Flexibles Arbeiten: Wie Deloitte seine Büros für die Zukunft rüstet

Mitarbeiter gehen verschiedenen Büro-Tätigkeiten nach

Bei Deloitte hast du jeden Tag die Wahl zwischen deinem Arbeitszimmer zu Hause und einem Tag im Büro mit den Kolleg:innen. Doch wie sieht das optimale Büro der Zukunft aus? Mit dieser Frage beschäftigt sich Fabian von Deloitte in seinem Arbeitsalltag.

Fabian F. mit seinem Sohn bei einem Waldspaziergang

Fabian ist seit 14 Jahren bei Deloitte und leitet seit 2020 als Director den zum National Office gehörenden Bereich Real Estate & Operations (RE&O). Sein Hauptanliegen: Deloittes Office-Gebäude und Arbeitsplätze so zu gestalten, dass alle Mitarbeiter:innen gerne ins Büro gehen.

Hi Fabian! Bevor wir richtig ins Thema einsteigen, müssen wir erstmal klären, was der Bereich Real Estate & Operations ist. Was können wir uns darunter vorstellen und was macht ihr dort genau?

Im Bereich Real Estate & Operations sind wir für alles rund um unsere Gebäude und Office-Flächen zuständig. Das beginnt bei der Anmietungsstrategie und den Flächenkonzepten, geht über die architektonischen Planungen und reicht bis zu den Tools, die wir an allen unseren Workplaces im Einsatz haben. Zu unseren Aufgaben gehören aber auch größere Projekte wie Neubauten, Ausbauten und Umbauten. Wir steuern außerdem die Office- und Workplace-Services – zum Beispiel für das Catering, die Reinigung, Post-, Paketannahme und -versand – sowie den Arbeits- und Gesundheitsschutz. Ergänzend kümmern wir uns um die Kommunikation unserer Themen an die Mitarbeitenden. Alles in allem also eine sehr breite Palette, die RE&O abdeckt.

Welche typischen, aber auch aktuellen Herausforderungen und Themen begegnen dir in deinem Bereich?

Ganz aktuell beschäftigt uns die Anmietung neuer Gebäude. In Düsseldorf und Frankfurt sind wir in den letzten Jahren schon in neue Büros umgezogen. Jetzt stehen vier neue Offices in Berlin, Köln, Leipzig und Stuttgart an. Bis Ende 2027 wollen wir überall umziehen. Ein solches Projekt startet immer mit den Fragen, wo wir etwas Passendes anmieten können, was wir tatsächlich benötigen, wie groß es sein soll etc. Dabei gilt es, eng mit den Businesses zusammenzuarbeiten, um auch strategisch die richtige Gebäudewahl treffen zu können.

In den letzten fünf Jahren hat sich die Arbeitswelt fundamental gewandelt und damit gibt es nun auch ganz andere Erwartungen an die Immobilien generell und insbesondere an die Office-Flächen. Das müssen wir bei unseren Planungen von vornherein mitberücksichtigen. Dort, wo wir nicht in absehbarer Zeit in neue Gebäude ziehen können, gilt es, zum Beispiel die digitalen und die Vorort-Services anzupassen, um mehr Hospitality oder Eventcharakter ins Office zu bringen. Wir geben unserer Möblierung und Ausstattung einen Refresh mit höhenverstellbaren Tischen, Curved Screens und ähnlichem. Oft sind es viele kleine Dinge, die wir tun können, damit die Arbeitsumgebung an allen Standorten möglichst ähnlich und angenehm ist. Aber wenn ein Office 15 Jahre alt ist und der Mietvertrag noch ein paar Jahre läuft, ist es natürlich anders gestaltet als ein neues Gebäude, das wir erst vor einem Jahr bezogen haben. Grundsätzlich ist es aber unser Ziel, attraktive Offices und damit Gravitationszentren zu schaffen, wo alle Mitarbeitenden gerne hingehen.

Du hast den Wandel der Arbeitswelt erwähnt. Was bedeutet modernes Arbeiten für dich?

Modernes Arbeiten legt den Fokus ganz klar auf die Menschen, also auf unsere Mitarbeitenden. Es geht um Flexibilität, die immer mehr im Fokus steht, um Selbstbestimmung, aber auch um Kollaboration und Networking. Ein ganz wichtiger Punkt ist auch die technologische Integration. Auch dort haben wir eine wahnsinnige Dynamik. Was vor zwei Jahren noch State-of-the-Art war, kann morgen schon veraltet sein.

