Erfahrungsbericht IE Business School - MBA: MBA-Studenten treffen auf Social Entrepreneurship

Autor*innen
Janett Schenkel
Eine Person sitzt im Schneidersitz und zeigt mit beiden Zeigefingern auf eine Glühbirne, die seitlich von einer weiteren Hand ins Bild gehalten wird.

Business sowie Entrepreneurship mit sozialem Engagement verbinden – das konnte Christina Lein in ihrem MBA-Studium an der IE Business School verwirklichen. Hier teilt sie ihre einzigartigen Erfahrungen und berichtet über die Herausforderungen im Studium, die sich im Team auf innovative Weise bewältigen ließen.

Christina hat das MBA-Programm der IE Business School absolviert [Quelle: e-fellows.net]

e-fellows.net-Alumna Christina Lein (28) hat Politikwissenschaft in Mannheim, London und Paris studiert. Anschließend stieg sie als Beraterin bei McKinsey ein. Um ihre Wirtschaftskenntnisse auszubauen, absolvierte sie ab November 2013 das International-MBA-Programm der IE Business School in Madrid.

Christina, warum hast du dich für das MBA-Programm der IE Business School entschieden?

Ich bin bei der Auswahl der infrage kommenden Schulen sehr strukturiert vorgegangen und habe zuerst definiert, was ich eigentlich mitnehmen will. Ein MBA ist ja doch eine große zeitliche und finanzielle Investition. Ich wollte an eine Business School gehen, an der Social Entrepreneurship eine große Rolle spielt, und nicht an eine, an der die Leute später alle ins Investment Banking gehen. Überhaupt war mir die Vielfalt meiner Mitstudenten sehr wichtig – je mehr Länder und Branchen, desto besser. Und ich wollte an eine Uni in einer coolen Stadt, nicht in irgendeinen kleinen Ort.

Ich habe mir dann die Top-Business-Schools der Welt mit diesen Kriterien angeschaut und bin sehr schnell bei der IE gelandet. Ich habe viele Erfahrungsberichte gelesen, Absolventen der IE bei McKinsey kontaktiert und bin sogar extra nach Madrid geflogen, um mir die Uni und die Stadt anzuschauen. Das hat mich alles so überzeugt, dass die IE schließlich mein Favorit war.

Was ist der größte Unterschied der IE zu anderen Business Schools?

Viele meiner Freunde haben auch MBAs gemacht und mir erzählt, dass es bei ihnen einen massiven Wettbewerbsdruck gab: Wer hat die besten Noten? Wer kommt auf die Dean’s List? Wer bekommt danach den besten Job und das höchste Gehalt? An der IE ist das überhaupt nicht so – im Gegenteil: Wir hatten zum Beispiel im ersten Semester einen Accounting-Kurs, vor dem viele Bammel hatten. Deswegen haben diejenigen, die sich damit auskannten, jede Woche Nachhilfe gegeben. Das hat sich dann auch für andere Fächer etabliert. Ich habe meinen Kommilitonen zum Beispiel erklärt, wie man sich auf eine Fallstudie vorbereitet. An der IE achtet niemand nur auf seinen eigenen Vorteil, sondern jeder setzt sich für den anderen ein und investiert dafür auch gerne Zeit.

Was war die größte Herausforderung?

Die Arbeit im Team. Ich bin es natürlich durch meinen Job gewohnt, mit anderen zusammenzuarbeiten. Aber meine McKinsey-Kollegen hatten bislang, so unterschiedlich sie auch waren, immer sehr ähnliche Ansätze, an Probleme heranzugehen. Am IE hingegen waren die Teams sehr heterogen – nicht nur was die Nationalitäten, Kulturkreise und Branchen angeht, sondern vor allem auch hinsichtlich ihrer Arbeitsweise. Das macht es natürlich interessant, aber auch schwierig – denn wo man Prioritäten setzt, wie viel man plant oder eben nicht plant, wird überall anders gehandhabt. Auch der Qualitätsanspruch ist oft ganz unterschiedlich: Ich als Beraterin kann gute Präsentationen halten und lege auch Wert darauf – manch anderer findet die Präsentation eher unwichtig und würde sich einfach mit einem Zettel vor die Klasse stellen. Dafür ist ihm das Excel-Modell umso wichtiger und er hat dort ganz konkrete Vorstellungen, die er umsetzen will.

Wie hast du das gelöst?

Wir waren sieben Leute im Team und hatten im Semester sieben Kurse. Also war jeder von uns der Teamleiter für einen Kurs, musste dort die Deadlines im Auge behalten, war Ansprechpartner für den Prof und machte die letzte Qualitätskontrolle. Dann gab es noch die sogenannten Deliverables, also Aufgaben, die wir einreichen mussten: Essays, Präsentationen und so weiter. Dafür trugen jeweils zwei aus dem Team zusammen die Verantwortung. Das System fanden viele andere Teams so gut, dass sie es übernommen haben.

Gibt es ein Ereignis, an das du besonders gerne zurückdenkst?

Einer der Gründe, weshalb ich an die IE gegangen bin, war der Schwerpunkt auf Social Entrepreneurship. Deshalb fand ich es großartig, dass ich ein Semester gegen ein soziales Projekt tauschen konnte. Dafür arbeitet die IE mit Emzingo zusammen, einer Organisation, die von IE-Alumni gegründet wurde. Emzingo bringt MBA-Studenten mit Social Entrepreneurs zusammen – die Studenten sollen die Unternehmer bei konkreten wirtschaftlichen Fragestellungen unterstützen, aber sich auch ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft bewusst werden.

Ich war mit Emzingo in Südaafrika und habe dort einer Sozialunternehmerin geholfen, die für andere Sozialunternehmer einen Raum anbietet, in dem sie sich austauchen können. Ich habe mit ihr zum Beispiel überlegt, wie viel Geld sie für ihre Angebote verlangen kann. In den zwei Monaten, die ich dort war, habe ich mir die Townships von Johannesburg angesehen, habe Kinderheime besucht und war in Restaurants essen, in die ich sonst nie gegangen wäre – das war ein sehr prägendes Erlebnis für mich. Und sehr gut organisiert: Ich bin direkt nach meiner letzten Klausur abgereist und war pünktlich zum neuen Semester zurück.

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