Wissen für mehr Motivation: Welcher Prokrastinationstyp bist du?
- In Kooperation mit 7Mind
Die Einen laufen so richtig zur Höchstform auf und rufen ihre beste Leistung ab, wenn sie eine Aufgabe bis kurz vor knapp aufgeschoben haben und die Deadline bevorsteht. Die Anderen verbessern ihre Situation keineswegs durch Prokrastinieren. Grund dafür sind aktive und passive Prokrastination. Find heraus, welcher Prokrastinationstyp du bist und wie du deine Ziele künftig besser erreichst.
Du hast bestimmt auch schon prokrastiniert: Dabei kann es sich um das Aufschieben von Alltäglichem wie einer unliebsamen Aufgabe oder eines unvermeidlichen, unangenehmen Gesprächs handeln, es kann aber auch etwas regelmäßig Wiederkehrendes wie die jährliche Steuererklärung oder etwas Langfristiges wie das Einrichten eines Sparplans sein, das du nicht direkt angehst.
Die zwei Prokrastinationstypen
Prokrastination ist nicht gleich Prokrastination und Aufschieben nicht per se schlecht. Um dies voneinander abzugrenzen, unterscheidet die Psychologie zwei Typen von Prokrastination:
Aktive Prokrastination
Wer kennt ihn nicht? Den Kommilitonen, der seelenruhig fünf Minuten vor Abgabe auf seinem Laptop tippt und am Ende mit einer 1,0 belohnt wird. Woran das liegt? Er ist vermutlich ein aktiv Prokrastinierender, der Aufgaben bewusst aufschiebt, weil er hofft, unter Zeitdruck ein besseres Ergebnis zu erzielen als ohne.
Häufig wird so eine langweilige Aufgabe spannender oder zumindest herausfordernder. Im besten Fall nutzen aktiv Prokrastinierende ihre Zeit dadurch effizienter. Forschende haben diese Art der Prokrastination sogar mit dem produktiven Flow-Zustand in Verbindung gebracht, bei dem wir so konzentriert sind, dass wir uns selbst, Zeit und Raum vergessen. Erkennst du dich in diesem Typen wieder, musst du nichts gegen deine Prokrastination unternehmen, da sie dir zu einer effizienteren und produktiveren Arbeitsweise verhilft.
Passive Prokrastination
Während mit aktiver Prokrastination die Situation verbessert wird, verbirgt sich hinter passiver Prokrastination eher die Vermeidung unangenehmer Gefühle. Menschen dieses Typs fangen mit einer Aufgabe nicht an, weil sie sehr hohe Ansprüche an sich selbst haben oder weil sie an sich und ihren Fähigkeiten zweifeln, ob sie der Aufgabe wirklich gewachsen sind. Diese unangenehmen Emotionen blockieren sie. Kommt dir bekannt vor? Dann erfahr mehr über die Ursachen und effektive Gegenmaßnahmen.
Passive Prokrastination: Ursachen
- Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale:
Einige Wesensarten begünstigen erwiesenermaßen passive Prokrastination. So sind ängstliche und leicht reizbare Menschen besonders davon betroffen, weil sie Fehler, negative Bewertung und Misserfolge fürchten, die an ihrem Selbstwert kratzen würden.
Aber auch Perfektionismus kann zu passiver Prokrastination führen: Du hast dich bestimmt auch schon mal in der Ausarbeitung von optischen Details deiner PowerPoint-Präsentation verloren, anstatt dich mit ihrem Inhalt zu beschäftigen. Häufig fühlt man sich währenddessen produktiv, ohne es tatsächlich zu sein. Der Grundstein für diese Persönlichkeitsmerkmale wird in der Regel schon in der Kindheit gelegt. - Mangelnde Selbstregulation:
Die oben genannten Persönlichkeitsmerkmale führen zu mangelnder Fähigkeit zur Selbstregulation, das heißt zur Unfähigkeit, die eigenen Impulse, Gedanken und Gefühle zu regulieren. Dadurch kann es schwerer fallen, Ablenkungen zu widerstehen, sich konsequent einer Aufgabe zu widmen oder Prioritäten zu setzen. - Situative Faktoren:
Ist die Aufgabe langweilig oder besonders komplex, fällt sie ebenfalls häufig der Aufschieberitis zum Opfer. Aber auch die Umstände wie Hitze und Freunde, die ins Freibad gehen, können dazu führen, dass du deine eigentlich geplanten Aktivitäten auf später verschiebst.
Je mehr dieser Faktoren zusammenkommen, desto wahrscheinlicher werden Verschieben und Verdrängen.
Motivation gefällig?
Wenn du Tipps brauchst, um wirklich ins Handeln zu kommen, schau dir dieses fünfminütige Video an. Darin lernst du leicht umsetzbare Strategien und Methoden zur Aufgaben- und Zeitplanung kennen.
4-Minuten-Regel gegen Prokrastination
Besonders effektiv gegen Prokrastination ist die 4-Minuten-Regel: Du arbeitest für vier Minuten an einer Aufgabe, die du schon eine Weile vor dir herschiebst. Dabei ist es nicht dein Ziel, in dieser Zeit besonders viel zu schaffen, sondern vielmehr anzufangen. Da Weitermachen üblicherweise leichter fällt als Anfangen, kann es gut sein, dass du am Ende länger als vier Minuten mit dieser Aufgabe verbracht hast und sie vielleicht sogar ganz erledigt hast.
Also, wieso probierst du die 4-Minuten-Regel nicht direkt aus? Selbst, wenn du nach dem kurzen Zeitraum wieder aufhörst, hast du den ersten und damit schwierigsten Schritt geschafft!
Eine weitere Maßnahme, mit der du Überforderung und Aufschieberitis entgegenwirkst, ist eine realistische Zeitplanung: Teil dir dafür eine große Aufgabe in kleinere Schritte ein und arbeite diese nach und nach ab.