Lebensmittelchemie studieren: Was steckt in unserem Essen?

Eine übergroße Rispe Tomaten, auf denen eine lesende Frau mit übereinandergeschlagenen Beinen sitzt.

Was macht der EHEC-Erreger auf einer Gurke? Antworten auf diese Fragen bekommst du, wenn du das Fach Lebensmittelchemie studierst. Dafür musst du hart arbeiten und schützt später zum Beispiel Kinder vor Schadstoffen in Spielzeug.

e-fellow Kerstin (19) konnte sich bereits in der Schule für Naturwissenschaften begeistern und war sogar Jahrgangsbeste im Chemie-Abitur. Deswegen entschied sie sich, Lebensmittelchemie zu studieren. Sie ist im dritten Semester an der Bergischen Universität Wuppertal. 

Was ist das Besondere an deinem Studiengang?

Lebensmittelchemie ist zurzeit einer der wenigen Studiengänge mit Staatsexamen als Abschluss. Er verbindet Chemie, Biologie, Ernährungswissenschaften und Jura (Lebensmittelrecht) miteinander. Das viersemestrige Grundstudium gleicht dem Bachelorstudiengang Chemie, danach können Schwerpunkte wie Analytik oder Toxikologie gewählt werden. Das gesamte Studium ist von Praktika geprägt und schließt nach einem praktischen Jahr bei Behörden und in der Privatwirtschaft mit dem Zweiten Staatsexamen ab.

Wann und warum hast du dich für deinen Studiengang entschieden?

Schon während der Oberstufe wusste ich, dass ich etwas mit Chemie machen wollte. "Einfach nur Chemie" war aber irgendwie nicht so reizvoll, also begann ich, mich über speziellere Studiengänge zu informieren. Zum ersten Mal von Lebensmittelchemie gehört habe ich bei den Schülertagen an der Bergischen Universität Wuppertal (BUW), wo Chemie und Lebensmittelchemie zusammen vorgestellt wurden. Die endültige Entscheidung fiel dann, als ich für meine Facharbeit zu Nitrosaminen – das sind krebserregende Substanzen – in Tierfutter recherchierte: ich werde "Lemi"!

Haben sich deine Erwartungen erfüllt?

Mir gefallen einerseits die kleinen Studentenzahlen, die ein enges Verhältnis zum Professor schaffen, und andererseits die gemeinsamen Vorlesungen mit den Bachelor-Studenten, die einen Blick über den Tellerrand ermöglichen. Die Praktika in und außerhalb der Vorlesungszeit sind hart, zeigen aber auch, wie viel man schon gelernt hat.

Wem würdest du das Studium empfehlen?

Obwohl Lebensmittelchemie so viele Fächer vereint, ist dieses Studium im Endeffekt sehr speziell. Man sollte daher Interesse haben für aktuelle Vorkommnisse wie die EHEC-Erreger in Sprossen oder Weichmacher in Babyspielzeug – auch Praktika können helfen. Allgemein ist das Studium ideal für jeden mit naturwissenschaftlicher Neugierde, dem Wunsch, mit seinem Beruf indirekt anderen Menschen helfen zu können, und der Bereitschaft, dafür hart zu arbeiten!

Welchen Tipp würdest du einem Abiturienten geben, damit seine Studienzeit ein voller Erfolg wird?

Wenn du dich für Lebensmittelchemie entschieden hast: prima! Verlier bloß nicht den Mut, wenn es am Anfang nicht so gut läuft. In der Chemie muss zuerst eine Wissensgrundlage geschaffen werden. Danach fügen sich neue Themen wesentlich leichter in das "große Ganze"!

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