Studium in Europa: Die beliebtesten Uni-Städte in Europa
- Sabrina Kolb
Ob Bachelor, Master oder MBA: Die Studienzeit umfasst einige Jahre. Deshalb ist es umso wichtiger, neben der passenden Institution auch den perfekten Studienort zu finden.
Das jährliche "QS Best Student Cities Ranking"* von Quacquarelli Symonds (QS) bietet Hilfestellung bei der Entscheidungsfindung. QS ist ein Service-Anbieter im Bereich der höheren Bildung und veröffentlicht seit dem Jahr 2004 auch jährlich unterschiedliche Rankings zur Performance von Universitäten sowie internationale Studierende-Befragungen.
Beim "Best Student Cities Ranking" werden Städte mit mehr als 250.000 Einwohner:innen anhand der Kriterien "Begehrtheit", "Vielfalt der Studierenden", "Aktivität von Arbeitgebern", "Bezahlbarkeit" sowie "Meinung anderer Studierender" bewertet.
Auch zwei deutsche Städte haben es unter die Top 10 geschafft.
Die Top 10 der besten europäischen Uni-Städte
Platz 1: London
Die Hauptstadt des Vereinigten Königreiches sichert sich den ersten Platz im Ranking. Neben erstklassigen Universitäten, wie zum Beispiel der Regent's University London, besticht die 9 Millionen-Einwohner-Stadt mit ihrem Nachtleben, Grünflächen und kostenfreien Kulturangeboten.
Der Haken: Das Großstadtleben ist teuer. Neben durchschnittlichen Studiengebühren für ausländische Studierende von umgerechnet knapp 20.000€ beanspruchen auch die hohen Lebenshaltungskosten (monatlich etwa 1.300€ bis 1.600€) dein Portemonnaie. Es sei denn, du findest einen Job in dem florierenden Banken- und Finanzsektor oder bewirbst dich für ein e-fellows.net-Stipendium, das deinen Studienaufenthalt in England fördert.
Platz 2: München
München hat mehr zu bieten als Bier, Weißwurst und Nähe zum Alpenvorland, vor allem unter Studierenden. Mit der LMU und der TU München verfügt die Landeshauptstadt auch über zwei Universitäten, die im QS World University Ranking 2022 unter den Top-70 auftauchen. Und auch wenn München hierzulande zu den teuersten Wohnorten zählt, so befindet sie sich auf globalen Level auf Platz 19 der erschwinglichsten Städte. Darauf ein "Prost".
Platz 3: Berlin
Die deutsche Hauptstadt wächst rasant. Gleiches gilt auch für die Beliebtheit unter Studierenden, sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland.
Top-Unis wie die Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin oder die ESMT bieten zahlreiche Programme auf Englisch und ziehen deswegen viele ausländische Studierende an. Also eine optimale Gelegenheit, um sich international zu vernetzen. Am besten gelingt das in der Berliner Club- und Undergroundszene, die Städten wie New York oder London in nichts nachsteht.
Platz 4: Zürich
Die größte Stadt der Schweiz ist keineswegs nur ein Ort für Superreiche. Mit der ETH Zürich und der UZH Universität Zürich kannst du mit relativ geringen Studiengebühren an zwei Top-Unis studieren. Und nach erfolgreicher Graduierung sicherst du dir einfach einen der zahlreichen Jobs im Finanz-, Steuer- oder Beratungssektor am wunderschönen Zürichsee. Davor heißt es allerdings erst einmal Investieren, denn Mieten und Lebenshaltungskosten sind hoch.
Platz 5: Paris
Die Hauptstadt des "savoir-vivre" ist auch unter Studierenden beliebt. Studier an ausgezeichneten Institutionen wie der EDHEC Business School, mach Eiffelturm und Louvre zu deinen Nachbarn und lass dich von der französischen Cuisine verwöhnen. Bei den Studiengebühren kannst du auf jeden Fall sparen, denn mit durchschnittlich etwa 1.900€ pro Jahr ist das Studium selbst relativ erschwinglich im Vergleich zu anderen Metropolen.
Platz 6: Edinburgh
Die historische Hauptstadt Schottlands ist nicht nur etwas für Geschichtsstudent:innen. Ganz im Gegenteil: Im Vergleich zur Einwohnerzahl weist die zweitgrößte schottische Stadt eine der höchsten Studierenden-Dichten auf.
Grund dafür ist unter anderem das breite Kultur- und Freizeitangebot, mit sieben Festivals jährlich. Hinzu kommt der gute Ruf ihrer Universitäten wie der University of Edinburgh. Der Nachteil: Wenn du dich für ein Studium an einer schottischen Bildungseinrichtung entscheidest, musst du mit Studiengebühren rechnen, die teils höher sind als an Standorten wie London und Manchester. Hinzu kommen nicht gerade studentenfreundliche Lebenshaltungskosten (durchschnittliche Monatsmiete liegt bei 1.000€).
