Studieren in Amsterdam: Bei den Nachbarn studieren

Häuserfront an den Amsterdamer Grachten, ein Fahrrad und Bücher

Über die Niederlande gibt es viele Dinge, an die man sofort denkt: Holzschuhe, Windmühlen, Tulpen und Käse. Aber die niederländische Hauptstadt hat weitaus mehr zu bieten. Amsterdam ist eine kleine Weltstadt mit allen Vorzügen einer Metropole, die keine Wünsche offen lässt.

Zum Studium weichen viele Studienanfänger:innen ins Nachbarland Niederlande aus. Der Bildungsstandort Niederlande ist aber weit mehr als eine Notlösung für Studierende.

Auf Englisch studieren

In Amsterdam sind rund 12 Prozent der Einwohner:innen Studierende. Neben den zwei größten Universitäten, der Universiteit van Amsterdam und der Vrije Universiteit Amsterdam, gibt es zahlreiche Hogeschoolen und private Hochschulen in der niederländischen Landeshauptstadt. Viele Ausländer:innen, insbesondere Deutsche, kommen für ihr Studium nach Amsterdam, da man weder für die Uni, noch für das Überleben auch nur ein Wort Niederländisch sprechen können muss. Die meisten Studiengänge werden in Englischer Sprache angeboten. So steht auch Ausländer:innen die volle Bandbreite zur Verfügung, wenn es um die Wahl eines Studienfachs geht, ohne aufgrund der Sprachbarriere eingeschränkt zu sein. Außerdem sprechen so gut wie alle Niederländer:innen Englisch und selbst Filme werden im Kino im englischen Original gezeigt. Insbesondere Deutsche haben es noch leichter, da viele Niederländer:innen sehr gut Deutsch sprechen und sich freuen, wenn sie ihre Kenntnisse an einer:einem Muttersprachler:in testen können.

Ein zweiter Blick lohnt sich

"Sex, Drugs and Rock'n'Roll" ist oft ein Motto, dass Vielen bei dem Gedanken an Amsterdam in den Kopf schießt. Auf den ersten Blick, lässt sich das bestätigen. Viele Touristen kommen in die Niederlande um zu feiern, zu rauchen und das allseits bekannte Rotlichtviertel auszukundschaften. Amsterdam hat aber viel mehr zu bieten. Mit 165 Kanälen, 1400 Brücken und rund 80 Kilometern befahrbarer Wasserwege sind die "Grachten" Amsterdams eine Touristenattraktion, die mittlerweile auch zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde. Die vielen kleinen, verwinkelten Straßen laden ein, auf Entdeckungstour zu gehen. An vielen Ecken kann man zudem Parks und Wiesen finden, auf denen sich Leute tummeln, um zu entspannen, zu lernen, Barbecues zu veranstalten oder sich einfach mit Freund:innen zu treffen, wenn die Sonne rauskommt. Der bekannteste Park ist der Vondelpark direkt in der Stadtmitte.

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Geschichte und Kultur entdecken

Das Anne-Frank-Haus ist ein Muss, wenn man nach Amsterdam kommt. Verglichen mit den Eindrücken des Buchs und den Erzählungen, die man aus der Schule kennt, bekommt man erst im Haus der Tagebuch-Verfasserin wirklich ein Verständnis für die Situation. Ein anderes Museum, das man besuchen sollte ist das Rijksmuseum. Dort findet man die größte Kunstsammlung in den ganzen Niederlanden. Dort kann man unter anderem weltberühmte Schätze vom holländischen Künstler Rembrandt bestaunen. Im Herzen der Stadt, auf dem Dam Square, befindet sich der königliche Palast. Das Gebäude ist nicht besonders schön, aber man hat am 27. April, dem King's Day, die Chance dort die königliche Familie zu treffen, die dort den Nationalfeiertag zelebrieren. Aber nicht nur die Angehörigen der königlichen Familie, sondern das ganze Land feiert. Jede:r Niederländer:in ist in der Nationalfarbe Orange gekleidet, viele mieten sich Boote und feiern während sie durch die Stadt fahren.

