Erfahrungsbericht IE Law School - LL.M.: Jura kombiniert mit Wirtschaft im LL.M.-Programm

Autor*innen
Janett Schenkel
Mann steht mit verschränkten Armen vor einer Waage mit zwei Waagschalen. Sein Gesichtsausdruck ist neutral, die Waagschalen befinden sich auf der selben Höhe.

Mehr als nur ein schöner Titel: Der LL.M. an der IE Law School in Madrid. Michael verrät uns, was der Master für ihn so besonders gemacht und warum er diesen absolut weiterempfehlen kann.

Michael hat seinen LL.M. an der IE Law School absolviert [Quelle: e-fellows.net]

e-fellows.net-Stipendiat Michael Kawalla (29) hat Jura an der Universität Augsburg und der Universität Turin studiert und anschließend sein Referendariat in Berlin absolviert. Die nächste Station in Michaels Laufbahn: der LL.M. an der IE Law School in Madrid.

Michael, warum machst du einen LL.M.?

Während des Studiums war ich für zwei Semester und ein Praktikum in Italien. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, im Ausland und in einer fremden Sprache zu studieren und dabei Leute aus der ganzen Welt kennenzulernen. Deshalb wollte ich das gerne in einem LL.M. wiederholen. Die Frage war dann nur noch, ob ich ihn nach dem ersten oder nach dem zweiten Staatsexamen machen soll. Ich habe mich viel informiert, aber da gibt es keine allgemeingültige Antwort. Ein zweites Staatsexamen ist in den Programmen keine Voraussetzung, aber ein Bonus.

Wie hast du dich informiert und warum hast du dich für die IE entschieden?

Ich war 2011 beim LL.M. Day von e-fellows.net und habe vor allem mit Vertretern amerikanischer Hochschulen gesprochen. Die IE hatte ich da noch nicht auf dem Schirm; dieses Programm habe ich erst später auf der e-fellows.net-Website entdeckt. Dort wurde der Studiengang der IE als eine gute Option für Juristen beschrieben, die sich auf eine internationale Karriere vorbereiten wollen.

Außerdem fand ich das Programm interessant, weil es BWL-Inhalte hat – zum Beispiel Vorlesungen in Accounting, Entrepreneurship und Strategic Management – und die IE Business School im Financial-Times-Ranking sehr weit vorne mitspielt.  Einen solchen Business-Ansatz habe ich an anderen Universitäten nicht gefunden. Daneben hat mich Spanien schon seit längerem gereizt, nach dem Jahr in Italien konnte ich so auch noch an meinem Spanisch arbeiten.

Wie sieht dein typischer Unitag aus?

Das Studium neigt sich inzwischen schon dem Ende zu, deswegen habe ich nicht mehr so viele Kurse. Gerade im ersten Studienabschnitt hatten wir aber sehr viel zu tun. Meist begann der Tag morgens um 9 mit zwei oder drei Vorlesungen hintereinander. Dann gingen wir zusammen etwas essen und anschließend in die Bibliothek, wo man entweder alleine lernt oder sich zu Gruppenarbeiten trifft. Wir mussten fast wöchentlich im Team Präsentationen vorbereiten oder zusammen ein Memorandum schreiben. Vieles konnten wir zwar über Google Docs erledigen, aber natürlich mussten wir uns auch  immer wieder abstimmen.

Wie finanzierst du den LL.M.?

Ich habe über e-fellows.net ein Stipendium von der IE bekommen, sodass mir ein Teil der Studiengebühren erlassen wurde. Den restlichen Betrag finanziere ich über Studienkredite: Ich habe einen Bildungsfonds von einem Unternehmen in Baden-Württemberg gefunden und kürzlich einen Bildungskredit bei der KfW aufgenommen. Außerdem arbeite ich neben dem Studium, um mich nicht weiter verschulden zu müssen.

Was hast du nach dem LL.M. an der IE geplant?

Ich habe über die IE die Möglichkeit bekommen, noch ein paar Monate in Amerika zu studieren, genauer gesagt an der Northwestern Law in Chicago. Durch die Kooperation der beiden Universitäten muss ich dort keine Studiengebühren zahlen.  Danach gehe ich mit großer Wahrscheinlichkeit nach München zurück und werde entweder noch meine Doktorarbeit schreiben oder mir eine Stelle als Anwalt in einer größeren Kanzlei suchen.

Würdest du den LL.M. weiterempfehlen?

Ich kann es jedem Juristen nur raten, einen LL.M. zu machen. Auch wenn ich jetzt einige Schulden habe, war es das auf jeden Fall wert – nicht nur wegen des Titels, sondern auch wegen der Zeit im Ausland und der Menschen aus aller Welt, die ich hier kennengelernt habe.

Auch den LL.M. an der IE Law School kann ich empfehlen. Mir haben grundsätzlich alle Kurse gefallen, besonders die nicht-juristischen Veranstaltungen. Viele Dinge aus dem wirtschaftswissenschaftlichen Bereich sind eng mit dem Jurastudium verknüpft, werden dort aber nicht behandelt. An der IE habe ich zum Beispiel gelernt, eine Bilanz zu analysieren. Bei den Jura-Kursen muss man sich aber darauf einstellen, dass man manche Inhalte schon kennt, zum Beispiel in Europarecht. Da das Programm für Juristen aus der ganzen Welt gemacht ist, lässt sich so etwas nicht vermeiden.

Bewertung: 4/5 (2 Stimmen)

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