Studieren in Osnabrück: Breitgefächertes & überzeugendes Angebot
- Maik Möller
"Ich fand das ganz große Glück im Zug nach Osnabrück." Dieses Lied hat die 164.000 Einwohner:innen zählende "Stadt des Westfälischen Friedens" vielleicht sogar bis über die Grenzen Niedersachsens hinaus bekannt gemacht.
Vor mehr als 1.200 Jahren gründete Karl der Große einen Bischofssitz an einem Knotenpunkt alter Handelsstraßen. Hier kreuzen sich noch immer die Wege von Skandinavien nach Westeuropa und von den Niederlanden nach Osteuropa. Heute ist Osnabrück wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt im westlichen Niedersachsen. Städte wie Hannover, Bremen, Hamburg und Amsterdam sind schnell per Bahn oder Auto erreichbar. Auch der Flughafen Münster-Osnabrück ist nur 30 Autominuten entfernt.
Mittendrin statt nur dabei
Drei Hochschulen sind in der Stadt beheimatet: die Universität Osnabrück, die Fachhochschule Osnabrück und die Katholische Fachhochschule Norddeutschland. Die Universität wurde bei ihrer Gründung im Jahre 1973 nicht als Campushochschule konzipiert, sondern ist allmählich in die Stadt hineingewachsen. Aber nicht nur die Universität befindet sich im architektonisch reizvollen und geschäftigen Stadtkerns Osnabrücks, sondern auch die Fachhochschulen befinden sich in der Nähe. Gut ausgestattete Unterrichtsräume, Labors, Werkstätten und Bibliotheken, die zu einem großen Teil in sanierten historischen Bauwerken untergebracht sind, garantieren hier optimale Lern- und Arbeitsbedingungen.
Junge Geschichte - große Anerkennung
Obwohl die Osnabrücker Hochschulen auf eine vergleichsweise junge Geschichte zurückblicken, haben sie inzwischen in Forschung und Lehre große Anerkennung erfahren. Durch innovative Studienkonzepte eröffnen die Osnabrücker Hochschulen ihren Absolventen neue Berufsperspektiven. Studienangebote wie die Bachelor- und Masterstudiengänge, Europäische Studien und Cognitive Science (Uni) oder European Business Studies (FH) qualifizieren dabei für den internationalen Arbeitsmarkt. Aber auch die "Massenstudiengänge" wie Jura oder BWL bekommen gute Kritiken. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die vergleichsweise kleinen Hochschulen eine räumliche und persönliche Nähe zwischen Studierenden und Lehrenden erlauben.
Der Osnabrücker Student
Der:die Student:in wohnt mit fünfzehnprozentiger Wahrscheinlichkeit (Das ist bundesweit die Spitzenstellung.) in einem der mit Architektur- und Denkmalschutzpreisen ausgezeichneten Wohnheime des Studentenwerks: Da wäre zum einen das kleinste Wohnheim Deutschlands, dass Anfang des 19. Jahrhunderts auf einem Rest der 700 Jahre alten Stadtmauer errichtet wurde und nun gerade mal einem "Turmherren" Platz bietet. Die umgebaute Fabrik hingegen verfügt über den attraktiven Standort in der Innenstadt und über 100 Wohnplätze. Wer lieber im Grünen, aber dennoch in Stadtnähe wohnen möchte, der könnte mit etwas Glück ein Zimmer in einem umgebauten Bauernhof beziehen. Im Übrigen gewährt aber auch der private Wohnungsmarkt noch genug attraktiven Wohnraum zu günstigen Preisen.
Studierende leben nicht nur vom Wohnen
Zum Essen gehen Osnabrücker Studierende meist in eine der zentral gelegenen Mensen, mit deren Dienstleistung einer Umfrage zufolge 80 Prozent der Studierenden zufrieden oder sehr zufrieden sind. Deshalb verwunderte es nicht, dass die Osnabrücker Mensen im vergangenen Jahr wiederholt als "Mensa des Jahres" mit dem "Goldenen Tablett" ausgezeichnet wurden. Entspannen lässt es sich danach am besten im angrenzenden Park des 1673 erbauten, ehemals fürstbischöflichen Schlosses, in dem heute die Universitätsverwaltung sowie die Fachgebiete Musikwissenschaft und Evangelische Theologie untergebracht sind.
Freizeit und Kultur
Das Studierendendasein gestaltet sich in Osnabrück auf vielfältige Art und Weise. Zahlreiche Cafés, Kneipen und Restaurants haben für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas zu bieten. Ständige Anziehungspunkte sind die städtischen Kultur- und Kommunikationszentren "Haus der Jugend" und "Lagerhalle". Dort finden Konzerte, Kabarettabende, Workshops und Lesungen statt. Daneben bietet die Universität ein umfangreiches Spektrum an Ausstellungen, Konzerten, Filmvorführungen, Podiumsdiskussionen und Vorträgen. Auch die traditionellen "Osnabrücker Friedensgespräche" sind elementarer Bestandteil des kulturellen Angebotes.
Nachtleben und Fitness
Bis spät in die Nacht kann man in einer der zahlreichen Diskotheken oder auch zwei mal wöchentlich auf einer Studierendenparty feiern. Wem daneben noch an seiner körperlichen Fitness gelegen ist, dem dürfte das attraktive und viel genutzte Angebot des Hochschulsports gerade recht kommen. Beim Joggen um den nahegelegenen Rubbenbruchsee oder beim Fahrradfahren im Grünen entflieht man gerne der Stadt. Dabei könnte man gleich den Ort der legendären Varusschlacht erkunden, die sich unmittelbar vor den Toren der Stadt zugetragen haben soll.
Theater, Theater
Auch Theaterfreund:innen finden in Osnabrück ein breitgefächertes überzeugendes Angebot: Das "Große Haus der Städtischen Bühnen" sowie die Studiobühne "emma-theater" bieten ein umfangreiches Programm in den Sparten Schauspiel, Musik- und Tanztheater. Einen guten Ruf weit über die Stadtgrenzen hinaus genießt auch das Osnabrücker Symphonieorchester. Wer sich mehr für bildende Kunst interessiert, findet diese in der "Kunsthalle Dominikanerkirche" und im "Felix-Nussbaum-Haus". Letzteres beherbergt die weltweit größte Sammlung von Gemälden des 1904 in Osnabrück geborenen und 1944 in Aussschwitz ermordeten Malers. Darüber hinaus empfiehlt sich ein Besuch des "Friedenszentrums", das dem gebürtigen Osnabrücker Erich-Maria Remarque gewidmet ist. Remarque erlangte mit seinem 1929 veröffentlichten Anti-Kriegs-Roman "Im Westen nichts Neues" Weltruhm.
Ist das alles?
Natürlich nicht! Jedes Jahr lockt beispielsweise die Maiwoche hunderttausende Besucher:innen in die City. Eine Vielzahl bekannter Bands demonstriert zehn Tage lang ihr Können auf mehreren, in der gesamten Stadt verteilten Bühnen und sorgt so für ausgelassene Stimmung. Eine gute Atmosphäre herrscht auch beim alljährlichen Ball der Universitäten und beim Ball der Fachhochschulen. Da allerdings die Karten sehr begehrt sind, heißt es für die Osnabrücker Studierenden schon mal, früh aufstehen. Nach Hause kommen sie mit dem hervorragenden Semesterticket. Gleichzeitig kann man damit das weite Umland kostenlos erkunden. So finden dann bestimmt auch einige von ihnen im Zug nach Osnabrück ihr ganz großes Glück.