Erfahrungsbericht Trainee (Deutsche Bank): Der Kapitalmarkt ruft

Eine Hand hält die obere Münze eines Münzstapels. Sie fügt entweder eine Münze hinzu oder nimmt sie weg.

"Ich würde meinen Job gegen keinen anderen eintauschen.", das sagt Philine über ihr Traineeprogramm bei der Deutschen Bank im Bereich Fixed Income & Currencies. Wieso sie nicht tauschen möchte, obwohl es manchmal richtig laut wird, verrät sie im Interview.

Woher stammt Ihre Begeisterung für den Kapitalmarkt?

Woher das kommt, kann ich nicht so genau sagen, aber Tatsache ist, dass mich der Kapitalmarkt schon sehr lange fasziniert. Ich finde es spannend, wie alles weltweit miteinander vernetzt ist und direkte Auswirkungen auf gesamtwirtschaftliche Entwicklungen hat. Meine erste Begegnung mit dem Finanzmarkt war – noch vor meinem Studium – ein Praktikum bei der Postbank. Während des Studiums habe ich dann verschiedene Praktika bei Banken und FinTechs absolviert und immer neue Facetten entdeckt.

Schon seit einiger Zeit betreibe ich auch einen eigenen Blog, in dem ich zeige, dass man auch mit geringem Know-how effektiv Geld investieren kann. Im Markets-Bereich der Bank habe ich dann nicht nur meinen Traumjob, sondern auch mit FX Sales gleich das Team gefunden, in das ich nach dem Traineeprogramm fest einsteigen möchte. Hier habe ich von allem etwas: die Trading-Floor-Atmosphäre, Kundenkontakt, viele Schnittstellen zu anderen Teams und spannende und vor allem abwechslungsreiche Aufgaben.

Philine – Trainee bei der Deutschen Bank [Quelle: Deutsche Bank]

Philine hat BWL in Lüneburg und New York studiert und anschließend in Barcelona ihren Master in Finance abgeschlossen. Seit sie vor zwei Jahren bei einem Recruiting-Event der Deutschen Bank den Trading-Floor zum ersten Mal live erlebt hat, war ihr klar, dass sie dort einmal arbeiten möchte. Im Sommer hat sie ihr Traineeprogramm im Bereich Fixed Income & Currencies gestartet und berichtet im Interview über ihre bisherigen Erfahrungen.

Warum haben Sie sich für die Deutsche Bank entschieden?

Die Deutsche Bank war für mich die erste Wahl, weil sie die größte Bank im Markets-Bereich in Deutschland ist. Sie übernimmt schon seit vielen Jahren die Vorreiterfunktion, da sie zum Beispiel frühzeitig in moderne FX-Plattformen investiert hat. Im FX-Sales-Team geht es um Währungsmanagement und speziell in diesem Bereich profitieren wir natürlich davon, dass die Bank über eine so starke Global-Transaction-Bank und innovative Plattformen verfügt. Es gibt kaum eine andere Bank, die eine so breite Vor-Ort-Präsenz in so vielen Wirtschaftszentren hat und dadurch sichere und pünktliche Transfers von Millionenbeträgen zum Beispiel in China oder Malaysia sicherstellen kann.

Wie erleben Sie bisher Ihr Traineeprogramm?

Ich habe im vergangenen Jahr bereits ein Praktikum bei der Bank absolviert und zwei Bereiche kennengelernt – FX Sales und Sales Credits. Ich wusste also, was auf mich zukommt. Schon im letzten Jahr war ich von meinen Kollegen begeistert – die Menschen und die Atmosphäre sind inspirierend und offen. Für alle Kapitalthemen gibt es Experten, die ihr Wissen gerne mit jüngeren Kollegen teilen. Der Auftakt zum Traineeprogramm war phänomenal – gemeinsam mit allen weltweiten Trainees der Bank in London, Vorstandsmitglieder, die uns begrüßt haben, vier Wochen intensive fachliche Vorbereitung, Abendessen mit Kollegen aus der ganzen Welt.

In meiner ersten Rotation war ich dann direkt im FX-Team und konnte meine Begeisterung für das Währungsmanagement festigen. Meine dritte Rotation ist derzeit im FX-Trading und ich bekomme die Gelegenheit, einige Wochen auf dem Trading-Floor in London zu verbringen. Hier ist alles nochmal eine Nummer größer.

Was gefällt Ihnen bei der Arbeit am Trading-Floor?

Es ist die ganze Atmosphäre, die mich fasziniert. Der ständige Geräuschpegel, die Desks, an denen gearbeitet wird, überall blinkt und leuchtet es – und jedes aktuelle Ereignis irgendwo auf der Welt findet seinen Niederschlag und erhöht den Geräusch- und Blink-Pegel. Die erfahreneren Kollegen erzählen, dass mit der Zeit eine selektive Wahrnehmung einsetzt – man blendet die Geräuschkulisse aus und kann inmitten der News und Infos, die permanent hereinkommen, Muster entdecken und die Infos herausfiltern, die für einen selbst relevant sind. So weit bin ich noch nicht.

Einer der spannendsten Tage für mich, war der Tag, an dem die so genannten "Non-farm Payrolls"- Zahlen veröffentlicht wurden. Die NFP ist eine monatliche Statistik, die Auskunft über die Entwicklung der Beschäftigungszahlen in den USA gibt und somit ein wichtiger Indikator für die zukünftige Entwicklung der Kapitalmärkte ist. Sie erscheint am ersten Freitag eines Monats und hat große Bedeutung für die konjunkturelle Entwicklung. Die Zahlen waren positiver als erwartet. Dadurch ist der Markt in London in Millisekunden hochgeschossen – extrem aufregend.

Frauen im Kapitalmarkt sind leider immer noch nicht die Regel. Wie erleben Sie Ihr Arbeitsumfeld?

Der Kapitalmarkt ist sicher nicht für jeden das Richtige. Aber ich kann Frauen, die Spaß am Finanzmarkt haben und gerne international arbeiten wollen, nur ermutigen, auszuprobieren, ob diese Branche für sie passt.

Im aktuellen Traineejahrgang sind wir in Markets Deutschland vier Frauen und neun Männer. Es dürfen also gerne noch mehr werden. Toll ist auch, dass wir Trainees international gut untereinander vernetzt sind und uns gegenseitig unterstützen. Ich arbeite zum Beispiel bei unserem Graduate Network Committee mit und gehöre in Deutschland zu den #dbminds, die auf Instagram und Facebook regelmäßig über ihre Erfahrungen berichten. Ich möchte gern Hürden für andere Frauen abbauen und zeigen, was man bei der Deutschen Bank alles machen und erreichen kann. Persönlich fühle ich mich hier vollkommen akzeptiert, bekomme viel Unterstützung und auch wenn es sicher stressfreiere Arbeitsplätze gibt – ich würde meinen Job nicht tauschen.

Was sollten Frauen mitbringen, die sich für einen Einstieg interessieren?

Interesse am Kapitalmarkt und an wirtschaftlichen Entwicklungen sind Grundvoraussetzungen. Das Arbeitsumfeld ist sehr lebhaft und abwechslungsreich – auch unter Druck und bei einem gewissen Lärmpegel sollte man also konzentriert bleiben können.

Ein mathematisch-naturwissenschaftlicher Hintergrund ist hilfreich, aber nicht unbedingt notwendig – das Wichtigste lernt man on the job. Und ich bin hier umgeben von sehr kompetenten und erfahrenen Kolleginnen und Kollegen, die mich fordern, aber vor allem fördern und unterstützen.

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