Studieren in Fribourg: Die Brücke zwischen zwei Kulturen

Autor*innen
Christine Ruckdäschel und Sarah Theuerkauf
Das Stadtzentrum von Fribourg und Bücher

In Fribourg vereinen sich zwei Kulturen: die der deutschsprachigen und der französischen Schweiz. Für Studierende hat das Vorteile. Denn an der Universität Fribourg können sie auf Deutsch, Französisch oder in beiden Sprachen studieren. 

Fribourg, 1157 gegründet, gilt als eines der schönsten Beispiele mittelalterlicher Architektur in Europa. Die historische Altstadt mit ihren verwinkelten Gässchen und der hölzernen Bernbrücke lädt zu romantischen Spaziergängen ein. Ist man nach einem Bummel in der "basse ville" zu müde, die vielen Treppenstufen zur Neustadt selbst hochzuklettern, wartet schon das Funiculaire – die letzte und einzige Standseilbahn der Schweiz, die noch mit Wasserballast betrieben wird.

Zwischen den Kulturen – eine eigene Kultur

Seit ihren Anfängen befindet sich die Stadt im Schnittpunkt zweier Kulturen. Der Fluss Saane trennt den deutschsprachigen vom französischsprachigen Teil. Vom Tal, durch das die Saane fließt, dem Saanegraben, kommt daher auch der Ausdruck "Röschtigraben". Mit etwa 35.000 Einwohner:innen ist Fribourg eine mittelgroße Stadt, die kulturell jedoch viel zu bieten hat. Die Lebenshaltungskosten sind für Schweizer Verhältnisse eher durchschnittlich; dennoch liegen sie etwa ein Drittel über denen in Deutschland.

Zweisprachige und internationale Universität

Die 10.000 Studierenden der 1889 gegründeten Universität verteilen sich auf fünf Fakultäten: Theologie, Recht, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Philosophie und Naturwissenschaften (mit Medizin). Das Studium kann entweder auf Deutsch oder Französisch oder in beiden Sprachen absolviert werden. Ihr internationales Flair macht die Universität auch für ausländische Studierende attraktiv. Der Ausländeranteil beträgt derzeit 18 Prozent.

Eine Uni, quer durch die Stadt

Das zentrale Universitätsgebäude, die Miséricorde, liegt direkt in der Innenstadt. Weitere Standorte wie Regina Mundi, Pérolles, Beauregard, Portes de Fribourg verteilen sich über die ganze Stadt, sind aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Besonders die theologische, die wirtschafts- und die rechtswissenschaftliche Fakultät genießen einen sehr guten Ruf. Die Universität ist Teil des BeNeFri-Netzes, das heißt, sie arbeitet in Lehre und Forschung eng mit den Universitäten Bern und Neuchâtel zusammen.

Abwechslung für Körper und Geist

In der Stadt selbst gibt es alles, was das studentische Herz begehrt: Shoppingmöglichkeiten, vielfältige Museen wie den Espace Jean Tinguely, Kinos, die ortsansässige Brauerei Cardinal und die traditionsreiche Schokoladenfabrik Chocolat Villars mit der wohl besten heißen Schokolade der Welt. Kulinarisch verführen viele lokale Spezialitäten wie Fondue moitié-moitié, Raclette, Gruyère, Meringues und gute Weine. Die angefutterten Kilos kann man sich bei zahlreichen Sportangeboten wieder abtrainieren: Die Uni hat zum Beispiel eigene Fitnessräume und bietet außerdem ein breites Sportangebot: Klettern, Wintersport, Kajak, Rudern, Schwimmen, Eishockey, Nordic Walking und viele Hallensportarten.

Nachtleben in Fribourg

Abends trifft man sich je nach Geschmack und Budget in Kneipen wie der Winebar direkt neben der Uni, den zwei Irish Pubs, dem TM, dem Le XXème oder dem Soussol. Tanzen kann man im MYTHIC oder den Irish Pubs. Für Studierende sind auch Wohnheimpartys sehr attraktiv, weil sie nicht so teuer sind. Am Wochenende lockt die Natur. Die zentrale Lage von Fribourg ermöglicht Ausflüge ins nähere Umland (Murten, Schwarzsee, Gruyères, Bern) sowie in die Alpen und das Jura-Gebirge. Auch die zahlreichen Seen sind beliebte Anziehungspunkte. So wird jedem, der eine Zeit lang hier gelebt hat, der Abschied schwer fallen.

Hochschulen in Fribourg

Université de Fribourg

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