Erfahrungsbericht (Deutsche Bank): Der vielleicht internationalste Bereich der Bank

Ein Mann sitzt auf einem riesigen Papierflieger und arbeitet an einem Laptop.

Linda hat während ihres Praktikums bei der Deutschen Bank gemerkt, dass ein Einstieg in den Bereich Corporate Bank für sie das Richtige ist. Heute entwickelt sie Lösungen zur Unterstützung von Unternehmenskunden bei internationalen Handelsgeschäften.

Warum hast du dich für einen Einstieg in die Corporate Bank entschieden?

Mein Praktikum im letzten Jahr im Bereich Human Resources war interessant und ich habe viel gelernt. Aber mir ist auch klar geworden, dass mir im HR der Bezug zum Kerngeschäft der Bank fehlt. Die Corporate Bank ist mittendrin im Bankgeschäft und der vielleicht internationalste Bereich der Bank. Ich wollte schon immer gerne in einem Umfeld mit globaler Ausrichtung arbeiten. In dem Team, in dem ich gerade meine erste Rotation absolviere, arbeiten Kollegen aus Italien, Belgien, Kolumbien und Frankreich, ich selbst bin Österreicherin. Das zeigt, wie international der Bereich ist.

Linda Deutsche Bank [Quelle: Deutsche Bank]

Linda hat BWL mit Schwerpunkt Finance und Management in Mannheim studiert und zunächst ihren Bachelor und anschließend ihren Master gemacht. Bei Praktika in verschiedenen Unternehmen und Bereichen hat sie Praxiserfahrungen gesammelt, um herauszufinden, wo sie ihre berufliche Zukunft sieht. Und wie das so ist – die Dinge nehmen manchmal überraschende Wendungen: Im vergangenen Jahr hat Linda bei der Deutschen Bank ein Praktikum in Human Resources absolviert, ist dann aber als Trainee im Bereich Corporate Bank eingestiegen.

Was musst du mitbringen, um in der Corporate Bank zu arbeiten?

Ich habe einen Master-Abschluss in BWL, interessiere mich sehr für wirtschaftliches Geschehen und die Finanzmärkte und hatte bereits die Gelegenheit, im Corporate Finance und in der Konzernstrategie, praktische Erfahrung zu sammeln. Mir liegt strukturiertes Denken, ich bin kommunikativ und fühle mich wohl, auf Englisch zu arbeiten. Das ist auf jeden Fall eine gute Basis. In der Corporate Bank geht es um Zahlungsverkehrsdienstleistungen für Firmen und Finanzinstitute und die Entwicklung von Lösungen für internationale Handelsgeschäfte – also Dinge, die man in einem BWL-Studium nicht unbedingt vermittelt bekommt. Das nötige Fachwissen erwerbe ich jetzt zu einem großen Teil on the job.

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Als "Kick-off" für unser Traineeship war ich – zusammen mit weltweit allen Deutsche Bank-Trainees – fünf Wochen bei einer Orientierungsveranstaltung in London. Eine überwältigende Erfahrung! Vor Ort haben uns zahlreiche Führungskräfte der Bank und sogar Christian Sewing selbst begrüßt. Im Anschluss sind wir bereichsspezifisch mit Fachtrainings auf die Praxis vorbereitet worden. Hier in Deutschland durchlaufe ich jetzt insgesamt fünf Rotationen und lerne dabei die verschiedenen Teams und Aufgabenfelder kennen.

Womit genau beschäftigst du dich?

Die Corporate Bank, zu der Global Transaction Banking nun gehört, steht im Mittelpunkt der Bank. Wir betreuen große, international tätige Unternehmen und Finanzinstitute bei ihren Auslandsgeschäften, und dafür gibt es verschiedene Spezialistenteams, die eng zusammenarbeiten: Einige Teams arbeiten nah am Kunden zum Beispiel Corporate Banking Coverage und Sales. Andere Teams legen den Fokus eher auf strategische und analytische Themen, zum Beispiel Trade Finance Structuring und Produktmanagement von verschiedenen Cash und Trade-Lösungen. Außerdem gibt es Teams, wie das Market Management, die an Schnittstellen arbeiten. Zum Beispiel interagiert dieser Bereich mit dem Produktmanagement und Sales, um aus dem vorhandenen Produkt- und Serviceportfolio passgenaue Lösungen für die Anforderungen eines bestimmten Kunden zu entwickeln.

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Das klingt alles ziemlich abstrakt.

Ist aber in der Praxis sehr konkret. Zum Beispiel das sogenannte Cash-Pooling: Da geht es darum, den Zahlungsverkehr und die Zinsberechnung im Unternehmen zu optimieren. Ein großes Unternehmen hat bei der Bank in der Regel nicht nur ein, sondern ein paar hundert Konten – verschiedene Bereiche, verschiedene Länder. Einfacher gesagt, unterstützen wir unsere Kunden dabei, den Überblick zu behalten und die Ressourcen optimal zu nutzen. Wir begleiten sie in der Regel kontinuierlich über viele Jahre, organisieren den Zahlungsverkehr bei Handelsgeschäften, entwickeln Finanzierungs- und Investitionsmodelle, Maßnahmen zum Zins- und Währungsmanagement und zur Risikoprävention. Das Portfolio eines Kunden ist ständig im Fluss, auch die Weltwirtschaft ist immer in Bewegung, Handelsströme verschieben sich, Kurse schwanken, es bieten sich neue Chancen und entsprechend komplex und umfangreich sind die Lösungen, die dafür entwickelt werden. Hier greifen unglaublich viele Details und Räder ineinander und ich fange gerade erst an, einen besseren Überblick zu gewinnen. Es ist schön, wie die Kollegen und auch meine Mentorin mich dabei unterstützen.

Der Ablauf der Rotationen steht fest?

Die ersten beiden Rotationen sind festgelegt. Momentan bin ich im Market Management und werde danach in Cash Sales für Non-Bank Financial Institutions rotieren. In der dritten Phase kann ich einen eigenen Schwerpunkt setzen. Ich würde gerne im Coverage-Team arbeiten. Das sind die Kollegen, die sich um das Relationship Management kümmern und in direktem Kontakt mit den Kunden stehen. Darauf freue ich mich schon. Vielleicht kann ich dabei sogar einige Wochen in meiner Heimat Wien verbringen.

Wie würdest du dich selbst beschreiben?

Ich habe gerne mit Menschen aus unterschiedlichen Backgrounds zu tun und bin immer offen für Neues. Mir ist es wichtig, möglichst viel von der Welt zu erleben und kennenzulernen. Vor dem Start des Traineeprogramms bin ich für zwei Monate mit dem Rucksack durch Lateinamerika gereist – Panama, Costa-Rica und Guatemala. Marshmallows über Vulkanlava zu grillen war dabei eines meiner Highlights. Vermutlich ist auch der Spaß am Abenteuer ein Teil meiner Persönlichkeit.

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