Bereich Investigations bei Hengeler Mueller: Vom Juristischen Mitarbeiter zum Team-Captain

Eine Person erklimmt die ersten Stufen einer langen Leiter. Unten sind Wolken, am oberen Ende der Leiter befindet sich ein Stern.

Sandra Comesaña und Amir Hanna sind als Juristische Mitarbeiter:innen im Bereich Investigations bei Hengeler Mueller eingestiegen. Amir Hanna leitet heute als Team-Captain die Projekte der Abteilung. Im Interview berichten sie über die Zusammenarbeit im Team, ihre Arbeit mit Legal Tech und die Besonderheiten, die eine Tätigkeit bei Hengeler Mueller mit sich bringt. 

Sandra Comesaña war als Juristische Mitarbeiterin im Bereich Investigations bei Hengeler Mueller tätig. Amir Hanna stieg ebenfalls als Juristischer Mitarbeiter in der Großkanzlei ein, bevor er 2017 als Anwalt startete. 

Liebe Sandra, lieber Amir, wie sehen denn euer Tagesgeschäft und eure tägliche Zusammenarbeit aus?

Sandra: Wir arbeiten regelmäßig in besonders komplexen Mandaten an umfangreichen, häufig grenzüberschreitenden internen Untersuchungen. Dies erfordert einen konstanten Austausch innerhalb des Teams und mit den anderen Workstreams. Dazu finden täglich standortübergreifende Besprechungen statt, im Rahmen derer wir uns mit den Teammitgliedern des jeweiligen Projekts zum aktuellen Stand austauschen und auch unsere eigenen Ideen einbringen und diskutieren können.

Amir: Das fasst es sehr gut zusammen. Die Kolleginnen und Kollegen im Bereich Investigations sind ein wichtiger Teil unserer internen Untersuchungen, da sie als erste auf die Informationen zugreifen, aus denen sich der Sachverhalt später ergibt. Dabei leisten sie wichtige Vorarbeit für die juristische Bewertung des jeweiligen Falls. Als Team-Captain bekomme ich in den Meetings Rückmeldung zu den von uns gewählten Untersuchungsschritten; daraus können wir Anpassungen oder die nächstfolgenden Schritte entwickeln. Außerdem unterstützen uns die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich Investigations bei der Sachverhaltserfassung der im Review aufgefundenen Informationen oder bei der Vorbereitung von Notizen und Befragungen. Wir binden die Kolleginnen und Kollegen dabei voll in unseren Arbeitsalltag ein, unabhängig davon, an welchem Standort sie arbeiten.

Amir, du hast ja selbst als Juristischer Mitarbeiter im Bereich Investigations angefangen. Wie ist das jetzt für dich, als Team-Captain die Projekte zu leiten und Ansprechpartner für ein Team zu sein?

Amir: Das war und ist für mich noch immer etwas Besonderes: jeden Tag mit motivierten und sehr gut ausgebildeten jungen Kolleginnen und Kollegen an diesen spannenden Mandaten arbeiten zu dürfen. Mir gefällt es, nicht nur gegenüber den Mandanten Verantwortung übernehmen zu können, sondern auch für ein Team junger Nachwuchsjuristinnen und Nachwuchsjuristen. Mein Rollenwechsel fiel mir denkbar leicht, da ich als Mitarbeiter im Bereich Investigations bei der engen täglichen Zusammenarbeit bereits viel von meinem damaligen Team-Captain und auch von den anderen Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten im Team lernen konnte. Das ist meines Erachtens auch die große Stärke bei Hengeler Mueller. Wir sind unter den Kolleginnen und Kollegen sehr gut vernetzt und erleben in der täglichen Arbeit eine enorme Kollegialität. Und das leben wir mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Bereich Investigations auch genau so.

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Sandra, welche Erwartungen hattest du an eine juristische Mitarbeit bei uns und wie funktioniert die Zusammenarbeit im Team für dich?

