Molekulare Biomedizin studieren: Bindeglied zwischen Biologie und Medizin

Eine Lupe, auf der ein Molekülmodell liegt. Darum stehen zwei Personen in weißen Kitteln mit Unterlagen.

Der Studiengang Molekulare Biomedizin verbindet Biologie und Medizin. Studierende erforschen Reaktionen und Abläufe im menschlichen Körper, die Grundlagen für die Medizin bilden. Ziel der Biomedizin ist es, die Ursache von Krankheiten zu verstehen und somit neue Diagnosen oder Therapieansätze für erkrankte Menschen zu finden.

Für e-fellow Sargon Yigit stand nach dem Abitur fest, dass er die Ursachen von Krankheiten erforschen will. Nach dem Bachelor in Biochemie an der Universität Bielefeld hat er einen Master in Molekularer Biomedizin an der Universität Münster gemacht und promoviert nun. Sargon hat sich auf Krebsforschung spezialisiert.

Was ist das Besondere an deinem Studiengang?

Molekulare Biomedizin ist das Bindeglied zwischen Biologie und Medizin. Ziel des interdisziplinären Fachs ist die Erforschung der Ursachen menschlicher Erkrankungen auf Ebene der Zelle. Im sechssemestrigen Bachelorstudium werden naturwissenschaftliche und medizinische Grundlagen vermittelt. Die Studierenden belegen Seminare zu Biochemie und Molekularbiologie, Anatomie und Pathologie und sammeln erste praktische Erfahrungen im Labor. Darauf baut das viersemestrige Masterstudium auf: Die Student:innen forschen an in vitro oder Tiermodellen, die den Weg zur Anwendung am Menschen ebnen. Durch Laborpraktika werden die neuesten Methoden und Techniken vermittelt, die zum Beispiel bei der Ursachenforschung menschlicher Erkrankungen eingesetzt werden. Die Studierenden können aus vielen verschiedenen Schwerpunken auswählen, zum Beispiel Krebs-, Stammzell-, Immun- oder Neurobiologie. Nach dem Masterstudium promovieren fast alle Student:innen.

Wann und warum hast du dich für deinen Studiengang entschieden?

Bereits als Schüler faszinierte mich Biologie. Ich wollte verstehen, wie Prozesse im menschlichen Organismus ablaufen. Nach meinem Abitur machte ich Laborpraktika in der biomedizinischen Forschung. Die Praktika festigten meinen Entschluss, die Ursachen von Krankheiten zu erforschen, um die Diagnose und Therapie zu verbessern.

Haben sich deine Erwartungen erfüllt?

Besonders gefiel mir die Verbindung von Theorie und Praxis im Studium. Neben dem naturwissenschaftlichen Stoff fand ich es besonders toll, dass ich mein Wissen in Laborpraktika anwenden konnte. Außerdem durfte ich auch die Forschung außerhalb von Münster kennenlernen. So absolvierte ich ein Auslandspraktikum in den USA und schrieb meine Masterarbeit in Berlin.

Wem würdest du das Studium empfehlen?

Wenn du naturwissenschaftlich begabt bist, dich für die Grundlagen des Lebens und dessen krankhaften Veränderungen interessierst, dann bist du in der molekularen Biomedizin gut aufgehoben. Da das Studium sehr zeitaufwendig und stark forschungsorientiert ist, solltest du neben Neugierde auch viel Geduld, Beharrlichkeit und Verantwortungsbewusstsein mitbringen. Denn als Student:in verbringst du viel Zeit im Labor und führst viele Experimente durch, die nicht auf Anhieb funktionieren.

Welchen Tipp würdest du einem Abiturienten oder einer Abiturientin geben, damit die Studienzeit ein voller Erfolg wird?

Lass dir Zeit bei der Studienwahl. Verschaff dir Orientierung, indem du Praktika machst, Fachschaften kontaktierst, mit erfahrenen Leuten sprichst. Nutz die Möglichkeiten, die dir angeboten werden, damit du mit voller Überzeugung und Motivation dein Studium antreten kannst. Ansonsten: Nimm alles mit, schau über den Tellerrand hinaus und genieß deine Studienzeit!

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