr bereichernd. Zurück in Deutschland kann ich nun oft mit Wissen zum Judentum oder zum Nahostkonflikt punkten und auch hier zur Verständigung der Konfliktparteien beitragen.

Wie erfüllend die Arbeit im Hotel war, hing stark von den Hotelgästen ab. Die Arbeit war jedoch – in guter Gesellschaft und mit Teamwork – immer machbar.

Basierend auf meinen Erfahrungen kann ich abschließend ergänzen: Einen Freiwilligendienst im Ausland zu absolvieren lohnt sich auf jeden Fall. Man erweitert den eigenen Horizont und es eröffnen sich einem viele neue Perspektiven. Man wächst mit seinen Aufgaben und lernt andere Kulturen und Lebensstile kennen. Zudem lernt man auch über sich selbst und wird sich seinen Werten und Zielen im Leben bewusst.

Wem würdest du einen IJFD Friedensdienst im Ausland bzw. in Israel weiterempfehlen?

Einen Freiwilligendienst im Ausland zu absolvieren empfehle ich allen, die Spaß am Zusammenleben mit Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen haben und bereit sind, sich von neuen Erfahrungen überraschen zu lassen.

Zu wem passt ein Freiwilligendienst in Israel? Wenn dir der Frieden im Nahen Osten am Herzen liegt, du das Miteinander der Religionen in Israel verstehen und dich für die Völkerverständigung dort einsetzen willst, dann ist ein IJFD in Israel genau das Richtige für dich!

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