Sandra: Von einer Tätigkeit bei Hengeler Mueller nach dem Ersten Staatsexamen habe ich mir die Einbindung in ein Team erhofft. Mein Wunsch war außerdem, mit mehreren Rechtsgebieten praktisch in Berührung zu kommen, um so eine Vorstellung davon zu bekommen, in welche Richtung ich danach gehen will. Da für die Aufgaben häufig mehrere Rechtsgebiete berücksichtigt werden müssen, bekommt man Einblicke in eine Vielzahl von Rechtsgebieten und arbeitet mit unterschiedlichen Kolleginnen und Kollegen zusammen. Dabei erledige ich, nach vorheriger Abstimmung, meine Aufgaben eigenständig, kann mich aber auch außerhalb der regelmäßigen Meetings jederzeit mit Fragen an die Kolleginnen und Kollegen vor Ort oder auch an anderen Standorten wenden.

Ihr habt sicherlich viele Berührungspunkte mit Legal Tech. Wie kann man sich das denn vorstellen?

Amir: Legal Tech ist aus dem Kanzlei-Alltag nicht wegzudenken. Daher haben wir bei uns Kolleginnen und Kollegen, die sich diesem Thema widmen – auch zusammen mit unseren internationalen Best-Friends-Kanzleien – und die für unsere Mandate und uns die besten Tools evaluieren und neueste Entwicklungen am Markt beobachten. Wir testen außerhalb von Mandaten, welche Tools echten Mehrwert erzeugen und setzen sie bei erfolgreichem Test auch aktiv in den Mandaten ein. Konkret helfen uns E-Discovery-Tools, die Datenmenge in internen Untersuchungen auf die wesentlichen Informationen vorzufiltern und ein Verständnis für sowie einen Überblick über einen Datensatz zu erlangen. Aber auch in der Zusammenarbeit intern und mit Mandanten oder externen Stakeholdern hilft uns zum Beispiel unsere Kollaborationsplattform HM Connect dabei, standortunabhängig zusammenzuarbeiten. Es bleibt spannend, was wir in den nächsten Jahren noch für unsere Arbeit werden nutzen können.

Sandra: Aufgrund des Umfangs der Mandate und der hohen Anzahl an Dokumenten ist unsere Arbeit ohne unterstützende Tools kaum vorstellbar. Die Tools entwickeln sich aber mit uns weiter, jedes Mitglied im Team bringt neue Erkenntnisse zur effizienten Arbeit mit den Tools ein. Es handelt sich also um einen sich ständig weiterentwickelnden Arbeitsprozess, an dem alle Kolleginnen und Kollegen teilhaben.

Was hat euch bei Hengeler Mueller besonders überrascht und was empfindet ihr während der Zusammenarbeit als besonders herausfordernd?

Sandra: Besonders positiv überrascht hat mich das Arbeiten auf Augenhöhe. Auch wenn ich eine Mitarbeiterin unter vielen bin, bekomme ich täglich das Gefühl, dass meine Zuarbeit für die Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte und ihre Aufgaben wichtig ist. Man beobachtet, wie sich die Mandate über die Zeit entwickeln und den Einfluss, den man selber dabei hat. Es gibt sicher typische Anfangsherausforderungen, wie das erste Zurechtfinden mit den täglichen Arbeitsabläufen. Die Einbindung in das Team sowie die Teilnahme an verschiedenen kanzleiinternen Veranstaltungen haben mir das Ankommen bei Hengeler Mueller erleichtert.

Amir: Herausfordernd ist sicherlich, dass man von Anfang an an vorderster Front dabei ist, mit vielen Aufgaben in eigener Verantwortung. Gerade in grenzüberschreitenden internen Untersuchungen muss man viele Punkte gleichzeitig im Auge behalten und in den sich schnell weiterentwickelnden Projekten dennoch auf Genauigkeit achten. Nicht leicht am Anfang, aber man bekommt eine tolle Ausbildung. Überrascht hat mich vor allem, wie eng und kollegial die Zusammenarbeit in der Kanzlei über alle Funktionsbereiche hinweg ist und dass die Partner für jeden ansprechbar sind – auch, als ich noch Mitarbeiter im Bereich Investigations war. Das stellt man sich eigentlich in einer Großkanzlei anders, viel formalisierter, vor. Dadurch kennt man alle Entscheidungsträger und ist bei den Prozessen auch viel näher dran oder gleich mit dabei. Definitiv ist das auch der Grund, warum Hengeler Mueller nicht nur die beste Kanzlei für meinen Berufsstart war, sondern auch heute jeden Tag aufs Neue ist.

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