Kulturwirtschaft studieren: Weltenbummler willkommen
Du kannst dir vorstellen, im internationalen Marketing, in einer Botschaft oder in der Entwicklungshilfe zu arbeiten? Dann ist Kulturwirtschaft oder einfach Kuwi vielleicht das ideale Studienfach für dich.
e-fella Jirina (21) erfuhr durch die Berufsberatung der Agentur für Arbeit vom Studiengang "Kulturwirtschaft" an der Universität Passau. Sie ist im vierten Semester und möchte den verpflichtenden Auslandsaufenthalt an der Boston University in den USA verbringen.
Was ist das Besondere an deinem Studiengang?
Kulturwirtschaft ist ein interdisziplinärer Studiengang, bei dem man sich für einen von sechs oder sieben Kulturräumen entscheiden muss. Meine Wahl fiel auf den angloamerikanischen, mein Fokus liegt also auf Großbritannien und den USA. Der Studiengang umfasst mindestens zwei Wahlsprachen, Elemente aus den klassischen BWL- und VWL-Studiengängen, Seminare zu Interkultureller Kompetenz, aber auch zu Präsentieren oder Rhetorik. Außerdem gibt es einen großen Block an kulturraumspezifischen Fächern wie Literatur, Sprachwissenschaft, Geografie, Politik oder Geschichte.
Wann und warum hast du dich für deinen Studiengang entschieden?
Ich habe mich erst kurz nach meinem Abi für ein Studienfach entschieden. Ich wollte auf jeden Fall etwas Internationales machen, meine Leidenschaft war schon immer die englische Sprache. Durch die Agentur für Arbeit kam ich dann auf "Kuwi" und nach dem ersten Besuch der Uni Passau fiel mir meine Entscheidung relativ leicht.
Haben sich deine Erwartungen erfüllt?
Ich habe meine Entscheidung nicht bereut. Mir kommt der Studiengang als Gesamtpaket sehr entgegen. Er kombiniert Wirtschafts- und Geisteswissenschaften, ohne dabei einem der beiden nicht gerecht zu werden. Die Geisteswissenschaften sind ein toller Ausgleich zu den manchmal trockenen Wirtschaftsfächern, die aber auch interessant sind.
Wem würdest du das Studium empfehlen?
Das Studium ist ideal für alle, die ein großes Interesse an Sprachen und fremden Kulturen haben, gleichzeitig aber auch wirtschaftliche Grundlagen erwerben möchten, um sich von der Masse der Geisteswissenschaftler abzuheben. Dabei darf man aber den Wirtschaftsteil nicht unterschätzen. Grundkenntnisse in Mathe sind unbedingt erforderlich und Spaß an Fächern wie Rechnungswesen kann nie schaden. Der Studiengang kommt Menschen mit weit gestreuten Interessen entgegen, die gern über den Tellerrand schauen.
Welchen Tipp würdest du einer Abiturientin oder einem Abiturienten geben, damit die Studienzeit ein voller Erfolg wird?
Mach das, was du machen möchtest und nicht das, womit du bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hast. Wenn man nicht hinter dem steht, was man studiert, dann hat es keinen Zweck. Wenn man Spaß an etwas hat, dann hat man auch Erfolg. Es ist zwar keine Schande, nach ein oder zwei Semestern zu wechseln, aber irgendwas ins Blaue hinein zu studieren würde ich niemandem raten.