Grundständiger Abschluss: Wissenswertes zum Bachelor

Der Bachelor ist ein erster berufsqualifizierender Studien-Abschluss und macht dich nach drei Jahren startklar für die Arbeitswelt. In dieser Rubrik verraten wir dir, was du bei der Bewerbung für einen Bachelor-Studienplatz beachten musst und woran du einen guten Studiengang erkennst.
Mann geht eine Treppe aus Laptops hoch. Oben wartet eine Hand mit einem Zeugnis in der Hand. Der Hintergrund ist ein Kreisdiagramm.

Bachelor-Studium im Überblick

Der Bachelor ist der erste berufsqualifizierende Studienabschluss, den du erreichen kannst. Zusammen mit dem Master hat der neue Abschluss die alten in Deutschland üblichen Magister- und Diplomabschlüsse abgelöst. Zulassungsvoraussetzung ist in der Regel das Abitur oder Fachabitur.

Wie lange dauert ein Bachelor-Studium?

Die meisten Bachelor-Studiengänge sehen sechs Semester Regelstudienzeit vor, also drei Jahre. Ein Vorteil gegenüber den alten Magister- oder Diplomstudiengängen besteht darin, dass du schneller einen berufsqualifizierenden Abschluss in der Tasche hast. Du kannst dich also früher als sonst um einen Arbeitsplatz bewerben, oder aber dein Wissen im Master-Studium vertiefen. Ein Master ist für eine Karriere in Wissenschaft und Forschung im Gegensatz zur Wirtschaft Pflicht.

Welcher Bachelor darf’s sein?

Die Auswahl an Studienfächern, die du entdecken kannst, ist schier endlos. Vielleicht reizen dich Ingenieurwissenschaften oder Wirtschaftswissenschaften, sprich beispielsweise ein BWL-Bachelor oder ein Bachelor of Engineering? Bist du sprachaffin und möchtest einen Bachelor in Geisteswissenschaften absolvieren? Zieht es dich als Freund der Zahlen in Richtung Mathematik oder Informatik? Oder willst du verschiedene Bereiche kombinieren, beispielsweise mit einem Bachelor-Studium der Wirtschaftsinformatik? Fast alles ist möglich: Nur in Medizin, Pharmazie und auch in Jura hat sich das modularisierte Bologna-System (Bachelor/Master) zumindest in Deutschland noch nicht durchgesetzt.

Hör bei deiner Studienwahl zunächst einmal auf deinen Bauch: Eine Entscheidung, die dein ganzes späteres Leben beeinflusst, solltest du nicht mit einem schlechten Gefühl treffen. Eine gute Möglichkeit, die Menge an Studienfächern für dich einzuschränken, sind Praktika. Hier findest du schnell heraus, ob du den entsprechenden Bereich auch auf 40-Stunden-Basis noch spannend findest. Auch Schnuppervorlesungen solltest du unbedingt besuchen, um dir einen Einblick von der Fakultät und vom akademischen Niveau zu verschaffen, das dich erwartet.

Bachelor – diese Abschlüsse gibt es

Bachelor of Science (B.Sc.)

Der Bachelor of Science (B.Sc.) setzt ein naturwissenschaftliches, wirtschaftswissenschaftliches, ingenieurwissenschaftliches oder humanwissenschaftliches Studium voraus und vermittelt Grundlagenwissen für das jeweilige Studienfach.

Bachelor of Arts (B.A.)

Den Bachelor of Arts (B.A.) erreicht man durch ein Studium der Sozialwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, Sprachwissenschaften, Medienwissenschaften oder Kulturwissenschaften. An manchen Universitäten wird der B.A. auch in wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen verliehen. Ein BWL-Abschluss im Speziellen ermöglicht dir im angloamerikanischen Raum den Bachelor of Business Administration (B.B.A.) – in Deutschland fällt das Studium der Business Administration unter den Bachelor of Arts.

Bachelor of Engineering (B.Eng.)

Nach Abschluss eines ingenieurwissenschaftlichen Studiengangs, zum Beispiel Bauingenieurwesen, Umwelttechnik, Elektrotechnik, Maschinenbau oder Mechatronik darfst du dich mit dem Titel B.Eng. schmücken.

Duales Bachelor-Studium

Du möchtest schon im Studium wissen, wofür du forschst und büffelst? Dann könnte ein duales Studium für dich das Richtige sein. Duale Programme verbinden ein theoriebasiertes Studium an einer Hochschule mit viel praktischem Einsatz im Unternehmen. Dank der Kombination aus Studium einerseits und Ausbildung andererseits bist du mit einem dualen Studium auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt. Duale Studiengänge können aber neben einer ersten Ausbildung auch eine berufsintegrierte oder berufsbegleitende Weiterbildung sein.

weitere Bachelor-Abschlüsse
  • Der LL.B. (Bachelor of Laws) wird Absolvent:innen der Rechtswissenschaften verliehen.
  • Ein B.Ed. (Bachelor of Education) setzt ein Lehramtsstudium voraus und befähigt dich zum Lehren außerhalb der Schule.
  • Ein künstlerisches Studium wie Malerei oder Bildhauerei wird mit dem B.F.A. (Bachelor of Fine Arts) gekrönt.
  • Studierende der Musikwissenschaften verbinden Kreatives mit Marketing und Management und erhalten den Titel B.M.A. (Bachelor of Musical Arts).
  • Der B.Mus. (Bachelor of Music) wird nach dem Studium musischer Fächer an Universitäten und Hochschulen vergeben.