Ohne Fahrrad kommt man nicht aus

In Amsterdam gibt es mehr Fahrräder als Einwohner und meistens kommt es einem so vor, als ob sich auch jeder täglich auf seinen Drahtesel schwingt. Das geschieht völlig unabhängig vom Wetter: Ob Schnee, Regen oder Sonnenschein, das Fahrrad ist das Haupttransportmittel. Alternativ kommt man aber auch mit der Straßenbahn an alle Ecken der Stadt. Auch ein U-Bahn-System gibt es, aber das ist nicht allzu flächendeckend. Eine eenuurkaart, ein Stundenticket für Tram und Bus, kostet 2,80 Euro. Für ein Tagesticket zahlt man 7,80 Euro. Fast jede:r, die:der die Öffentlichen Transportmittel regelmäßig nutzt besitzt eine OV-chipkaart. Die Karte, die einmalig 7 Euro kostet und die dann immer wieder mit Geld aufgeladen werden kann, scannt man einfach beim Ein- und Aussteigen. Das Geld wird dann automatisch abgezogen. Beim Weggehen kann man mit den Nachtbussen oder Nachttaxen fahren, die kosten aber relative viel. Deswegen kann man nur empfehlen, sich schnellstmöglich ein Fahrrad zuzulegen und es den anderen nachzumachen.

Der frühe Vogel fängt den Wurm

Eine Wohnung in Amsterdam zu finden ist nicht das Einfachste und kann außerdem zu einer teuren Angelegenheit werden. Dass Studierende monatlich 600 Euro für eine Wohnung zahlen, ist keine Seltenheit und kann das ein oder andere Loch in das Budget reißen. Wer ein bisschen Glück und Ausdauer hat, kann natürlich auch eine billigere Bleibe finden. Webseiten wie kamernet.nl oder easykamer.nl sind eine gute Unterstützung bei der Wohnungssuche, aber leider nicht kostenfrei. Man sollte sich also frühzeitig um eine Unterkunft kümmern, da dies eine der größten Herausforderungen bei einem Studienstart in Amsterdam sein kann.

Taschengeld aufbessern

In Amsterdam kann man relativ leicht einen Teilzeitjob, den man neben dem Studium ausführt, finden. Meist findet man Angebote in Restaurants und Cafés. Da dort zumeist Touristen sind, sind Sprachkenntnisse in Niederländisch keine Voraussetzung. Für andere Werkstudierenden- und Teilzeit-Jobs ist es jedoch hilfreich, wenn man Niederländisch spricht. Als EU-Bürger benötigt man nur eine gültige niederländische Versicherung und eine BSN Nummer, die man bekommt, sobald man sich in der Stadt registriert.

Party-Hochburg

Unzählige Tourist:innen kommen nach Amsterdam für Junggesellen-Abschiede, für einen Wochenend-Trip oder einen Party-Urlaub. Die Feierlustigen werden nicht enttäuscht, da Amsterdam seinem Ruf alle Ehre macht. Eine Nacht in der niederländischen Hauptstadt macht Lust auf mehr. Das klassische Ausgehviertel findet man am Rembrandtplein. Sowohl Tourist:innen als auch Einheimische gehen hier gerne feiern. Viele Clubs und Bars findet man aber auch am Leidseplein. Dort befindet zum Beispiel, das Jimmy Woo, eine Nobel-Disko in der man auf den ein oder anderen Star treffen könnte. In den Niederlanden ist Techno-Musik angesagt und wird daher auch in den meisten Clubs gespielt. Viele weltberühmte DJ's kommen an den Wochenenden nach Amsterdam. Es zahlt sich also aus, wenn man sich vorher informiert, was am Wochenende so los ist.

Rund um Amsterdam

Den Haag, Rotterdam, Utrecht, Groningen oder Maastricht, alle Städte sind von Amsterdam aus gut zu erreichen. Man hat also genug Auswahl, um mehrere Wochenenden mit Trips auszufüllen. Man kann sich in den Niederladen auch kurzfristig für einen Städte-Trip entscheiden, da die Preise für eine Bahnfahrt gleich bleiben und nicht billiger sind, wenn man im Voraus bucht. Ein kleiner Geheimtipp: Wenn man mit einer:einem Bekannten, die:der eine Discount-Karte hat, fährt, kann man selbst auch 40 Prozent des Fahrpreises sparen. Außerdem gibt es gute Wochenend-Tickets für rund 25 Euro mit denen man nach Belgien kommt.

Hochschulen in Amsterdam

VU University Amsterdam
University of Amsterdam
Hogeschool van Amsterdam

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