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Steuerberatung: Ausbildung, Aufgaben und Arbeitgeber
Du kannst mit Zahlen umgehen und hast eine weiße Weste? Dann ist der Beruf des Steuerberaters perfekt für dich! Als Steuerberater:in bist du Expert:in für Steuerfragen jeglicher Art – entweder für Einzelpersonen oder ganze Unternehmen. Du unterstützt bei der Erstellung von Steuererklärungen, gibst Ratschläge zur Optimierung von Geschäftsprozessen aus steuerlicher Sicht oder vertrittst Mandant:innen gegenüber Steuerbehörden.
Wie wirst du Steuerberater:in?
Um als Steuerberater:in arbeiten zu können, musst du entweder eine Berufsausbildung im Steuerbereich absolvieren oder ein abgeschlossenes Studium der Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt Steuerrecht vorweisen. Darüber hinaus ist das Bestehen des Steuerberaterexamens eine zentrale Voraussetzung.
Wie läuft das Steuerberaterexamen ab?
Die Steuerberaterprüfung ist eine bundesweit einheitliche Staatsprüfung, die von angehenden Steuerberater:innen durchaus gefürchtet ist. Nicht selten fallen mehr als die Hälfte der Teilnehmenden durch. Voraussetzung für die Teilnahme am Examen ist Berufserfahrung. Diese variiert jedoch – je nachdem welchen Ausbildungsweg du gegangen bist. Über ein Studium sind nur zwei Jahre im Job notwendig. Hast du allerdings eine Ausbildung absolviert, musst du vor dem Examen sogar zehn Jahre Berufserfahrung vorweisen.
Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen Teil, der jährlich im Oktober stattfindet, sowie einem mündlichen Teil. Die schriftliche Prüfung findet an drei aufeinanderfolgenden Tagen statt – in den Bereichen Verfahrensrecht, Ertragssteuerrecht und Bilanzsteuerrecht. Ist der schriftliche Teil bestanden, folgt die mündliche Prüfung. Hier musst du in 90 Minuten Fragen aus sechs Prüfungsgebieten beantworten. Du hast die Prüfung bestanden, wenn der Notendurchschnitt aus schriftlicher und mündlicher Prüfung mindestens 4,15 ergibt. Die Leistungen aus beiden Teilen werden dabei gleich gewichtet.
Die durchschnittlichen Kosten für die Vorbereitung auf das Steuerberaterexamen betragen 10.000 bis 15.000 Euro. Oft kannst du dabei auch auf die Unterstützung deines Arbeitgebers setzen, etwa durch das Ansparen von Urlaubstagen oder eine Freistellung.
Was macht ein:e Steuerberater:in?
Die Aufgaben, die dich als Steuerberater:in erwarten, hängen stark vom Unternehmen ab, in dem du beschäftigt bist. Als selbständige:r Steuerberater:in berätst du vielleicht Einzelpersonen, während du in großen Gesellschaften eher Konzerne betreust. Die Kernaufgaben eines Steuerberaters oder einer Steuerberaterin sind folgende:
- Steuerberatung: Steuerberater:innen unterstützen Unternehmen und Einzelpersonen bei der Erfüllung ihrer steuerlichen Pflichten und der Optimierung ihrer Steuerlast. Sie beraten zu Einkommensteuer, Umsatzsteuer, Körperschaftsteuer und anderen Steuerarten.
- Steuererklärungen: Sie helfen bei der Erstellung und Einreichung von Steuererklärungen für Unternehmen und Einzelpersonen und stellen sicher, dass alle relevanten Steuervorschriften eingehalten werden.
- Steuerplanung: Steuerberater:innen entwickeln Strategien zur Steueroptimierung und helfen Unternehmen dabei, ihre Geschäftsprozesse und Strukturen so zu gestalten, dass steuerliche Vorteile genutzt werden können.
- Vertretung gegenüber Steuerbehörden: Im Falle von Steuerprüfungen oder Konflikten mit den Steuerbehörden vertreten Steuerberater:innen ihre Mandant:innen und unterstützen sie bei der Kommunikation und Verhandlung mit den Behörden.
