Erster Legal Tech Hackathon @ Freshfields - Erfahrungsbericht: Mission: Individualisierte Rechtsberatung von der Stange

Autor*innen
Dalia Moniat und Lukas Kellermeier
Drei Personen stehen um eine Zielscheibe, auf der ein Pfeil mittig gelandet ist. Es wirkt als würde eine der Personen den anderen etwas erklären.

Freshfields LLP hat sich für das Jahr 2018 etwas Besonderes vorgenommen: einen deutschlandweiten Legal Tech Hackathon, dessen erste Auflage am 17. und 18. Mai 2018 in Frankfurt stattfand. Damit ist Freshfields die erste Großkanzlei, die sich diesem interdisziplinären Format widmet. Über ihre Erfahrungen beim Event berichten die e-fellows.net-Mitglieder Dalia und Lukas.

Als wir im Frühjahr vom Hackathon erfuhren, war für uns klar: Wir wollen dabei sein! Im Rahmen unseres Engagements in der Cyber Law Clinic der Universität Hamburg setzen wir uns schon seit Längerem intensiv mit den rechtlichen Aspekten technischer Innovationen auseinander. Unser durch Fachveranstaltungen gesammeltes Wissen wollten wir auch praktisch im Rahmen des Hackathons umsetzen und uns daran versuchen, selber Legal-Tech-Anwendungen zu konzipieren. Aus unserer Sicht leistet Freshfields mit dem Hackathon einen großen Beitrag zur digitalen Ausrichtung der juristischen Ausbildung, da er angehenden Juristen wichtige Praxiserfahrungen ermöglicht.

Dalia Moniat und Lukas Kellermeier studieren Rechtswissenschaft an der Universität Hamburg und organisieren im Rahmen ihres Engagements in der Cyber Law Clinic die interdisziplinäre Veranstaltungsreihe "Legal Tech Vision Days" zum Einfluss neuer Technologien auf das Rechtssystem.

Probieren geht über Studieren

Aus über 100 Bewerbern wählte Freshfields 36 Teilnehmer aus, die in elf Teams gegeneinander antraten. Das Ziel: die beste Legal Tech App entwickeln. Denn auch in der Juristenszene gibt es viele Digital Natives und Tech-Interessierten, die neben juristischem Sachverstand auch technische Fähigkeiten mitbringen, um komplexe rechtliche Fragestellungen zu lösen.  Kein Wunder, dass die Expertenjury am Ende des zweitägigen Hackathon aus zahlreichen interessanten Lösungswegen und -ansätzen die Qual der Wahl hatte.

Individualisierte Rechtsberatung von der Stange

Unsere Aufgabe war es, ein Legal Tech Tool zu entwickeln, das auf Grundlage von regelbasierten Entscheidungsstrukturen juristische Themenkomplexe behandelt. Diese reichten von einem Business Entity Advisor über einen Cartel Administrative Office Fine Assessor und einen Merger Notification Advisor bis hin zu einem GDPR Consent Assessment Tool. Zur Entwicklung stand uns ein Expertensystem von Neota Logic mit KI-Elementen zur Verfügung. Das funktioniert wie ein Baukasten, mit dem man sich verschiedene Programmierregeln zusammenbasteln kann, ohne selbst Code schreiben zu müssen. Unterstützung kam von jeweils einem "Team Captain" von Freshfields und Mitarbeitern von Neota Logic, die für den Hackathon nach Frankfurt angereist waren. Alle Tools hatten gemeinsam, dass man über eine themenspezifische Abfrage zu einem individualisierten rechtlichen "Report" gelangt, also einer rechtlichen Einzelfallbeurteilung.

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Ablauf des Hackathons und Rahmenprogramm

Der Hackathon erstreckte sich über zwei Tage mit 13 Stunden intensiver Teamarbeit voller Design Thinking und anderer kreativer Arbeitsmethoden. Untergebracht wurden die Teilnehmer in einem schönen Hotel – Minibar inklusive, was sich schon kurz nach Ankunft herumgesprochen hatte. Nebenbei bot sich außerdem genug Gelegenheit für netten Austausch mit anderen Teilnehmern und der Kanzlei. So führte uns Freshfields am ersten Abend zum Dinner aus, einem Gaumenschmaus mit gutem Wein und spannenden Gesprächen in lockerer Atmosphäre. Zum Abschluss ging es in die "Sky Lounge" des Frankfurter Büros mit beeindruckendem Ausblick, wo wir den Hackathon bis spät in den Abend Revue passieren ließen.

Ein Gewinn für alle

Am Ende waren alle Teilnehmer Gewinner: Jedes Team erhielt jeweils einen Preis für herausragende Leistungen in verschiedenen Kategorien, beispielsweise User Experience, Creativity oder Best Legal Solution. Mit unserem GDPR Consent Assessment Tool hat unser Team zudem den zweiten Preis in der Gesamtwertung gewonnen. Vielleicht liegt es auch am Thema, aber es wäre schön gewesen, wenn mehr Frauen am Event teilgenommen hätten. Zudem wäre es für das nächste Mal sicherlich auch hilfreich, wenn man interdisziplinär mit anderen Fachrichtungen (zum Beispiel Wirtschaftsinformatikern) zusammenarbeiten und aus noch mehr Themen wählen könnte. Alles in allem sind wir jedoch mit einem rundum positiven Eindruck aus Frankfurt abgereist.

Der produktive Austausch, die zielorientierte Teamarbeit, die vielen Praxiserfahrungen und das tolle Rahmenprogramm machten den ersten Legal Tech Hackathon @Freshfields zu einer gewinnbringenden Veranstaltung!

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Logo Freshfields Bruckhaus Deringer [Bildquelle: Freshfields Bruckhaus Deringer]

In Kooperation mit Freshfields

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Freshfields entstanden. Die Anwaltssozietät unterstützt führende Industrie- und Finanzunternehmen, Institutionen und Regierungen weltweit bei ihren Projekten, Transaktionen und Herausforderungen.

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