Die Kunst ist, dass jeder und jede so arbeiten kann, wie die Situation es gerade erfordert, dass es aber auch produktiv für das Team und letztlich auch für die gesamten Company ist. Das ist modernes Arbeiten für mich.

Wir können inzwischen zwar jedes Meeting digital stattfinden lassen, dennoch sind wir überzeugt, dass Kollaboration und Kreativität weiterhin dadurch entstehen, dass Menschen zusammenkommen.

Ich greife mal das Stichwort Flexibilität auf, denn modernes Arbeiten bedeutet für viele ja auch, von zu Hause arbeiten zu können. Ist das nicht auch eine große Herausforderung für euch? Wie muss das Arbeitsumfeld gestaltet sein, dass es Menschen motiviert, gerne ins Büro kommen – auch ohne Präsenzpflicht?

Wer hätte vor fünf Jahren gedacht, dass es irgendwann nicht mehr Standard sein wird, jeden Tag ins Büro zu gehen und nur in Ausnahmefällen – zum Beispiel, wenn der Handwerker kommt oder mitten am Tag ein Arzttermin ansteht – von zu Hause zu arbeiten? Inzwischen ist aber genau das normal. Die meisten unserer Mitarbeitenden kommen an einem oder zwei Tagen in der Woche ins Office und arbeiten ansonsten remote von zu Hause.

Die Gründe dafür sind vielfältig: Einerseits spart man sich den Weg zur Arbeit. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, gerade auch, weil während der letzten Jahre viele aus den Städten rausgezogen sind und nun einen längeren Weg zur Arbeit haben. Die Produktivität ist ein anderer Aspekt. Wir sind bei Deloitte technologisch auf einem sehr aktuellen und modernen Stand, trotzdem richtet man sich zu Hause vielleicht so ein, dass man immer das zur Verfügung hat, auf das man im Büro gegebenenfalls auch mal verzichten muss, zum Beispiel ein Einzelbüro zum völlig ungestörten Arbeiten. Und zu guter Letzt habe ich zu Hause die große Flexibilität, die Kinder zwischendurch zur Schule zu bringen oder abzuholen, in der Mittagspause einkaufen zu gehen oder auch mal eine Ladung Wäsche zu waschen.

Für uns ergibt sich daraus die Frage, wie wir diesen Bedürfnissen gerecht werden und das Büro trotzdem zu einem Gravitationszentrum machen können. Wir haben uns sehr genau angeschaut, für welche Arbeitstypen welche Dinge attraktiv und wichtig sind. Gesundheit und Wohlbefinden stehen natürlich im Fokus, aber auch Angebote wie Food & Beverage, eine funktionale technische Ausstattung, Rückzugsräume oder auch gemütliche Sofa-Landschaften für die wohlverdiente Kaffeepause mit den Kolleg:innen.

Wir sehen, dass unsere neuen Bürokonzepte sehr gut angenommen werden und die Büros gut gefüllt sind. Wenn ich mich entscheide, ins Office zu gehen, geht es ganz viel darum, wen ich da treffe. Kann ich mit meinem Team kreativ zusammenarbeiten oder mich mit einzelnen Teammitgliedern in Ruhe austauschen? Kann ich mich mit Kolleg:innen aus anderen Bereichen vernetzen? Wir müssen Möglichkeiten bieten, dass Teams sich Rituale schaffen können, zum Beispiel jeden zweiten Mittwoch ein Teammeeting im Büro durchzuführen mit anschließendem gemeinsamem Lunch oder regelmäßige Kreativ-Workshops mit Break-out-Möglichkeiten für das Arbeiten in kleineren Gruppen. Wir können inzwischen zwar jedes Meeting digital stattfinden lassen, dennoch sind wir überzeugt, dass Kollaboration und Kreativität weiterhin dadurch entstehen, dass Menschen zusammenkommen. Und durch die Unterstützung vor allem des sozialen Miteinanders entsteht wiederum ein Zugehörigkeitsgefühl, das für Deloitte als Unternehmen unglaublich wertvoll ist.

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