- Beratung zu steuerlichen Regelungen: Sie informieren ihre Mandant:innen über neue steuerliche Vorschriften, Gesetzesänderungen und mögliche Auswirkungen auf deren Geschäftstätigkeit.
Wie viel verdient ein:e Steuerberater:in?
Als Steuerberater:in hast du einige Optionen, wo du deine Karriere startest – denn jedes Unternehmen und jede Einzelperson steht hin und wieder vor komplexen Steuerfragen. Neben der Selbständigkeit kannst du zum Beispiel in Steuerberatungskanzleien, Rechtsanwaltkanzleien, Wirtschaftsprüfungsunternehmen, Regierungsbehörden oder auch in Konzernen tätig sein. Laut Stepstone erwartet dich je nach Unternehmen und Arbeitsort ein Gehalt von circa 59.000 bis 80.000 Euro.
Wirtschaftsprüfung: Jahresabschlussprüfung, Finanzberichterstattung – und noch viel mehr
Wirtschaftsprüfer:innen sind meist in Wirtschaftsprüfungsunternehmen oder als interne Prüfer:innen in größeren Konzernen tätig. Sie prüfen die Finanzberichte eines Unternehmens nach den jeweils geltenden Rechnungslegungsstandards und geben ein unabhängiges Urteil über die finanzielle Situation eines Unternehmens ab.
Wie wirst du Wirtschaftsprüfer:in?
Die Voraussetzung für die Tätigkeit als Wirtschaftsprüfer:in ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium – wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse sind förderlich, aber kein Muss. Im Anschluss an dein Studium musst du mindestens drei Jahre Berufserfahrung im Bereich Wirtschaftsprüfung sammeln. Erst dann bist du qualifiziert für den letzten Schritt: das Wirtschaftsprüferexamen.
Der Einstieg in die Wirtschaftsprüfung kann auch über ein Traineeprogramm im Bereich Audit erfolgen. Dadurch lernst du nach deinem Studium und erster Praxiserfahrung zum Beispiel durch Praktika das 1x1 der Wirtschaftsprüfung.
Doch auch ohne direkten Weg über Studium, Praktika und die erforderliche Praxiserfahrung ist es möglich, als Wirtschaftsprüfer:in zu arbeiten. Steuerberater:innen haben nach fünf Jahren Berufspraxis und mindestens zwei Jahren Prüfungstätigkeit ebenso die Möglichkeit, Wirtschaftsprüfer:innen zu werden. Arbeitet ein:e Steuerberater:in 15 Jahre im Beruf, entfällt ein spezieller Nachweis der Prüfungstätigkeit. Ebenso entfällt dieser Nachweis bei Personen, die zehn Jahre als Steuerbevollmächtigte:r tätig waren.
Wie läuft das Wirtschaftsprüferexamen ab?
Das Wirtschaftsprüferexamen wird bundeseinheitlich von der Wirtschaftsprüferkammer durchgeführt und zweimal im Jahr angeboten – nämlich im Februar und im August. Eine gute Vorbereitung ist entscheidend – denn die Prüfung ist alles andere als ein Kinderspiel! Einfacher wird es dir jedoch fallen, wenn du bereits das Steuerprüferexamen hinter dir hast – denn dann kannst du dir das Prüfungsgebiet „Steuerrecht“ sparen.
Einige Steuerberater:innen entscheiden sich später in ihrer Karriere dazu, die Ausbildung zum Wirtschaftsprüfer zu absolvieren, um ihre Qualifikationen zu erweitern und mehr Dienstleistungen anbieten zu können. Dies kann beispielsweise in Fällen vorkommen, in denen Steuerberater:innen auch bei der Prüfung von Jahresabschlüssen und finanziellen Berichten involviert sein möchten.
