Die Kunst der Konzentration: So steigerst du mit Deep Work deine Effizienz

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Zwei Frauen sitzen jeweils auf einer Sprech- bzw. Denkblase und arbeiten an ihren Laptops.

Das Smartphone pingt, dein Kommilitone will deine Einschätzung wissen und du willst eigentlich lernen. Je mehr Dinge unsere Aufmerksamkeit fordern, desto schwieriger wird es, uns zu konzentrieren. Wie du es schaffst, dich auf eine einzige Aufgabe zu fokussieren und damit deine Produktivität zu steigern, erfährst du hier. Das Zauberwort lautet "Deep Work". 

Was ist Deep Work?

Wörtlich übersetzt bedeutet Deep Work "tiefes Arbeiten". Der Begriff geht auf Cal Newport zurück, der Informatikprofessor an der Georgetown University ist. In seinem Buch "Deep Work: Rules for Focused Success in a Distracted World" ("Konzentriert arbeiten: Regeln für eine Welt voller Ablenkungen") definiert er ihn als einen Zustand, in dem man sich ohne Ablenkungen voll und ganz auf eine anspruchsvolle Aufgabe konzentriert. Laut Newport kann man mit dieser Arbeitsweise qualitativ bessere Ergebnisse in kürzerer Zeit erzielen. 

Deep Work vs. Shallow Work

Es ist unrealistisch, dass wir all unsere Aufgaben mit der Deep-Work-Methode erledigen. Routineaufgaben wie E-Mails lesen und beantworten, Aufgaben planen oder Dokumente sortieren erfordern nicht unsere volle Konzentration. Da sie oberflächlicher sind und mit Ablenkung gut bewerkstelligt werden können, bezeichnet Newport diese als "Shallow Work". Im Alltag wechseln sich Deep und Shallow Work ab. 

Newport hat beobachtet, dass der Großteil der Menschen so viel Zeit mit Shallow Work verbringt, dass ihm die Zeit für Deep Work fehlt. Das kennst du bestimmt auch: Du bestellst Bücher in der Bib, erstellst dir einen Lehrplan, schickst dir mit Kommiliton:innen Nachrichten. Am Ende fehlt dir die Zeit, deine Ideen für die Hausarbeit zu durchdenken und zu formulieren, deine Präsentation zu erstellen oder den Stoff gründlich zu lernen. Damit das nicht mehr passiert, lohnt es sich, Deep Work mehr in deinen Alltag zu integrieren. So geht's: 

Wie kann ich Deep Work trainieren?

Um die Methode in deinen Alltag zu integrieren, kannst du fünf verschiedene Philosophien nutzen:

1. Mit der Mönchtum-Philosophie

Was zeichnet das Dasein von Mönchen aus? Richtig, sie ziehen sich aus der weltlichen Welt in die Gemäuer des Klosters zurück, um sich voll und ganz auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Auf deinen Studiumsalltag übertragen bedeutet das, dass du jegliche Ablenkung so lange verbannen solltest, bis du deine Aufgabe erledigt hast. Potentielle Ablenkungen sind soziale Kontakte, E-Mails oder Telefonate. Besonders gut kannst du sie ausschalten, indem du in der Bib lernst, dein Smartphone auf Flugmodus stellst und es gleich in deinem Rucksack lässt. 

2. Mit der bimodalen Philosophie

Wenn du nicht nur eine überschaubare Aufgabe vor dir hast, sondern ein großes Projekt wie eine Hausarbeit oder die Prüfungsphase, solltest du längere Zeiträume für Deep Work reservieren. Solche Phasen können mehrere Tage oder sogar Wochen am Stück andauern. Du findest das unrealistisch? Dann könnte es dir helfen, dich mit Leidensgenoss:innen zusammenzutun. Gemeinsam könnt ihr euch täglich an eurem Studienort treffen oder auch auf eine abgeschiedene Hütte zurückziehen und konzentriert arbeiten. Der Deal: kein Smartphone, kein Social Media. Am besten meldest du dich vorher bei deinen Mitbewohner:innen, Freunden und deiner Familie ab. 

Meditation für besseres Lernen

Welche Fragen kommen in der Klausur auf dich zu? Hast du genug gelernt, um sie zu bestehen? Häufig dreht sich gerade in stressigen Phasen das Gedankenkarussell besonders schnell und hindert dich daran,  auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Für mehr Ruhe im Kopf kannst du diese achtminütige Meditation namens "SOS Lernen" machen. Damit kannst du deinen Geist zur Ruhe bringen. Und mit klarem Kopf lernt sich's gleich viel besser. 
Weitere Meditationen und Achtsamkeitsübungen kannst du im Rahmen von 7Mind Study als Studierende:r kostenfrei nutzen. Alles, was du dafür tun musst, ist, dich über den Campus Coach zu registrieren

3. Mit der rhythmischen Philosophie

Wenn du dich nicht für längere Zeit abschotten kannst, integrier möglichst regelmäßige Zeitblöcke für Deep Work in deinen Alltag. Trag diese am besten direkt in deinen Kalender ein und behandel sie wie eine Verabredung mit einem Freund: Immer montags von 10 bis 12 Uhr arbeitest du intensiv und ganz ohne Ablenkungen. 

4. Mit der journalistischen Philosophie

Vor dem Lernen steht der Lernplan: Definier zunächst konkrete Ziele und den Zeitraum, in dem du diese erreichen möchtest. Achte darauf, dass diese Ziele realistisch sind, damit du dich nicht überforderst. Das kann bedeuten, dass du auch immer wieder Zeitblöcke für Erholung und Puffer in deinen Plan integrierst und sie dir auch nimmst.

5. Mit Pausen

Ohne Erholung geht's nicht! Egal, für welche Philosophie(n) du dich entschieden hast: Nach jeder Deep-Work-Einheit solltest du deinem Gehirn eine bewusste Pause gönnen, damit es sich von der Anstrengung erholen kann. Phasen der Entspannung und Regeneration sind wichtig, um neue Energie zu tanken und um langfristig produktiv zu bleiben.

6. Mit Achtsamkeit: für Profis

Die Deep-Work-Methode reicht dir noch nicht? Dann versuche, dich zusätzlich in Achtsamkeit zu üben. Das bedeutet, dass du dich ganz bewusst auf den gegenwärtigen Moment konzentrierst, ohne ihn zu bewerten. Eine einfache Übung für den Anfang ist die 5-4-3-2-1-Übung: Benenne leise für dich fünf Dinge, die du gerade siehst. Danach vier Dinge, die du fühlst. Benenne drei Dinge, die du hörst. Zwei Dinge, die du riechst, und schließlich eine Sache, die du schmeckst. 

Achtsamkeit hilft uns, unseren Fokus gezielt auf eine Sache zu lenken, ohne uns von anderen Gedanken oder Wahrnehmungen ablenken zu lassen. Studien haben gezeigt, dass Achtsamkeit mit einem erhöhten Flow-Erleben in Verbindung gebracht wird. Dieses wiederum trägt zu einer höheren Produktivität bei.

Fazit

In einer Zeit, in der Ablenkungen an der Tagesordnung sind, helfen uns Methoden wie Deep Work und Achtsamkeitstraining dabei, wieder konzentrierter zu lernen und unsere Effizienz und Produktivität zu steigern. Damit erreichen wir nicht nur unsere Ziele schneller, sondern studieren auch langfristig entspannter. Zudem können wir die freigewordene Zeit für andere Dinge fernab von der Uni nutzen. 

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