Public Funds Assurance bei Deloitte: "Durchhaltevermögen brauche ich beim Football und im Job"

Viele Leser:innen können sich unter der Bezeichnung Public Funds Assurance wahrscheinlich nicht viel vorstellen. Erzähl uns doch gerne mehr über den Bereich.

Grob gesagt kümmern wir uns im Bereich Public Funds Assurance um die Prüfung des gesamten Prozesses der Verwendung von öffentlichen Geldern – in meinem Team handelt es sich speziell um die Fördermittel der EU im Bereich Landwirtschaft und ländliche Regionen. Konkret sind wir für das Bundesland Bayern zuständig. Wir bescheinigen dem Fördermittelgeber, also der EU, dass die Beantragung, Bewilligung, Auszahlung und Überprüfung der jeweiligen Schritte durch die Behörden ordnungsgemäß abgelaufen sind und bestimmten Standards entsprechen.

Du arbeitest in diesem Bereich als Professional. Was genau sind deine Aufgaben?

Als Professional ist man vollwertiger Teil eines Teams, das sich um einen bestimmten Förderbereich oder eine Maßnahme kümmert. Dabei unterstützt man die vorgesetzte Person, indem man zum Beispiel Unterlagen vorbereitet und Erstprüfungen durchführt. Genau das sind auch meine Aufgaben. Allerdings sind die Grenzen bei uns im Team eher fließend.

Was fasziniert dich an der Arbeit rund um den öffentlichen Sektor?

Die Einblicke, die ich bei meiner Arbeit im öffentlichen Sektor bekomme, sind sehr spannend und lehrreich. Ich habe schnell gelernt, wie der deutsche Beamten-Apparat funktioniert bzw. auch nicht funktioniert und habe mittlerweile einen sehr guten Eindruck davon, warum gewisse bürokratische Prozesse länger dauern können. Diese langwierigen Prozesse sind an der ein oder anderen Stelle einfach notwendig. Außenstehende können dies aufgrund fehlender Insights natürlich oft nicht verstehen. Außerdem konnte ich mir durch den Kontakt mit etlichen ministerialen Stellen ein relativ gutes Netzwerk aufbauen, was definitiv von Vorteil ist!

Wie würdest du dein Team in vier Worten beschreiben?

Flache Hierarchien, agil, divers und anders.

Warum genau diese vier Begriffe?

Flache Hierarchien, weil alle auf Augenhöhe miteinander reden und diskutieren können. Bei uns zählt gegenseitiger Respekt. Agil, weil es im Prinzip innerhalb unseres Teams keine festgeschriebenen Arbeitsbereiche gibt. Da unsere Kolleg:innen in mehreren Gebieten Expertise mitbringen, können wir flexibel planen.

Divers, da bei uns Menschen mit den verschiedensten Backgrounds arbeiten, sei es bezogen auf die Nationalität, die Ausbildung, das Alter oder die Erfahrung. Das macht unsere Zusammenarbeit so interessant und erfolgreich. Anders, weil eine Besonderheit in unserer Abteilung auf jeden Fall darin besteht, dass unsere Kundentermine oft direkt auf dem Bauernhof oder in der freien Natur stattfinden. Im Kontrast zum klassischen Bild eines Prüfers oder einer Prüferin tragen wir selten Anzug oder Hemd. Ihr findet uns eher in Gummistiefeln und Arbeitsjacke im Stall. Die Arbeit ist ein guter Mix aus dem klassischen Büroalltag und wirklicher Hands-on-Work. Vor allem in der Busy Season ist es eine schöne Abwechslung, zwischendurch immer mal wieder rauszukommen.

Neben deinem Job bei Deloitte spielst du American Football, warst Teil der deutschen Nationalmannschaft und Deutscher Meister. Siehst du Parallelen zwischen dem Sport und deiner Arbeit oder geht es im Public-Funds-Assurance-Team ganz anders zu?

Natürlich ist der Umgangston auf dem Spielfeld ganz anders als im Büro. Allerdings kann man schon einige Parallelen ziehen. Ob man beim Football den Gegner zu Boden bringt oder im Stall mit einem Schaf oder einer Mutterkuh ringt, um die Ohrmarke abzulesen, macht kaum einen Unterschied. Sowohl beim Football als auch bei meiner Arbeit im Public-Funds-Assurance-Team werde ich mit den verschiedensten Charakteren konfrontiert, mit denen ich ganz unterschiedlich umgehen beziehungsweise kommunizieren muss. Außerdem ist das Thema Motivation sehr wichtig: Weder im letzten Viertel eines Footballspiels noch in der letzten Woche der Busy Season darf einem der Atem ausgehen.

Das hört sich schlüssig an. Von welchen Skills aus dem Sport profitierst du auch im Job und umgekehrt?

Das wichtigste Stichwort ist hier definitiv „Durchhaltevermögen“. Manchmal geht nicht alles nach Plan in Karriere, Familie, Beziehung oder Team. Allerdings darf man den Glauben an sich und seinen Erfolg nicht verlieren. Das klingt jetzt wahrscheinlich ein wenig pathetisch, aber: Nach dunklen Tagen folgen auch wieder sonnige Tage.

Wie schaffst du es, deine Leidenschaft für den Football und deine Tätigkeit bei Deloitte erfolgreich zu vereinen?

Der Leistungssport ist ein sehr zeitintensives „Hobby“ – ich sage Hobby, weil es tatsächlich nicht wirklich vergütet wird. Dementsprechend muss schon ein gewisses Maß an Passion und Liebe für den Sport vorhanden sein, um ihn neben der Arbeit durchzuziehen. Allerdings war meine Teamleiterin so aufgeschlossen, dass ich meine Stunden bei Deloitte flexibel während der Spiel-Saison reduzieren konnte. Dadurch wurde mir die Vereinbarkeit um einiges erleichtert. 

Welche Tipps kannst du all jenen mit auf den Weg geben, die Interesse an einem Berufseinstieg bei euch im Team haben?

Den Einstieg bei Deloitte kann ich nur empfehlen. Lasst euch auf keinen Fall von Klischees abschrecken, die immer mal wieder rund um die „Big Four“ kursieren. Bei uns im Team erwarten euch eine Bandbreite an verschiedenen Tätigkeiten mit guter Abwechslung von Büro und Frischluft, aufgeschlossene und hilfsbereite Kolleg:innen sowie flexible Arbeitszeiten mit der Möglichkeit, remote zu arbeiten. Und ganz unabhängig von eurer langfristigen Karriereplanung: Berufserfahrung bei einem globalen Unternehmen mit entsprechendem Netzwerk hilft euch ganz sicher auf eurem Karriereweg.