Alle Bachelor in Deutschland …

… findest du bei uns nicht – denn das sind um die 10.000 Studiengänge. e-fellows.net stellt dir dafür das Studienangebot ausgewählter Unis und FHs vor. Vertreten sind nicht nur staatliche und private Einrichtungen im Inland, sondern auch einige Programme im Ausland. Dank des Bachelor-Master-Systems werden dir Studienleistungen, die du im Ausland erwirbst, in Deutschland meist problemlos anerkannt.

Den Schritt, komplett im Ausland zu studieren, wagen übrigens nur die wenigsten Studierenden. Die meisten absolvieren lieber ein Auslandssemester. Mit einem Bachelor im Ausland hebst du dich also deutlich von der Masse ab.

Neben dem klassischen Präsenzstudium gibt es die Möglichkeit, ein Programm online, berufsbegleitend oder per Fernstudium zu absolvieren.

So planst du deine Bachelor-Bewerbung

Regelstudienzeit, Fluch und Segen

Du hast die Zusage für dein Wunschstudium bekommen? Gratuliere! Doch vergiss vor lauter Freude über deinen Erfolg und den bevorstehenden Studienstart nicht einen der wichtigsten Schritte für ein gelungenes Studium: deinen Zeitplan! Es gibt für jedes Fach und jeden Studiengang eine von vornherein festgelegte Regelstudienzeit, während derer du dein Studium abgeschlossen haben solltest. Diese liegt meistens bei sechs, selten bei sieben oder acht Semestern für Bachelor-Studiengänge. Verlängerungen um ein Semester sind oft noch relativ problemlos möglich, aber nicht unbegrenzt.

Um zeitlich auf keinen Fall in die Bredouille zu geraten, solltest du dich deshalb mit deiner Prüfungsordnung vertraut machen, sobald du dich für einen Studiengang eingeschrieben hast. Du kannst sie auf der Website deiner Uni downloaden oder dich bei der Studienberatung erkundigen. In der Prüfungsordnung ist genau festgehalten, wann du welche Module absolvieren solltest.  Du bist, anders als in der Schule, selbst für dich verantwortlich. Merkst du nun im Laufe der Semester, dass du das Pensum nicht schaffst und weniger Module absolvierst als es die Prüfungsordnung vorsieht, dann wende dich schnellstens an die Studienberatung. Sonst ist die Regelstudienzeit schneller vorbei, als dir lieb ist.

Jetzt Bachelor-Stipendien finden

Die Finanzierung des Studiums kann zur Herausforderung werden: München, Berlin und Frankfurt sind teuer. Vielleicht ist auf eine kleinere und preiswerter Studentenstadt etwas für dich? Hinzu kommen weitere Lebenshaltungskosten und vielleicht sogar Studiengebühren, wenn du dich an einer privaten Hochschule einschreibst.
Neben Minijob und BAföG kann dich auch ein Stipendium bei der Finanzierung deines Studiums unterstützen. In unserer Stipendien-Datenbank findest du über 1.000 verschiedene Einträge. Sicher ist auch ein Stipendium für dein Bachelor-Studium dabei.

Informationen sammeln

Willst du direkt nach dem Abitur mit dem Studium beginnen, solltest du dir am besten schon vor den Abiturprüfungen mit dem Studienangebot beschäftigen und überlegen, wo und wofür du dich bewerben willst. Nutz die Sommerferien vor deinen Abiturprüfungen, um Hochschulen und Unistädte zu besichtigen, an Schnuppervorlesungen teilzunehmen, dich über Lebenshaltungskosten als Student zu informieren und dir Gedanken über das Fach zu machen, das du in den nächsten Jahren intensiver verfolgen möchtest. Ist es dir wichtig, dass deine Uni einen großen Campus hat? Oder möchtest du, dass deine Fakultät mitten in einer Großstadt liegt? Und wie sieht das Erasmus-Angebot an den Hochschulen in deiner engeren Auswahl aus? Schließlich möchtest du möglichst gute Chancen haben, das europäische Ausland zu entdecken. Außerdem ist es schön, wenn Universitäten gut vernetzt sind und du im Studium mit vielen internationalen Kommilitonen und Dozenten in Kontakt kommst. Wie du siehst: Es gibt viel zu tun! Deshalb ist es auch wichtig, nicht erst kurz vor oder gar nach dem Abitur mit diesen Vorbereitungen zu beginnen.