Medizin studieren: Blut sehen und stark bleiben
Medizin gehört zu den zehn beliebtesten Studiengängen in Deutschland, trotzdem sind Ärzte gerade außerhalb von Großstädten Mangelware. Ein Grund mehr, dieses anspruchsvolle Studium genauer unter die Lupe zu nehmen. Übrigens: Wer beim Anblick von Blut ohnmächtig wird, sollte sich besser eine Alternative überlegen anstatt weiter zu lesen.
e-fellow Susanne (20) studiert im vierten Semester Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Sie ist kurz vor dem ersten Staatsexamen. Im Frühjahr 2011 stand sie als Studienexpertin den Teilnehmern von Startschuss Abi Rede und Antwort.
Was ist das Besondere an deinem Studiengang?
In der "Vorklinik", also vom 1. bis 4. Semester, lernt man die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Medizin kennen, mit den wichtigsten Fächern Anatomie, Physiologie und Biochemie. Nach dem 1. Staatsexamen, dem Physikum, kommt man in die nächste Studienphase, die "Klinik". In neun Semestern werden die unterschiedlichen Bereiche der Medizin behandelt, wie zum Beispiel innere Medizin, Pädiatrie und so weiter. Zum Studium gehören auch viele Praktika im Krankenhaus, die man aber auch gut mal im Ausland absolvieren kann.
Wann und warum hast du dich für deinen Studiengang entschieden?
Ich habe mich erst kurz vor dem Abi für das Medizinstudium entschieden. Für mich war klar, dass es etwas mit Naturwissenschaften zu tun haben sollte, und ich war zwischen verschiedenen Studiengängen hin- und hergerissen. Letztendlich habe ich mich dann aber für Medizin entschieden, weil ich denke, dass der Arztberuf sowohl spannend als auch sinnvoll ist.
Haben sich deine Erwartungen erfüllt?
Bisher bin ich sehr zufrieden mit meinem Studiengang. Was wir lernen, ist alles sehr interessant und auch in der Vorklinik beschäftigt man sich schon mit einigen Krankheiten und ihren Ursachen. Außerdem habe ich in einem Wahlfach zur traditionellen chinesischen Medizin eine ganz andere Sichtweise und Philosophie kennengelernt.
Wem würdest du das Studium empfehlen?
Ich würde das Studium allen empfehlen, die sich für die Abläufe im menschlichen Körper interessieren, nicht vor einem langen und lernaufwendigem Studium zurückschrecken und später mal einen recht sicheren Arbeitsplatz haben möchten. Es wäre auch sinnvoll, beim Anblick von Blut nicht umzukippen…
Welchen Tipp würdest du einem Abiturienten geben, damit seine Studienzeit ein voller Erfolg wird?
Gerade als Medizinstudent:in gehört man zu denen, die sehr viel für ihr Studium tun müssen. Dennoch sollte man sich auch genug Freizeit und Spaß gönnen, seine Aktivitäten außerhalb des Studiums beibehalten und einfach leben!