Erfahrungsbericht (Freshfields): Das Geschäft mit der Pleite

Mehrere Stapel Münzrollen und eine Person, die noch einen Stapel dazu trägt. Im Hintergrund ein Tortendiagramm.

Erst die Banken, jetzt auch noch die Eurokrise. Wenn es für Staat und Unternehmen bergab geht, gibt es für Juristen einiges zu tun. Beim Workshop für Restrukturierungs- und Insolvenzrecht erfuhr Lars, wie das Geschäft mit der Pleite funktioniert: Wie kann der Bankrott rechtlich abgewendet werden? Welche Rechte haben die Gläubiger? Und was passiert, wenn ein Unternehmens-Riese wie Karstadt plötzlich Insolvenz anmeldet?

Ein Blick hinter die Machtspielchen

Verfolgt man große Restrukturierungsverfahren in der Tagespresse, bekommt man oft den Eindruck, dass es nur um ein Macht-Ringen geht, das vom politischen Druck noch verstärkt wird. Ich wollte sehen, wie es dabei wirklich hinter den Kulissen abläuft. Welche Interessen fließen in einen Restrukturierungsprozess ein? Welche rechtlichen Auswege und Alternativen gibt es in jedem Prozess? Und wie greifen die verschiedenen Rechtsgebiete (Arbeitsrecht, Gesellschaftsrecht, Steuerrecht, Kartellrecht, Litigation) ineinander?

Karstadt - die Rettung des Unternehmens-Riesen

Der Workshop begann mit einer kurzen Einführung von Dr. Lars Westpfahl. Er brachte uns die Geschichte, Grundsätze und Werte der Sozietät näher. Außerdem stellte er uns die Arbeit seiner Praxisgruppe und sein Team vor. Riaz Janjuah und Dr. Marvin Knapp berichteten im Anschluss ausführlich über die Insolvenz der Karstadt Warenhaus GmbH und den Kauf durch Investor Nicolas Berggruen. In ihren Ausführungen und unseren Fragen zeigte sich die ganze Breite der rechtlichen Fragen: von beantragbarer Staatshilfe über die Feinheiten der Insolvenzplanverfahrens bis zum Gewerberaummietrecht war alles dabei.

e-fellows.net-Stipendiat Lars (27) promoviert gerade in Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls Universität Heidelberg. Bei Freshfields erfuhr er in Hamburg mehr über das Restrukturierungs- und Insolvenzrecht.

Panoramablick und Rollenspiele

Nach der anschließenden Kaffeepause und Büroführung (mit tollem Hamburg-Panorama!) bildeten wir Teams, um nun selbst in die rechtliche Beratung einzusteigen. Dazu schlüpften wir in die Rollen der Beteiligten, die an einem vom Hamburger Team in der Vergangenheit betreuten Mandat mitgearbeitet hatten. Wir wurden aufgeteilt in Anteilseigner, erstrangige und nachrangige Gläubiger und Management. Unter Anleitung der Anwälte berieten wir in einer Fallstudie über die Restrukturierung einer Unternehmensgruppe. Dabei kamen wir bei manchen Fragen zu kontroversen Ergebnissen: Wer sollte in unserem Fall zum Beispiel auf welche Forderungen verzichten und welche Anteile werden auf wen übertragen?

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Von der Insolvenz in die "Bank"

Den Ausklang des Workshop bildeten, thematisch passend, ein Sektempfang und Abendessen im Restaurant "Bank". Dabei hatten wir die Gelegenheit, Fragen zum Referendariat, Berufseinstieg und –alltag zu  stellen. Egal ob es um Arbeitszeiten, Secondment oder Frauenquote ging - unsere Begleiter beantworteten sie ausführlich.

Durchblick mit Vorwissen

Ich habe durch die Veranstaltung einen realistischen Eindruck in das Restrukturierungsrecht bekommen. Um die Fallstudie zu bearbeiten, brauchte man allerdings ein gewisses Vorwissen. Daher empfehle ich den Workshop allen Studenten ab dem 6. Fachsemester, Referendaren und Doktoranden, die sich für dieses Thema interessieren.

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Logo Freshfields Bruckhaus Deringer [Bildquelle: Freshfields Bruckhaus Deringer]

In Kooperation mit Freshfields

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Freshfields entstanden. Die Anwaltssozietät unterstützt führende Industrie- und Finanzunternehmen, Institutionen und Regierungen weltweit bei ihren Projekten, Transaktionen und Herausforderungen.

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