Sustainability bei Deloitte: Der Weg in eine grünere Zukunft
- Pascal Thommen
Dr. Thomas Schlaak, Partner bei Deloitte, berät Unternehmen auf ihrem Weg in eine grünere Zukunft. Im Interview verrät er, welchen Aufgaben er rund um das Thema Sustainability bei Deloitte nachgeht und welche Fähigkeiten du für einen Job in diesem Bereich mitbringen solltest.
Dr. Thomas Schlaak ist als Partner bei Deloitte für den Bereich Power, Utilities & Renewables verantwortlich. Hier berät er führende Unternehmen der Energiewirtschaft mit Schwerpunkt Deutschland und Europa.
Herr Schlaak, Sie beschäftigen sich bei Deloitte intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit. Was bedeutet das konkret? Und welchen Aufgaben gehen Sie genau nach?
Das Thema hat zwei Seiten. Zum einen unseren eigenen Nachhaltigkeitsanspruch, zum anderen unser Beratungsangebot für Kunden in der Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Ich kümmere mich um den zweiten Bereich. Diesen interpretieren wir sehr breit in den drei Dimensionen environment, social und governance.
Dafür definiere und bespreche ich mit meinen Kollegen:innen unsere Vision: Wo wollen wir hin? Welchen Einfluss kann Deloitte haben? Welche Ziele setzen wir uns? Und in welchen Bereichen können wir unsere Kunden bei ihrer Weiterentwicklung unterstützen? Dafür überlegen wir uns kontinuierlich, wie wir unsere Kompetenzen auf allen Ebenen des Unternehmens und in allen thematischen Bereichen stärken können. Außerdem gehört die Kommunikation nach innen und außen zu meinen Aufgaben.
Können Sie konkrete Beispiele nennen, die Sie derzeit in der Kundenzusammenarbeit vorantreiben?
Im Wesentlichen arbeiten wir mit unseren Kunden momentan an den Themen Dekarbonisierung, Transparenz und Operations. Der Kunde kann zum Beispiel ein Energieversorger in Deutschland sein, der seinen CO2-Ausstoß senken möchte. Dann gilt es, gemeinsam zu überlegen, welche Maßnahmen umgesetzt werden müssen, um das Dekarbonisierungsziel zu erreichen. Außerdem müssen wir durchdenken, welche Investitionen dafür nötig sind und welche Auswirkungen die Umstellung auf das Geschäft hat. Gewinnt der Energieversorger dadurch Kund:innen, oder verliert er sie eher? Steigert sich sein Umsatz, oder muss er mit Verlusten rechnen?
Außerdem beschäftigen wir uns mit der Frage, wie sich der Transformationsprozess steuern lässt. Vielfach haben Unternehmen in der Vergangenheit ihre Produktion mit fossilen Energien betrieben, was zur Folge hat, dass der Produktions- und Logistikprozess ganzheitlich umgestellt werden muss. Hierfür müssen Ziele, Budgets und KPIs festgelegt und verschriftlicht werden, um sowohl externe Stakeholder als auch Mitarbeiter:innen mit Informationen versorgen zu können.
Auch das Thema Transparenz beschäftigt derzeit viele unserer Kunden. Das können beispielsweise Banken oder Versicherungen sein, die Rechenschaft über ihre Geschäftspartner ablegen müssen und deswegen genauer wissen möchten, ob diese nachhaltige Geschäftsmodelle verfolgen.
Zudem arbeiten wir mit vielen Kunden am Thema Operations. In Deutschland gilt das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, das den Schutz der Umwelt, Menschen- und insbesondere Kinderrechte entlang globaler Lieferketten verbessern soll. Das führt dazu, dass beispielsweise große deutsche Autobauer versuchen, Transparenz zu erzeugen und herauszufinden, ob sie in ihrer Lieferkette mit schwarzen Schafen zusammenarbeiten. Das hätte wiederum empfindliche Strafen zur Folge.
Sie haben eingangs erwähnt, dass auch die externe und interne Kommunikation zu Ihren Aufgaben gehören. Haben Sie ein paar Beispiele für die interne Kommunikation aus Ihrem Arbeitsalltag?
Deloitte beschäftigt ungefähr 10.000 Mitarbeiter:innen in Deutschland, von denen nahezu alle einen Bezug zu Nachhaltigkeit haben – sei es beruflich oder privat. Insofern gibt es einen riesigen Informationsbedarf zu neuen Entwicklungen auf dem Markt, der Regulatorik sowie neuen Ideen und Produkten von Deloitte.
