Ausformulierter Lebenslauf fürs Stipendium: Ausformuliert heißt nicht ausufernd
- Lena Prummer
Ob du dich bei der Studienstiftung, der Konrad-Adenauer-Stiftung oder Fulbright um ein Stipendium bewirbst – überall heißt es "Bitte formulieren Sie Ihren Lebenslauf aus." Und dann? Ausführlich sollte er schon sein. Aber bitte nicht neun Seiten in Schriftgröße acht.
Grundsätzlich gilt: In einem ausformulierten Lebenslauf sollten die gleichen Fakten zu finden sein wie im tabellarischen Lebenslauf. Darüber hinaus kannst du aber besser zeigen, wer du bist. Du kannst deine Entscheidungen reflektieren und erklären, was dein Leben geprägt hat. Nutze die Chance!
Individualität im Lebenslauf erlaubt
Wer einen ausformulierten Lebenslauf verlangt, will dich als Person kennenlernen. Daher ist die zweite Grundregel: Du entscheidest, was du für bedeutend hältst und hineinschreibst und was du nicht thematisierst.
Länge: Weniger ist manchmal mehr
Aber wie ausführlich sollst du dein Leben erzählen? Ein Anhaltspunkt sind etwa zwei bis vier Seiten mit Schriftgröße 12 (Times New Roman) oder 11 (Arial, Verdana) und zwei Zentimetern Rand an den Seiten. Ein Lebenslauf mit elf Seiten macht dem Gutachter viel Arbeit. Gerade bei Begabtenförderungswerken wie Friedrich-Ebert-Stiftung, Studienstiftung oder Friedrich-Naumann-Stiftung lesen die Gutachter die Lebensläufe meist freiwillig neben ihrem Job. Außerdem erzeugt ein zu langer Lebenslauf den Eindruck, dass du dich nicht auf das Wesentliche konzentrieren kannst.
Was du im ausführlichen Lebenslauf erwähnen solltest
- Welche Erfahrungen und Lebenssituationen haben dich besonders stark geprägt?
- Welche wichtigen Entscheidungen hast du wie gefällt? Beispiele: Studienfach, Auslandsjahr, Studienwechsel, Arbeitgeberwahl
- Welche Auswirkungen hatten diese Entscheidungen für dich? Wie haben sie dich im Leben vorangebracht?
- Welche Dinge sind dir neben Uni oder Beruf wichtig und warum? Beschreibe dein Engagement, besonders bei Begabtenförderungswerken.
Aller Anfang ist schwer
Ein guter Ausgangspunkt für den ausformulierten Lebenslauf ist deine Kindheit mit deiner Familie und dem Umfeld, das dich geprägt hat. Aber auch hier gilt: Individualität zählt! Du kannst auch mit einer wichtigen Begebenheit oder einer kleinen Anekdote anfangen. Anschließend solltest du deine Schullaufbahn erläutern. Wichtig ist hier, dass du auch erwähnst, welche Interessen du hattest und wofür du dich engagiert hast.
Abitur und Studium: Die Qual der Wahl?
Zeige, was dich zu deiner Studienwahl bewegt hat und wie du zu dieser Entscheidung gekommen bist. Haben dich zum Beispiel deine Abi-Fächer dazu gebracht? Oder ein Praktikum nach dem Abitur? Was sind deine Hauptinteressen an der Uni? Was fasziniert dich an deinem Fach? Was kannst du damit erreichen, was du mit keinem anderen Fach könntest?
Deine Vision für die Zukunft
Ein guter Abschluss des Lebenslaufs sind die Ziele, die du mit deinem Studium verbindest. Erkläre, welchen Beruf du anstrebst und warum. Wichtig ist es, zu zeigen, dass du auf ein Ziel hinarbeitest und deine Entscheidungen bewusst triffst – der berühmte rote Faden. Wenn du den Lebenslauf für einen Stipendiengeber schreibst, ist hier auch ein guter Ort, um zu zeigen, warum du dich genau um dieses Stipendium bewirbst. Was erwartest du dir davon für deine Zukunft?
1.100 Stipendien warten auf dich
Von A wie Auslandsstudium bis Z wie Zuschuss für deine Druckkosten: In der e-fellows.net-Stipendien-Datenbank findest du Förderangebote für jede Lebenslage.
Kritische Phasen erklären
Schwierige Phasen in deinem Leben musst du nicht verschweigen. Wichtig ist, dass du dich damit auseinandersetzt und zeigst, dass du aus deinen Fehlern lernen kannst. Für einen Studienfachwechsel zum Beispiel musst du dich nicht schämen. Erkläre, dass du dich bewusst für das neue Fach entschieden hast, und was du aus deiner Entscheidung gelernt hast. Fasse dich bei den Fakten kurz und arbeite deine persönliche Entwicklung heraus. Wenn du im Ausland warst, ist nicht nur die Tatsache an sich wichtig, sondern vor allem auch, was du dadurch gelernt hast.
Fehler im Lebenslauf: zu detailliert, zu plump, zu pathetisch
Vermeiden solltest du auf alle Fälle plumpes Eigenlob und pathetische Beschreibungen deines Lebens. Und ausformuliert ist nicht gleich ausufernd: Du sollst nicht alle Details deines Lebens erzählen, sondern die wichtigen Dinge, die dich geprägt haben. Auch wenn dich dein Deutschlehrer zu deinem Germanistik-Studium gebracht hat, musst du nicht jede einzelne seiner Schulstunden erwähnen. Suche dir einzelne Begebenheiten heraus und erläutere sie anschaulich. Reflektierte Lebensläufe überzeugen – wenn du deine Entscheidungen überzeugend begründen kannst, bist du auf dem richtigen Weg.
Formale Regeln für den ausformulierten Lebenslauf
- Zwei bis vier Seiten sollten es sein.
- Ansprechende Formatierung mit 2 cm Seitenrand, Schriftgröße 11 (Arial, Verdana) oder 12 (Times New Roman) und Zeilenabstand eineinhalb.
- Mit einer klaren Gliederung durch Absätze und Zwischenüberschriften verbesserst du die Lesbarkeit.
- Präteritum verwenden. Vorzeitigkeit drückt man mit dem Plusquamperfekt aus.
- Schreibe den Lebenslauf in der ersten Person ("Ich wurde geboren.").
- Korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung - bitte jemanden, den Lebenslauf zu lesen. Laut einem Gutachter enthalten fast alle eingereichten Lebensläufe noch zahlreiche Fehler.
Formale Regeln für den ausformulierten Lebenslauf
- Zwei bis vier Seiten sollten es sein.
- Ansprechende Formatierung mit 2 cm Seitenrand, Schriftgröße 11 (Arial, Verdana) oder 12 (Times New Roman) und Zeilenabstand eineinhalb.
- Mit einer klaren Gliederung durch Absätze und Zwischenüberschriften verbesserst du die Lesbarkeit.
- Präteritum verwenden. Vorzeitigkeit drückt man mit dem Plusquamperfekt aus.
- Schreibe den Lebenslauf in der ersten Person ("Ich wurde geboren.").
- Korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung – bitte jemanden, den Lebenslauf zu lesen. Laut einem Gutachter enthalten fast alle eingereichten Lebensläufe noch zahlreiche Fehler.