Studieren in Regensburg: Eine Klasse für sich
Der Winter in Regensburg ist nur auf den ersten Blick trüb und grau - die Stadt an der Donau hat nämlich in Sachen Student:innenleben einiges zu bieten. Und spätestens im ersten Sommersemester wird jeder Zugezogene dem Charme Regensburgs erliegen.
Es ist nicht zu verfehlen: Wer auf der Karte nach dem charakteristischen "Knick" der Donau sucht, hat Regensburg schon gefunden. Rund jede:r sechste Einwohner:in ist hier Student:in. Kein Wunder also, dass die Stadt geprägt ist von ihrer 1962 gegründeten Universität.
Auf Dauernebel im Winter...
Wehe dem, der sein Studium in Regensburg zum Wintersemester beginnt: Eine zähe Dunstglocke umhüllt Campus, Dom und Steinerne Brücke. Zum Glück gibt es den allgemeinen Erst-Semester-Hype, das Kneipen-Shuffle (in der Stadt mit der höchsten Kneipendichte Deutschlands eine echte Herausforderung), den Christkindl-Markt, die ASTA-Fete, die Medi-Fete, die Chemo-Fete, die Wiwi-Fete, die Bio-Fete - ach ja, nicht zu vergessen die Wohnheimfeten. Sonst könnte man als Student:in glatt in eine viermonatige Winterdepression verfallen. Vier Monate, weil das Wintersemester solange dauert - die Nebelschwaden ziehen erst nach fünf wieder ab.
... folgt südliches Flair im Sommer
Wer diese "Durststrecke" (wohl kaum im wörtlichen Sinne!) überwunden hat, wird belohnt. Der Sommer in Regensburg ist ein Klasse für sich. Nichts mehr hält dann Regensburger:innen und Student:innen in den Häusern: Die Altstadt wird zur Kulisse von Straßenfesten (Bürgerfest, Stadt-Marathon) und Musikfestivals (Bayerisches Jazz-Weekend, Villapark-Festival, Festliche Sommerkonzerte). Auf Straßen und Plätzen drängen sich die Tische der Kneipen, Cafés und Restaurants. Sehr begehrt in der Biergartenszene: die "Alte Linde" mit Postkartenkitschblick auf Dom und Steinerne Brücke und der traditionsreiche "Kneitinger" auf halbem Weg zwischen Uni und Altstadt.
Mittelalter live
Apropos Altstadt: Regensburg ist als einzige deutsche Großstadt vom Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs verschont geblieben. Eintauchen in eine andere Zeit ist also angesagt; und das nicht nur beim Bummel durch verwinkelte Gässchen: Ob Boutique, Buchladen oder Brasserie - ganz natürlich scheint die Verbindung zwischen der mittelalterlichen Architektur und ihren modernen Bewohner:innen.
Kultur
Für Unterhaltung sorgen neben den Regensburger Domspatzen: zahlreiche große und kleine Kinos, die Regensburger Theater und jeweils zu Pfingsten und im Sommer die "Dult", das Regensburger Volksfest. Wer einen Museumstrip plant, sollte sich das - noch bewohnte - Schloss der Postgründer:innen Thurn und Taxis nicht entgehen lassen. Eine gute Gelegenheit dazu bietet die alljährliche Regensburger Museumsnacht.
Campus-Uni
Das Universitätsgelände mit allen Fakultäten liegt etwa zehn Busminuten von der Altstadt entfernt. Mit dem Semesterticket, das die Studierenden über den Studentenwerksbeitrag finanzieren, sind die aber schnell überwunden. Die Unigebäude versprühen den Charme der 70er Jahre. In den fensterlosen Hörsaalbunkern gehen Handys meist auf "Netzsuche". Die unvermeidliche Folge: Hat ein:e Handybesitzer:in das Mobiltelefon in der Vorlesung mal nicht ausgeschaltet, ist der Empfang ganz sicher doch da. Von der Schadenfreude der Kommiliton:innen erholen kann man sich dann in der Mensa. Verschiedene Hauptspeisen und zahlreiche Beilagen bieten meist etwas für jeden Geschmack. Außerdem warten die Caféterien der einzelnen Fachbereiche mit kreativen Verkaufsstrategien auf hungrige Studierende.
Die richtige Wahl
Campus-Atmosphäre und kurze Wege bieten beste Voraussetzungen für ein zügiges Studium. Einer überschaubaren Universität steht ein nahezu unüberschaubares Freizeitangebot gegenüber. Einzig die Wohnungslage ist durch den doppelten Abiturjahrgang schwieriger geworden - ein Grund, nicht in Regensburg zu studieren, ist das aber nicht.
Hochschulen in Regensburg
Universität Regensburg
Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg