New Work: So flexibel ist das Arbeiten bei Deloitte

Autor*innen
Elena Petznik
Mann wird von Wippe nach oben katapultiert

Von Arbeitszeiten über Geschäftsreisen bis Remote Work: Jens Plinke, Head of Employer Branding & Talent Attraction, gibt im Interview Einblicke in den Arbeitsalltag bei Deloitte. 

Das Verständnis von Arbeit wandelt sich unter dem Einfluss der Digitalisierung und Globalisierung stetig. Daraus resultierte vor einigen Jahren der Begriff "New Work", der heutzutage in aller Munde ist. Was bedeutet "New Work" für das Arbeiten bei Deloitte?

In den letzten Jahren kam auf Seiten der Bewerber:innen und Mitarbeiter:innen verstärkt der Wunsch nach mehr Flexibilität auf – insbesondere im Hinblick auf Arbeitsort und -zeit. Da unsere Mitarbeitenden bereits in der Vergangenheit viel beim Mandanten vor Ort oder auch mal von zu Hause oder unterwegs gearbeitet haben, waren die Voraussetzungen für die örtliche Flexibilität bereits gegeben. Und die Pandemie zeigte uns nochmal mehr, dass das Arbeiten von überall möglich war. 

Für uns bedeutet New Work jedoch noch mehr: Wir wollen flexibel auf die individuellen Bedürfnisse unserer Mitarbeiter:innen eingehen und maßgeschneiderte Lösungen für jede:n Einzelne:n finden. Und das erreichen wir vor allem durch hybride Arbeitsmodelle. 

Damit ist nicht gemeint, dass wir vorgeben, wie oft jemand pro Woche ins Büro kommen muss. Bei Deloitte gibt es keine allgemeingültigen Regeln zu Arbeitszeit und -ort. Stattdessen ermöglichen wir individuelle Vereinbarungen, die auf die jeweiligen Teams und Aufgaben zugeschnitten sind. Uns ist wichtig, dass Aufgaben in hoher Qualität, fristgerecht und in Absprache mit dem Team erledigt werden – wie genau der oder die Mitarbeiter:in das erreicht, bleibt ihm oder ihr selbst überlassen. 

Im Gegensatz zu anderen Unternehmen, die ihre Mitarbeiter:innen nach der Pandemie teilweise dazu aufforderten, wieder vollständig in die Büros zurückzukehren, ist "New Work" für uns kein vorübergehendes Phänomen, sondern hat sich als neuer Standard etabliert. 

Jens Plinke ist seit 2015 bei Deloitte tätig. Er arbeitet als Head of Employer Branding & Talent Attraction am Standort in Düsseldorf. 

Welche Möglichkeiten habe ich als Mitarbeiter:in konkret?

Unser Fokus liegt auf einer hybriden Zusammenarbeit. Es geht darum, eine Balance zwischen beruflichen Anforderungen und persönlichen Bedürfnissen zu finden. 

So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, für Projekte mit internationalen Mandanten eine Zeit lang ins Ausland zu gehen. Unabhängig davon kann jede:r Mitarbeiter:in bis zu 20 Tage im Jahr aus dem EU-Ausland arbeiten. Eltern mit schulpflichtigen Kindern können so zum Beispiel die Schulferien nutzen, um im Ausland zu arbeiten. Andere besuchen Freund:innen und arbeitet dann von einer Ferienwohnung aus. 

Und auch unsere Arbeitszeiten sind maximal flexibel. Selbstverständlich sollte man sicherstellen, dass genügend Zeit für den Austausch mit Kolleg:innen und Mandaten bleibt. Strikte Kernarbeitszeiten gibt es bei Deloitte jedoch nicht. 

Gelten diese Optionen für alle Mitarbeitenden über sämtliche Abteilungen und Hierarchieebenen hinweg oder gibt es Unterschiede?

One fits all! Bei uns werden alle Mitarbeiter:innen gleichermaßen gehört und haben die gleichen Rahmenbedingungen – vom Berufseinsteiger bis zum Partner. Wir unterscheiden weder zwischen einzelnen Abteilungen noch zwischen Hierarchiestufen. 

Zu einer modernen Arbeitsstruktur gehören auch neue Bürokonzepte. An vielen Standorten sind bereits neue Büros entstanden, die den Anforderungen an eine moderne Arbeitswelt gerecht werden. Weitere Büros sind geplant. Welche Vorteile ergeben sich für Mitarbeitende?

