Informatik studieren: Quellcode des Erfolgs
Dein Herz schlägt für Computer und Technik und du wolltest schon immer einmal wissen, was hinter der Nutzeroberfläche deines Computers eigentlich so passiert? Wenn dazu noch Mathe dein Lieblingsfach ist, logisches Denken dir Spaß macht und du gerne im Team arbeitest, ist ein Studium der Informatik genau das richtige für dich!
Beschreibe bitte kurz deinen Studiengang.
Informatik ist die Wissenschaft von der systematischen Verarbeitung von Informationen. Im Studium beschäftigen dich Themen wie das Internet der Dinge, Machine Learning und KI, IT-Sicherheit, sowie ethische Fragen rund um digitale Technologien. Außerdem erlernst du das nötige Handwerk (z.B. Computersprachen, Mathematik und Logik) zur Datenverarbeitung und – strukturierung sowie Softwareentwicklung.
Wie entwickelt man aus einer Idee einen Algorithmus, wie baut man Informationssysteme, die sicher miteinander kommunizieren können? Wie lassen sich große Datenmengen geschickt verwalten? Zu diesen und vielen weiteren Fragen wird dir ein Studium der Informatik Aufschluss geben.
e-fellow Sebastian (25) entschied sich für den Studiengang Informatik. Er hätte nicht gedacht, dass der Studiengang so vielfältige Möglichkeiten in so vielen Anwendungsbereichen besitzt. Nach einem Data-Science-Praktikum im Finanzwesen strebt Sebastian zurzeit einen Master am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) an.
Wann und warum hast du dich für deinen Studiengang entschieden?
Technik und Computer interessieren mich schon seit meiner Kindheit. Ich wollte schon immer verstehen, wie ein Computer funktioniert und wie er im Hintergrund arbeitet. In der Schule hatte ich Informatik von der achten Klasse an bis zum Abitur, wobei mir hier besonders die analytische Herangehensweise an Probleme gefallen hat. Zudem gefällt mir das dynamische Umfeld, in dem man sich als Informatiker:in bewegt, d.h. es gibt die Möglichkeit, viele technologische Trends unmittelbar mitzugestalten. Dazu werden in fast allen Branchen und Unternehmen Informatiker gesucht, sodass einem auch nach dem Studium viele berufliche Möglichkeiten in nahezu allen Bereichen offenstehen.
Haben sich deine Erwartungen erfüllt?
Ja, definitiv! Als ich begonnen habe, Informatik zu studieren, hatte ich bereits klare Vorstellungen vom Fach, die sich auch weitgehend bewahrheitet haben. Im Studium wird eine deutlich selbstständigere Arbeitsweise gefordert als in der Schule, und auch die Inhalte sind natürlich deutlich anspruchsvoller, gerade im Bereich der theoretischen Informatik. Beweisfragen statt "simplem Herunterrechnen" stehen hier im Vordergrund. Auch wenn es Themen gibt, die einem weniger liegen, sollte man sich nicht entmutigen lassen, wenn man sich für das Fach wirklich interessiert.
Ich habe viel über Computer, Netzwerke und Algorithmen gelernt und auch einige Dinge selbst implementiert. Wenn ihr hauptsächlich programmieren wollt, macht lieber eine Ausbildung zum Fachinformatiker; beziehungsweise zur Fachinformatikerin ich hatte im Studium nur zwei Programmiervorlesungen.
Wem würdest du das Studium empfehlen?
Ich kann das Studium der Informatik grundsätzlichen jedem empfehlen, dem das logische Denken gefällt, der eine solide Basis im Fach Mathematik aus der Schule mitbringt und zudem englische Texte lesen und verstehen kann. Dazu solltet ihr Neugierde und Begeisterung für das Fach mitbringen, keine Angst vor komplexen Zusammenhängen haben und euch auch mal eine längere Zeit in ein Problem "reinfuchsen" können.
Vor dem Studium musst du keine Programmiersprache beherrschen; außerdem gibt es in der Informatik so viele andere Anwendungsfelder, in denen ihr keine oder nur wenig Programmierkenntnisse benötigt.
Ich rate allerdings dringend davon ab, nur aufgrund der guten Jobchancen Informatik zu studieren. Wichtiger ist, dass ihr euch im Vorfeld ausführlich mit den Inhalten der verschiedenen Studiengänge beschäftigt und für euch eine Motivation für den jeweiligen Studiengang findet. Ich würde mich nicht als den klassischen "Nerd"-Informatiker bezeichnen, und das müsst ihr auch gar nicht sein. Lasst euch nicht von dem Klischee entmutigen; zudem spielen auch Soft-Skills wie Teamfähigkeit schon im Studium eine wesentliche Rolle.