Um unsere Mitarbeiter:innen hier abzuholen, haben wir verschiedene Formate kreiert: Zum einen geben wir ihnen die Möglichkeit, Teil eines Teams zu werden, das sich zu hundert Prozent mit Nachhaltigkeitsthemen beschäftigt. Außerdem haben wir erweiterte Teams, die Nachhaltigkeit zu kleinen oder größeren Teilen in ihren Arbeitsalltag einbauen. Zum Schluss gibt es noch die Gruppe der Family und Friends, die in ihrer täglichen Arbeit wenig mit dem Nachhaltigkeitsthema zu tun hat, die wir aber regelmäßig in Meetings, über Newsletter oder Webcasts informieren.
Außerdem haben wir im Sommer ein Sustainability Summit in Berlin veranstaltet, wo wir uns eineinhalb Tage mit Nachhaltigkeit und der weiteren Entwicklung des Themas bei Deloitte befasst haben.
Laut einem neuen LinkedIn-Ranking gehört der Beruf des Nachhaltigkeitsmanagers zu den Top-5 der beliebtesten Jobs. Wie können Sie sich diesen Boom erklären?
Zum einen ist Nachhaltigkeit ein relativ neues Thema in der Berufswelt, zum anderen gibt es einen hohen Bedarf, da Nachhaltigkeit jedes Unternehmen betrifft. Früher beschäftigte sich nur ein einziges Team mit dem Thema, das zudem eher abseits des Tagesgeschäfts agierte. Mittlerweile ist Nachhaltigkeit in das Kerngeschäft gerückt. Insofern sind die Aufgaben viel mächtiger und komplexer geworden – und somit auch relevanter und attraktiver.
Gerade jüngere Generationen wollen in der Berufswelt etwas bewegen
und einen relevanten Job ausüben. Lässt sich dieser Wunsch mit einer
Aufgabe kombinieren, die zudem sehr attraktiv ist, sind diese Berufe
natürlich begehrt.
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Welches Skillset sollten Bewerber:innen Ihrer Meinung nach für einen Job im Bereich Nachhaltigkeit mitbringen?
Zum einen sollten Bewerber:innen neugierig und teamfähig sein und den Willen und die Ausdauer mitbringen, Dinge neu zu durchdenken – also alles, was auch in anderen Bereichen gefordert wird. Zum anderen ist es sehr wichtig, die regulatorischen Grundlagen zu verstehen. Warum wird Nachhaltigkeit für Unternehmen zunehmend wichtiger? Warum hat das Thema bei Investoren einen so großen Stellenwert? Gerade dieser regulatorische Aspekt ist in diesem Job wichtig, während in vielen anderen Berufsfeldern der Fokus auf den technologischen und ökonomischen Treibern liegt.
Werfen wir zum Schluss noch einen Blick in die Zukunft: Wo sehen Sie Deloitte im Bereich Nachhaltigkeit in fünf Jahren? Was sind die nächsten Schritte?
Die Frage ist, welche Rolle Berater:innen in diesem Bereich in Zukunft haben werden. Ich glaube, dass wir eine höhere Geschwindigkeit in der Transformation in Richtung Nachhaltigkeit benötigen. Dekarbonisierung muss für noch viel mehr der großen, global agierenden Wirtschaftsunternehmen relevant werden und darf kein Thema einzelner leading edge companies bleiben. In diesem Prozess möchten wir von Deloitte Unternehmen auch in Zukunft verstärkt unterstützen.
Unsere Vision ist es, Wohlstand und Nachhaltigkeit stärker in Einklang zu bringen und nachhaltiges Wirtschaften als Standard zu etablieren – nicht nur in kleinen Vorzeige-Start-ups, sondern vor allem im Kern der wichtigsten Wirtschaftsunternehmen. Wenn Deloitte diesen Beitrag leistet, haben wir viel geschafft.
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Dort erfährst du außerdem mehr über die Ergebnisse der Deloitte CxO Sustainability Survey 2023. Die Studie zeigt unter anderem auf, dass viele Unternehmen die Dringlichkeit des Themas Nachhaltigkeit zwar erkennen, die Einbindung von entsprechenden Maßnahmen in Strategie, operativem Betrieb und Unternehmenskultur jedoch besser sein könnte.
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In Kooperation mit Deloitte
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Deloitte entstanden. Das weltweit führende Prüfungs- und Beratungsunternehmen begleitet seine Kunden auf ihrem Weg in eine zukunftsfähige, nachhaltigere Welt.