Das ist richtig. Wir haben in den letzten Jahren sehr viel Know-how und Geld in die Konzeption neuer Raum- und Bürokonzepte investiert, um den Anforderungen einer modernen Arbeitswelt gerecht zu werden. Dabei war es uns wichtig, unsere Mitarbeiter:innen bei der Konzeptionierung einzubeziehen. Schließlich nutzen sie die Büros – nicht die Architekt:innen, Bauingenieur:innen und Projektleiter:innen. Unser Fokus liegt darauf, eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in der sich jede:r wohlfühlt und gerne zur Arbeit kommt.

Die neuen Arbeitsplätze sind nicht individuell zugewiesen, sondern auf Flexibilität ausgerichtet. Wir haben offene Großraumbüros mit circa zehn Schreibtischen und modernen Curf-Screens sowie Plug-and-Play-Technologie, damit Laptops problemlos angeschlossen werden können. Persönliche Gegenstände können in Schließfächern verstaut und zu jederzeit rausgeholt werden. Es gibt Rückzugsorte für Calls und verschiedene Meetingräume und "Kreativräume" mit beschreibbaren Wänden. Wir legen großen Wert auf Nachhaltigkeit, daher verwenden wir digitale Boards anstelle von Flipcharts.

Für Pausen und informelle Gespräche haben wir "Living Areas" ins Leben gerufen. Zusätzlich gibt es einen Gaming-Raum mit Billard, Dartscheiben und mehr. Die Büros sind mit frischem Obst, Getränken, Ladestationen für E-Autos, einer Fahrrad-Tiefgarage mit Werkzeug, Duschen und qualitativ hochwertigen Firmenrestaurants ausgestattet. Zusätzlich haben wir Außenbereiche, in denen man essen oder das Wetter genießen kann. Dort stellen wir übrigens neuerdings in Bienenstöcken unseren eigenen Honig her.

Reisen gehörte für Mitarbeitende bei Deloitte viele Jahre zur Tagesordnung. Gibt es auch hier Veränderungen? Inwiefern trägt Deloitte selbst zu diesen Veränderungen bei?

Die Pandemie hat zu einem Umdenken geführt. Videocalls und technologiegestützte Zusammenarbeit haben gezeigt, dass viele Aspekte unserer Arbeit auch virtuell gut funktionieren. Seitdem wägen wir die Notwendigkeit unserer Reisen genauer ab. Ist es für ein Kundenprojekt erforderlich, arbeiten unsere Mitarbeiter:innen natürlich noch immer vor Ort. Trotzdem hat sich die Reisefrequenz und der damit einhergehende Stress deutlich reduziert. Viele schätzen diese Entwicklung, da sie mehr Zeit für ihre Familien und persönliche Projekte haben.

Sollten Reisen nötig sein, versuchen wir diese nachhaltiger zu gestalten. Innerhalb Deutschlands reisen Mitarbeiter:innen beispielsweise mit dem Zug. 

Auf welche Entwicklung sind Sie bei Deloitte besonders stolz?

Ich bin besonders auf die Geschwindigkeit und die Konsequenz stolz, mit der wir bei Deloitte in den letzten Jahren immer mehr Flexibilität für unsere Mitarbeiter:innen geschaffen haben. 

Doch diese Flexibilität bringt auch Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf die Balance zwischen Arbeit und Privatleben. Wir investieren stark in unsere Mitarbeiter:innen und unterstützen sie dabei, die Trennung von Beruf und Privatleben zu optimieren. Dafür bieten wir Schulungen für virtuelles Arbeiten und Stressmanagement an und bilden uns kontinuierlich weiter, um sowohl den Anforderungen der modernen Arbeitswelt als auch dem Wohlbefinden unserer Mitarbeiter:innen gerecht zu werden. 

Außerdem setzen wir verstärkt auf Nachhaltigkeit. Ab nächstem Monat unterstützen wir unsere Mitarbeiter:innen beispielsweise mit einem kostenfreien 49-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr. 

Werfen wir zum Schluss noch einen Blick in die Glaskugel: Wie wird das Arbeiten bei Deloitte Ihrer Meinung nach in zehn Jahren aussehen?

Ich persönlich glaube fest an den Hybrid-Ansatz, der technologischen Fortschritt mit menschlichen sozialen Bedürfnissen verbindet. Ich hoffe, dass wir uns nicht komplett von sozialen Interaktionen im Arbeitsleben lösen werden. Dennoch bin ich überzeugt, dass Fortschritte im Bereich Virtual Reality und Wearables dazu führen werden, dass wir noch mehr Aufgaben virtuell und effizient aus der Ferne erledigen können. 

Von VR-Brillen bis hin zu digitalen Zwillingen in der Industrie – die Technologie hat bereits Auswirkungen auf verschiedene Bereiche. Das wird sich in Zukunft sicherlich verstärken.

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