Die schriftliche Prüfung besteht insgesamt aus sieben Klausuren aus vier Prüfungsgebieten. Diese sind:
- Prüfungswesen
- Wirtschaftsrecht
- BWL/VWL
- Steuerrecht
Nachdem du den schriftlichen Teil mit einer Gesamtnote von 5,0 oder besser bestanden hast, folgt der mündliche Teil. Dieser besteht aus einem Vortrag von maximal zehn Minuten. Für den Vortrag werden dir vor Beginn drei oder vier Themen zur Auswahl gestellt. Die Vorbereitungszeit beträgt 30 Minuten.
Nach dem Vortrag findet in einer Gruppe ein Prüfungsgespräch bestehend aus fünf Fragerunden statt. Hierbei wird von jedem Prüfer ein Thema vorgegeben – alle Teilnehmer:innen sind dazu aufgefordert, Stellung zu nehmen und sich zu äußern.
Was macht ein:e Wirtschaftsprüfer:in?
Zu den Hauptaufgaben von Wirtschaftsprüfer:innen gehören unter anderem:
- Prüfung von Jahresabschlüssen: Wirtschaftsprüfer:innen überprüfen die Buchführung und Finanzberichte von Unternehmen, um sicherzustellen, dass sie den geltenden Rechnungslegungsstandards entsprechen und ein getreues Bild der finanziellen Lage des Unternehmens vermitteln.
- Interne Kontrollprüfung: Sie bewerten die internen Kontrollsysteme eines Unternehmens, um Risiken zu identifizieren und Optimierungspotential zu erkennen.
- Gesetzliche Abschlussprüfung: Wirtschaftsprüfer:innen führen die gesetzlich vorgeschriebene Prüfung von Unternehmen durch und erstellen einen Prüfbericht über die finanzielle Lage und die Buchführung des Unternehmens.
- Beratung zu Rechnungslegungsstandards: Sie beraten Unternehmen bei der Anwendung und Interpretation von Rechnungslegungsstandards sowie bei der Umsetzung neuer Standards.
- Due Diligence: Wirtschaftsprüfer:innen unterstützen bei der Prüfung von Unternehmen im Rahmen von Fusionen, Übernahmen oder Unternehmensbewertungen, um potenzielle Risiken und Chancen aufzudecken.
Wo arbeiten Wirtschaftsprüfer:innen?
Für Wirtschaftsprüfer:innen sind besonders die Big Four als mögliche Arbeitgeber interessant. Große Gesellschaften bieten eine hohe Vielfalt an Kunden und diverse Teams. Doch auch kleinere Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sind beliebt und bieten Bewerber:innen oftmals ein hohes Maß an Flexibilität, auf welchen Bereich sie sich spezialisieren wollen.
Die "Big Four" sind die vier größten internationalen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen der Welt. Sie bieten eine breite Palette von Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Unternehmensberatung und mehr an. Die Big Four sind:
- Deloitte: Deloitte hat seinen Hauptsitz in den USA und bietet Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Unternehmensberatung, Risikomanagement und mehr an.
- PricewaterhouseCoopers (PwC): PwC hat seinen Hauptsitz ebenfalls in den USA. Die Dienstleistungen umfassen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Unternehmensberatung und Transaktionsdienstleistungen.
- Ernst & Young (EY): EY hat seinen Hauptsitz in Großbritannien und bietet Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Unternehmensberatung und Transaktionsdienstleistungen an.
- KPMG: KPMG hat seinen Hauptsitz in den Niederlanden und bietet ähnliche Dienstleistungen wie die anderen Big Four-Firmen, einschließlich Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmensberatung.
Wie viel verdienen Wirtschaftsprüfer:innen?
In puncto Gehalt spielen die Wirtschaftsprüfer:innen ganz vorne mit: Das Durchschnittseinkommen beträgt laut Gehalt.de circa 72.000 bis 93.000 Euro – also sehr ähnlich wie das eines Steuerberaters oder einer Steuerberaterin. Doch in diesem Beruf sind auch Gehälter von bis zu 130.000 Euro keine Seltenheit. Laut Stellenanzeigen.de liegt das durchschnittliche Jahresgehalt in München bei über 130.000 Euro.
*Die Zitate stammen aus dem Q&A der Veranstaltung "Perspektive Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung" vom 5. Mai 2023.