Methode 653: Ideen stricken im Team
Bei einem Gruppen-Brainstorming kann der Moderator Teilnehmer dazu auffordern, Gedanken weiter zu entwickeln. Die so genannte "Methode 653" stellt eine gestraffte Variante dieses Verfahrens dar: Jemand liefert die Grundideen und die anderen stricken seinen Gedankenfaden weiter.
Am Anfang der Methode 653 steht ein simples Blatt Papier, auf das ein Formular mit drei Spalten und sechs Zellen gezeichnet ist. Warum sechs? Die 653-Gruppe besteht aus sechs Teilnehmern. Jeder von ihnen hält zu Beginn des Treffens drei Ideen zu einer bestimmten Frage auf drei verschiedenen Spalten fest und lässt Raum für Anmerkungen. Fehlt noch die Nummer fünf im Namen der Methode: Die anderen fünf Teilnehmer ergänzen jeweils die drei Ideen – und zwar so lange, bis jeder jede Idee fortgeführt hat.
Gruppen-Regeln
- Ruhe! Gedanken nicht untereinander austauschen
- Zeitvorgaben einhalten
- Je Feld nur eine Idee
- In Schlagworten formulieren
Dauer
Die ersten drei Ideen schreiben die Teilnehmer meist in drei bis vier Minuten auf. Dann geben sie diesen Entwurf an den Sitznachbarn links von ihnen weiter. Bei den nächsten Runden brauchen sie etwas länger, da sie auf Fremdvorschlägen aufbauen müssen: Rechne mit etwa fünf Minuten pro Teilnehmer – und beachte dabei folgende Regeln:
Das Ergebnis
Nach etwa einer halben Stunde finden sich auf dem 653-Papier drei mal sechs Grundideen, die jeweils fünf Teilnehmer weiterentwickelt haben.
Vor- und Nachteile
Anders als beim Brainstorming-Verfahren überweist die 653-Methode die eigenen Gedanken in gestraffter Form an die anderen Gruppenmitglieder. Die entwickeln Ideen im stillen Kämmerlein. Das mag mitunter zu weniger Impulsen als beim Brainstorming führen. Zudem kann die knappe Zeitvorgabe zu Blockaden führen. Der Vorteil ist aber, dass das Verfahren Ideen systematisch ergänzt und weiterführt.