Platz 7: Wien
Kulinarische Leckereien sind bestimmt einer der Gründe, warum die Hauptstadt von Apfelstrudel, Sachertorte und Wiener Schnitzel bei Studierenden so populär ist. Hinzu kommt die tolle Architektur, kulturelle Vielfalt mit zahlreichen Theatern und Konzerthallen sowie Lebenshaltungskosten und Mieten, die den schmalen Studi-Geldbeutel nicht allzu sehr strapazieren. Vielleicht passt ja zum Beispiel ein Studiengang der WU Wien zu deinen Interessen?
Platz 8: Lausanne
Du liebst die Natur und bist gerne sportlich aktiv, suchst jedoch auch nach tollen Kulturangeboten? Beides vereint die Studienstadt Lausanne im französischsprachigen Teil der Schweiz. Sie liegt am wunderschönen Genfer See und in der Nähe der Berge, also lockt die szenische Umgebung mit zahlreichen Freizeitsportmöglichkeiten. Gleichzeitig ist die Stadt aber auch ein kultureller Hotspot mit zahlreichen Museen und historischen Gebäuden. Dein Studium kannst du zum Beispiel an der Universität Lausanne oder der naturwissenschaftlichen Hochschule EPFL beginnen. Aber aufgepasst: Die Lebenshaltungskosten in der Schweiz sind ziemlich hoch.
Platz 9: Amsterdam
Coffeeshops, Rotlichtviertel und Grachten – das sind deine ersten Assoziationen mit der niederländischen Hauptstadt?
Auch wenn sich die Universitäten in Amsterdam hinter denen von London oder Paris einordnen, so schätzen Student:innen am Venedig des Nordens vor allem die lebhafte und diverse studentische Community. In der Hauptstadt des Fahrrads sparst du dir zudem das Geld fürs Fitnessstudio.
Platz 10: Stockholm
Besonders bei den persönlichen Befragungen mit Studierenden schnitt die schwedische Hauptstadt sensationell gut ab, vor allem aufgrund der toleranten Atmosphäre und hohen Lebensqualität. Die beiden bekanntesten Universitäten KTH Royal Institute of Technology und die Stockholm University befinden sich auch unter den Top 150 des QS World University Rankings 2022. Gute Bildung kostet aber in Schweden: Internationale Studierende zahlen knapp 16.000€ Studiengebühren. Hinzu kommen Wohnkosten von etwa 1.300€ für ein Single-Appartement.
Über die Studie
Voraussetzung, um in das Ranking aufgenommen zu werden, ist das Vorhandensein von mindestens zwei Universitäten, die auch im "QS World University Ranking" gelistet sind.
Bei der Erhebung der Studie wurden zudem folgende Faktoren berücksichtigt:
- Universitäts-Ranking: Hier wird die Anzahl an Universitäten, die sich auch im QS World University Ranking finden, berücksichtigt. Hinzu kommt ein indexierter Score, der das kollektive Abschneiden aller Universitäten in der jeweiligen Stadt widerspiegelt.
- Mix an Studierenden: Kriterien dieser Kategorie sind der Anteil der wohnhaften Studierenden an der Gesamtbevölkerung der jeweiligen Stadt sowie die Anzahl der eingeschriebenen international Studierenden an der jeweiligen Universität. Darüber hinaus wird das Verhältnis zwischen Internationals und gesamter Studierendenzahl an der jeweiligen Universität berücksichtigt. Zuletzt spielen die Faktoren Toleranz und Inklusion in die Kategorie mit ein. Dieser Wert basiert auf dem Social Progress Index.
- Begehrtheit: Zur Evaluierung wird der Economist Liveability Index sowie der Globalisation and World Cities Index herangezogen. Außerdem werden die Faktoren Sicherheit, Verschmutzung und Korruption durch weitere Indizes berücksichtigt. Hinzu kommen über 95.000 Antworten einer globalen Befragung von Studierenden über ihre persönliche "Traum-Studentenstadt".
- Aktivität von Arbeitgebern: Diese Kategorie basiert auf der Beliebtheit des heimischen Arbeitgebers (Arbeitgeber, die mindestens eine Universität der jeweiligen Stadt als attraktive Institution für exzellente Absolvent:innen bezeichnen), internationale Popularität des Arbeitgebers und Jugendbeschäftigungsbonus (ein Bonus, der vergeben wird, wenn besonders Jugendliche und junge Absolvent:innen eine Beschäftigung in der jeweiligen Stadt ausüben können).
- Bezahlbarkeit: Wichtigster Faktor sind die Studiengebühren. Hinzu kommt der Big Mac Index und iPad Index, die beide die Preisentwicklung berücksichtigen. Zuletzt werden die Lebenshaltungskosten basierend auf dem Mercer Cost of Living Rankings in Betracht gezogen.