Studieren in Aachen: Mehr als MINT im Dreiländereck

Autor*innen
Roman Elsner
Der Aachener Dom und Karl der Große mit einem Doktorhut

Aachen? Aachen ist bekannt wegen Karl dem Großen, Maschinenbau und vor allem viel Regen, so das Vorurteil. Das stimmt, aber Aachen ist noch so viel mehr, und für viele die ideale Stadt zum Studieren.

Über 40.000 Studierende sind trotz (und auch wegen) der Vorurteile gegenüber Aachen an den fünf Hochschulen der westlichsten Stadt Deutschlands im Dreiländereck eingeschrieben. Sie machen 15 Prozent der Gesamtbevölkerung aus – Aachen ist eine Studierendenstadt. Millionen Touristen entdecken Jahr für Jahr die geschichtliche Seite Aachens, wandeln auf den Spuren Karls des Großen entlang der "Route Charlemagne" und besichtigen Dom und Rathaus. In der Weihnachtszeit verwandelt sich die Innenstadt in einen einzigen Weihnachtsmarkt, wo bei Glühwein die Aachener Süßwaren aus dem Hause Lindt und die typischen Aachener Printen verzehrt werden.

RWTH – Eliteuni mit MINT-Schwerpunkt

Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (kurz: RWTH) ist eine der größten und traditionsreichsten technischen Hochschulen Europas. Sie genießt internationale Anerkennung für ihre technisch-naturwissenschaftlichen Studiengänge und Medizin. Die RWTH Aachen gehört im Rahmen der Exzellenzinitiative "Zukunftskonzepte zum projektbezogenen Ausbau der universitären Spitzenforschung" zu Deutschlands Eliteuniversitäten.
 
Bis 2020 wird der Campus ausgebaut und 19 Forschungscluster mit einer Gesamtfläche von über 800.000 m² entstehen. 250 Technologie-Unternehmen unterstützen die RWTH bei ihren Forschungs- und Weiterbildungsaktivitäten. Mit über 10.000 Mitarbeitenden ist sie der größte Arbeitgeber der Region. Klar, bei so vielen Ingenieursstudenten ist der Frauenanteil relativ gering. Er liegt an der ganzen Uni gerade mal bei 34 Prozent.

So kommst du in Aachen herum

Auch wenn sich der Campus weit über die Innenstadt bis nach Hörn und Melaten erstreckt, kann man in Aachen alles sehr gut erreichen. Das Stadtzentrum ist fußläufig und zum Rest gelangt man gut mit dem Rad oder dank des Semestertickets mit dem öffentlichen Nahverkehr. Das NRW-Ticket ist im Studienbeitrag (Studiengebühren wurden abgeschafft) von rund 200 Euro enthalten und gilt in der ganzen Stadt. Von den Studienbeiträgen wird nicht nur das Semesterticket finanziert, das Studierendenwerk kümmert sich auch um die mehr als 20 Wohnheime, die Platz für über 4.300 Studierende bieten. Wohnungen in Aachen sind insgesamt zwar nicht billig und nicht leicht zu finden, doch wer sich früh kümmert, hat eine gute Chance auf einen Wohnheimplatz oder ein Zimmer in einer WG im Aachener Zentrum.

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Kulinarisches Aachen

Außerdem betreibt das Studierendenwerk die gut erreichbaren Mensen, die für die mittägliche Verpflegung sorgen. Das vegetarische Menü gibt es schon ab 2,10 Euro. Möchte man gerne draußen sitzen, geht man in die Pontstraße. Dort gibt es Kneipen und Bars in Hülle und Fülle und für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Und das Nachtleben?

Nachts machen dann in der "Ponte", dem Viertel rund um die Pontstraße, die Clubs und Diskotheken auf. Ansonsten gibt es überall über die Stadt verteilt Clubs und Diskos, die man bei der Shuttleparty kennenlernen kann, die am Anfang jedes Semesters stattfindet. Alles in allem ist das Angebot in Aachen nicht überwältigend, aber durchaus abwechslungsreich und Köln und Düsseldorf sind ja auch nicht so weit entfernt - ungefähr eine Zugstunde. Gefeiert wird eigentlich nur unter der Woche, am Wochenende wirkt Aachen mitunter wie ausgestorben, da über 70 Prozent der Studierenden aus NRW kommen und die Möglichkeit nutzen, über das Wochenende nach Hause zu fahren.

Grillen und Chillen

Langweilig wird einem im Aachen aber auf keinen Fall. Das Leben ist geprägt durch studentische Aktivitäten. Im Sommer werden die Grills ausgepackt und man verbringt so manchen Nachmittag statt in der Uni im Westpark. Außerdem erwartet die Studierenden zum Beispiel der alljährliche Lousberg-Lauf, im Winter der Uni-Cup, das große Eishockey-Turnier zwischen den Fachschaften Maschinenbau, Elektrotechnik und Medizin. Aachen hat ein eigenes Hochschulradio, in dem werbefrei rund um die Uhr gute Musik läuft, und das Hochschulsportangebot ist gigantisch. Sogar exotische Sportarten wie Unterwasser-Rugby kann man hier trainieren.

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